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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Wachen hoffentlich an ihnen vorbeistürmten.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein Ork betrat den Raum. Er hatte noch keine drei Schritte hineingemacht, da brüllte er seine Befehle und riss sein Schwert aus der Scheide. Acht seiner Soldaten stürmten mit ihm zusammen die Stufen nach oben, vier blieben in der Wachstube und sicherten den Ausgang. Sie entzündeten die Lampen von Neuem. Coira wusste, dass sie um einen Kampf nicht herumkam. Und vor allem musste er schnell entschieden werden, ehe die anderen neun Scheusale zurückkehrten. »Ich werde Euch brauchen, Rodario der Siebte«, flüsterte sie in sein Ohr und sah, wie er vor Wonne erschauderte, als ihr Atem ihn umspielte.
    »Alles, was Ihr möchtet«, sprach er eifrig und leider nicht leise.»Da!«, schrie einer der Orks aufgeregt. »In der Ecke!« Er zog sein Schwert, die anderen drei folgten seinem Beispiel und griffen an.
    »Das habt Ihr fein hinbekommen«, fluchte Coira und sandte ihre Magie gegen die Angreifer. Aus ihrer linken Hand schnellten vier gelbliche, murmelgroße Sphären und prallten gegen die Köpfe der Orks. Als sie zerbarsten, umgaben sie die Häupter mit einer Art funkelndem Glitzer.
    Zwei Wesen brachen einfach zusammen, doch bei den übrigen war die Wirkung ausgeblieben.
    »Es ist Coira Weytana!«, brüllte einer von ihnen die Treppe hinauf. »Die Tochter der Maga ist hier unten! Rasch, helft uns!«
    »Los, noch mal!«, sagte Rodario und reckte seinen Dolch nach vorne. »Sendet ihnen den Tod!« Mir nichts, dir nichts sprang er den nächsten Ork an und stach zu. Coira wurde überdeutlich bewusst, dass der Siebte weder gut aussah noch schlagfertig war noch einen guten Kämpfer abgab. Sein Angriff erfolgte so offensichtlich, dass es selbst einem Blinden leichtgefallen wäre, der Klinge zu entkommen, ohne sich dabei beeilen zu müssen. Für einen ausgebildeten Krieger war der tölpelhafte Versuch nicht einmal eine Herausforderung, sondern einfach nur lästig.
    Dementsprechend verächtlich konterte der Ork. Es langte nach einem der Humpen auf dem Tisch, machte einen seitlichen Ausfallschritt, um Rodario ins Leere laufen zu lassen, und zerschmetterte das Gefäß auf dessen Hinterkopf.
    Der Mann ächzte auf und verlor das Gleichgewicht, stürzte nach vorn und fiel der Länge nach auf den Tisch. Die restlichen Humpen krachten zu Boden, schäumend ergoss sich das Bier.
    Coira drosch mit dem Schwert nach ihrem Ork. Er parierte in letztem Augenblick und dicht vor seinem Hals. Grunzend drückte er die Klinge weg und schlug seinerseits zu. Die junge Frau hielt ihr Schwert dagegen, doch die Kraft im Hieb hätte sie beinahe dazu gebracht, die Hand zu öffnen. Ein taubes Gefühl breitete sich in ihren Fingern bis zum Unterarm aus. Sie musste sich anders zur Wehr setzen, auch wenn sie es hatte vermeiden wollen.
    Coira ließ einen tödlichen Zauber gegen den Feind los. Knisternde rote Blitze stießen aus ihren Augen hervor und schlugen ins Gesicht des Orks. Die Haut kochte und warf Blasen, die Augengerannen und verdampften zu kleinen, erbsengroßen Punkten; aufkreischend stürzte er nieder.
    Der Ork, der Rodario niedergestreckt hatte, schleuderte seinen Dolch nach der Maga. Sie nutzte ihre Fertigkeiten, um die wirbelnde Klinge in der Luft anzuhalten. Ein Gedanke und ein kurze Formel genügten, und das Metall schmolz brodelnd. Coira sandte den rot glühenden Ball zurück zum Werfer, der dem Geschoss nicht mehr ausweichen konnte: Es folgte jeder seiner Bewegungen!
    Das flüssige Eisen klatschte gegen seinen Hals und brannte sich zischend durch seine Haut in ihn hinein. Der Ork versuchte, es in seiner Angst abzuwischen, und verbrannte sich die Finger bis auf die Knochen; die Schmerzen ließen ihn besinnungslos zu Boden gehen.
    Laute Befehle schallten die Treppe herab, das Trampeln der Stiefel kehrte zurück. Coira lief zum Tisch und zog den benommenen Schauspieler am Kragen in die Höhe. »Kommt, Ihr Glücklosester unter den Glücklosen«, rief sie und verpasste ihm eine leichte Ohrfeige, um seinen Verstand zu wecken.
    Rodario verdrehte die Augen, dann grinste er sie unsicher an. »Das habt Ihr gut gemacht, Prinzessin.«
    »Und Ihr das Gegenteil!« Sie rannte zum Ausgang. »Weg von hier!«, befahl sie. »Oder wollt Ihr den Grünhäuten begegnen, um weitere glorreiche Schlachten zu schlagen?« Diese Bemerkung hatte sich Coira nicht verkneifen können.
    »Ich weiß aber nicht, wo ich hin soll«, jammerte er und nahm einen Dolch in beide Hände. Zwei Orks kamen die

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