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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Züge waren dämonischer, grausamer geworden, als hätten sich die Knochen verformt und neu angeordnet. Doch es war unzweifelhaft der Ziehvater des Gelehrten.
»Sie muss sich auf den Schacht stellen«, sagte Franek. »Der Gitterboden wird dann durch ihr Gewicht fünf Schritt in die Tiefe sinken und sie genau ins Feld bringen. Mithilfe eines Zaubers muss sich die Königin wieder nach oben schweben lassen.« Slin war neben Balyndar an der Tür stehen geblieben. »Warum hat man die Stufen nicht bis zur Quelle geführt?«
»LotIonan wollte es so. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat.« Er sah das misstrauische Gesicht von Ingrimmsch. »Lasst mich halt zuerst gehen, wenn ihr eine Falle befürchtet.«
»Das hättest du wohl gern!« Ingrimmsch lachte. »Gelehrter, was machen wir?« Tungdil winkte Coira zum Schacht. »Wenn ihr etwas zustößt, tötest du Franek«, lautete seine einfache Anweisung.
»Das ist leicht. Das kann ich«, gab er zurück.
Die Königin wurde von Rodario und Mallenia die Treppe hinab zum Gitter gebracht, und als sie ihre Hände von den Nacken ihrer Begleiter nahm, senkte sich der Boden wie vorhergesagt mit leisem Klicken nach unten.
»Auf das Ausziehen verzichte ich heute«, sagte sie zum Abschied. »Es wird andere Gelegenheiten für Euch geben, mich ohne Kleidung zu bewundern.«
»Es hört sich so an, als werde etwas gespannt«, meinte Slin, der aufmerksam auf die Geräusche der Mechanik lauschte.
»Achtet auf Euch!«, rief Rodario besorgt in den Schacht, dann blickte er Mallenia an. »Es gefällt mir nicht, dass wir nichts haben, um sie notfalls herauszuziehen.« Die Ido zog ihren Gürtel aus und verlangte den des Schauspielers. Schnell verband sie die beiden miteinander und prüfte die Festigkeit des Knotens. »Wenn Coira springt, wird sie bis zum Gürtel hinaufreichen, und wir können sie dann hochziehen.« Sie ging neben dem Loch auf die Knie und schaute hinab. »Es ist finster wie in einem Grab«, sagte sie leise.
»Kein schöner Vergleich.« Rodario kniete sich hin. Noch immer klickte es, die Fahrt abwärts war nicht zu Ende. »Geht es bald los?«, fragte er ungeduldig.
Ein blasses Schimmern um die Maga verriet, dass die magische Quelle ihre Kraft an die Frau abgab.Sie warteten schweigend. Die Anspannung in der Kammer brachte alle zum Schwitzen, lediglich Tungdil schien die Ruhe selbst zu sein, als besäße er das geheime Wissen, dass sie lebend aus dem Blauen Gebirge gelangten und LotIonan ihren Gefangenen nennen durften.
Ingrimmsch sah zwischen den Menschen und der Tür hin und her, ab und zu rieb er sich die Hände am Untergewand ab. »Wie ich es hasse«, grummelte er vor sich hin. »Oh, wie ich es hasse. Lieber kämpfe ich einen Umlauf lang.«
Im Gang zur Quelle blieb es ruhig. Keine Geräusche, keine Schreie und kein LotIonan. »Wohin müssen wir, um ihn zu finden?«, verlangte Tungdil von Franek zu wissen. Der Famulus zuckte mit den Achseln. »Er kann überall sein, doch ich denke, er ist nicht weit von uns entfernt. Es wundert mich, dass er nicht auftaucht, um nach dem Rechten ...«
»Still!«, befahl Balyndar. »Es kommt jemand!«
Rodario sah, dass sich Coira in dem Schimmern wand, als leide sie immense Schmerzen. Sie krümmte sich zusammen, hielt sich an den Wänden fest, wankte und stöhnte leise. So hatte er den Prozess von Seenstolz her nicht in Erinnerung. »Coira, wie ergeht es Euch?«
Die Königin gab keine Antwort.
»Wir holen sie raus«, entschied er und ließ das verknotete lange Lederband hinabhängen. »Greift zu!«
Ingrimmsch stellte sich hinter Balyndar und Tungdil, achtete darauf, ihre Rüstungen nicht unmittelbar zu berühren, und spähte zwischen ihnen hindurch.
Eine junge Frau in einem eng anliegenden dunkelblauen Kleid hetzte auf die Kammer zu, die langen dunkelbraunen Haare wehten hinter ihr her.
Sie schaute verängstigt über die Schulter und hatte die Zwerge, die im Eingang standen, noch nicht bemerkt; aus ihrer rechten Schulter ragte ein schwarzer Pfeil. Ein Gruß der albischen Bogenschützen.
»Die kleine Zauberin ist verletzt. Gut!«, murmelte Boindil. Demnach hat sie ihre Magie beimersten Aufeinandertreffen aufgebraucht und benötigt dringend eine Auffrischung ihrer Kräfte.Damit war sie ein leichtes Opfer. > Lasst sie mir?<, fragte er Tungdil und Balyndar bettelnd. Jetzt hatte Bumina sie gesehen, und sie blieb sofort stehen. »Zwerge? Wie, bei Samusin, seid ihr denn hereingekommen?«
Franek begab sich hinter die Zwerge, sodass die Famula ihn erkennen

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