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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge
Autoren: Markus Heitz
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dem Doppelklingendolch über sich hinweghuschen, und der Dorn fuhr Tirigon bis zum Anschlag in die linke Seite.
»Du wirst doch wissen, wann du gefällig tot zu sein hast, Schwarzauge!«, schrie er den Alb an, in dessen Herz der Bolzen steckte.
Lautlos brach Tirigon auf die Knie und kippte zur Seite.
»Das glaube ich dir dieses Mal nicht«, knurrte Ingrimmsch, nahm die flache Seite des Krähenschnabels und zertrümmerte den Schädel des Albs mit mehreren Schlägen. Danach schleifte er den Leichnam zum Kraterrand und schleuderte ihn hinab. »Guten Flug!« Er sah zu, wie der Alb die drei Meilen in die Tiefe stürzte, mehrmals mit der Wand zusammenstieß und schließlich auf dem Boden aufschlug. Das überlebte keiner. »Da ist ja endlich jemand«, hörte er Rodarios erleichterte Stimme unter sich. Der Schauspieler hing am Griff seines völlig verbogenen Schwertes in der Felswand; die Klinge hatte er bei seinem Sturz in einen waagrechten Spalt gerammt, was ihn vor einem tieferen Fall bewahrt hatte.
»Ho, und wo ist dein Pferd?«, musste Ingrimmsch einfach fragen und grinste trotz allem. »Du hättest es mit deinen langen Beinen doch festklammern können!« »Ingrimmsch, ich brauche dich!«, rief ihm Slin zu. »Mallenia hat es schwer erwischt. Wir müssen sie verbinden.«
Er warf einen Blick in die Tiefe zu Rodario. »Das Schwert wird noch eine Weile halten. Ich muss mich um dein Liebchen kümmern«, brüllte er und eilte zum Vierten, der neben der Frau kniete und die Wunden betrachtete.
Ingrimmsch sah, dass sie noch atmete. Der Schuss in den Hals hatte lediglich Fleisch und vielleicht ein paar Sehnen getroffen, der Blutung nach war keine Ader verletzt. Mehr Sorgen bereitete ihm der Pfeil im Rücken der Ido.
»Wir können nichts tun, außer dafür sorgen, dass sie sich irgendwie so lange am Leben hält, bis Coira zurückkommt und sie auf magische Weise heilt«, sagte er zu Slin und half ihm, Verbände anzulegen. »Rede mit ihr und halte ihren Verstand wach. Ich kümmere mich um den Schauspieler, bevor das Eisen bricht under dem Schwarzauge in den Krater folgt.« Er legte dem Vierten die Hand auf die Schulter. »Danke. Ich stehe in deiner Schuld.«
»Nein. Das tust du nicht«, wehrte Slin ab. »Wir sind eine Gruppe, in der jeden auf den anderen achtete.« Er stockte. »Zumindest wir Kinder des Schmieds sollten das tun.« »Da hast du recht.« Ingrimmsch stand auf und zog den Pferden das Zaumzeug aus, um daraus eine lange Leine zu knoten. Während er daran arbeitete, gesellte sich Balodil zu ihm. Er hatte seine Wunde im Arm selbst verbunden und warf ihm einen Trinkbeutel zu.
»Derjenige, dem er gehörte, hat keine Verwendung mehr dafür«, sprach er. »Du dagegen wirst es benötigen.« Dann setzte er sich und half ungeachtet seiner Verletzung, aus dem Zaumzeug einen Strang zu knüpfen.
Gemeinsam gingen sie an die Kante und ließen die Leine zu Rodario hinab, der im Wind hin und her pendelte. »Das wurde aber Zeit«, begrüßte er die Zwerge. »Lange kann ich mich nicht mehr halten.«
»Mit dem Pferd zwischen den Beinen wäre es noch schwerer«, gab Ingrimmsch zurück. »Greif zu! Wir ziehen dich hoch.«
Balodil und Ingrimmsch schafften es, den Mimen aus der Tiefe zu befreien, der sogar sein verbogenes Schwert aus dem Spalt gezogen und mitgenommen hatte. »Was willst du denn damit?«, wunderte sich Ingrimmsch. »Um die Ecke schlagen?« »Aufheben. Als Erinnerung.« Rodario erbleichte, als er Mallenia auf der Erde liegen sah. Er rannte zu ihr und legte ihren Kopf auf seinen Schoß. »Wir müssen etwas tun ...«, sagte er verzweifelt.
»Mehr als warten können wir nicht«, sagte Ingrimmsch. »Die Verletzung ist zu schwer, und da keiner von uns ein Heiler ist, brauchen wir die Maga, damit sie die Wunden schließt.«
Rodario schluckte und nickte.
Der Wind drehte erneut, und die Flammen in Dsön waren erloschen. Ingrimmsch blickte hinüber zum Turm, in dem sich sein Freund, Coira und Balyndar aufhielten, um LotIonan zu besiegen. »Vraccas, lass es ihnen gelingen«, bat er und sah zu Balodil, der neben der Leiche seines toten Kampfgefährten saß und mit geschlossenen Augen betete. Wenn er es richtig vernommen hatte, sprach auch der Zhadär mit Vraccas.
Die Feuerklinge traf Sisaroth in die rechte Schulter, hob ihn von den Beinen und schleuderte ihn auf den Rücken. Der Alb schlitterte mehrere Stufen hinab, bis er zum Liegen kam.
Keuchend rannte Balyndar zu Sisaroth, um ihm den Rest zu geben. Im Vorbeieilen hob er das lange
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