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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge
Autoren: Markus Heitz
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Zweihandschwert des Albs auf, der sich eben in die Höhe stemmte. Die Feuerklinge steckte noch in ihm, das dunkle Blut floss in Strömen aus der Wunde und lief über die Rüstung.
Balyndar öffnete den Mund zu einem Schrei und hechtete nach vorn, das Schwert zum Stoß am Griff und an der Parierstange haltend.
Sisaroth versuchte auszuweichen, doch seine eigene Klinge traf ihn in den Unterleib. Knirschend fuhr sie durch die Rüstung, und er schrie seinen Schmerz laut hinaus. Balyndar lachte und packte die Feuerklinge am Griff. »Das höre ich gerne!« Er nahm die Axt an sich, und während Sisaroth zu einem letzten Stich gegen seine Kehle ansetzte, schlug ihm der Zwerg einhändig den Kopf von den Schultern. Eine Blutfontäne spritzte bis an die Gewölbedecke, dann fiel der Enthauptete rücklings auf die Stufen. Keuchend musste sich Balyndar setzen, ein Schwächeanfall suchte ihn heim und machte Arme und Beine schwerer als Blei. Er vermochte kaum mehr, sich zu bewegen, die Feuerklinge wog mehr als vier Säcke Gold.
Ein Schatten fiel über ihn, dann stand LotIonan vor ihm. Er musterte den Zwerg, um seine Lippen spielte ein boshaftes Lächeln.
Balyndar überlegte verzweifelt, dass es keine Möglichkeit gab, den Magus aufzuhalten, wenn er ihnen allen ans Leben wollte. Er fühlte sich ermattet, Tungdil war nirgends zu sehen, und Coira bedeutete für den Mann keine Gefahr. »Denke nicht einmal daran«, drohte er LotIonan dennoch.
Der Magus schien mit den Fingern zu wackeln, zwischen denen es unvermittelt blau flimmerte. Es kroch auf Balyndar zu, drang in seine Nase und den Mund ein. Ein warmes Gefühl durchflutete ihn, als bekäme er Geborgenheit, Liebe und Freude geschenkt. Sein Körper erhielt neue Kraft, und die Wunden kribbelten und kitzelten. Als die Empfindungen abflauten und er nach seinen Verletzungen sah, blickte er auf makellose Haut, als wäre er weder von einem Schwert noch von anderen Gegenständen getroffen worden.LotIonan ging einfach an ihm vorbei die Stufen hinab.
Coira richtete sich indes stöhnend auf und hielt sich den Kopf. Sie sah den toten Alb, dann sah sie zu Balyndar und verfolgte den Magus mit Blicken, bis er um die Biegung der Treppe verschwunden war. »Was ist geschehen?«
»Viel«, gab der Zwerg knapp zurück und stand auf. Er fühlte sich, als habe er einen Umlauf lang geschlafen und sich frisch gestärkt. LotIonan hatte sich an die Abmachung gehalten und ihn geheilt. »Und ein kleines Wunder. Kommt, wir wollen nach Goldhand sehen!«
Gemeinsam liefen sie zügig den Turm hinab.
Tungdil Goldhand lag in seiner erstarrten Rüstung neben der entkräfteten Mallenia am Lagerfeuer, das sie eine Meile nördlich vom Kraterrand entfacht hatten. LotIonan hatte den bewegungsunfähigen Zwerg mit einem Schwebezauber aus Dsön nach oben bugsiert, während Coira die Verletzten der Gruppe mit ihren restlichen magischen Kräften versorgt hatte. Den Blutverlust der Ido konnte sie jedoch nicht ausgleichen, und so blieb die Kämpferin schwach wie ein kleines Kind. Rodario kümmerte sich liebevoll um sie, doch alle wussten, dass Mallenia sie nicht weiter begleiten konnte. Es ging bei ihrer Reise um Geschwindigkeit, und diese würde sie so nicht halten können. Beim nächsten Gehöft, so lautete das Vorhaben, würde sie zurückbleiben und dann nachkommen, sobald sie sich kräftig genug fühlte. Ingrimmsch stand neben Tungdil und hatte dessen Visier nach oben geschoben, rieb sich den Bart. »Schon wieder, Gelehrter«, seufzte er. »Dieses Mal war es der Alb?« »Ja. Er hat eine Formel gesprochen.« Tungdil versuchte, seinen Arm zu heben. »Nichts.«
Balodil stand auf der anderen Seite und gab merkwürdige dunkle Worte von sich. An der Rüstung blinkte nicht eine einzige Rune auf. Bedauernd zuckte er mit den Schultern und stapfte an die Flammen zurück.
Ingrimmsch grinste und hob den Krähenschnabel. »Du weißt, was das bedeutet?« »Ja«, gab sein Freund unwirsch zurück. »Und es gefällt mir nicht.«»Warte!«, rief Coira. »Wissen wir denn, was es für eine Formel war?«
Ingrimmsch erklärte ihr knapp und unter Auslassung von Kleinigkeiten, welche die Maga nichts angingen, wie es schon einmal geschehen war.
Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Aber wenn der Zhadär dieses Mal nichts ausrichten konnte, wird es nicht die gleiche Formel gewesen sein.« Sie beugte sich nach vorn, um Tungdil ins Gesicht schauen zu können. »Könnt Ihr uns weiterhelfen?« Ingrimmsch bekam den Verdacht, dass Tungdil ihm bei seiner
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