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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schmerzte sie, dass sie seine Ängste nicht beschwichtigen konnte. »Sie haben sich dreizehn Jahre um dich gekümmert, Eric. Ich glaube nicht, dass sie sich so rasch ändern werden.«
    »Vielleicht nicht.« Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln, offenbar schämte er sich ein wenig wegen seiner Zweifel. Dann seufzte er tief. »Doch es wird sich ganz bestimmt etwas ändern. Sie haben sich zwar all die Jahre um mich gekümmert, aber in der Zeit haben sie auch die Beatons gehasst und gegen sie gekämpft. Ich kann es mir zwar nicht recht erklären, aber ich habe einfach das Gefühl, dass sich alles ändern wird. Wie auch nicht?«
    »Ich fürchte, darauf kann ich dir keine Antwort geben, Eric. Ich kenne deinen Clan nicht so gut wie du. Aber James, Balfour und Nigel kamen mir immer wie gerechte Männer vor. Es sind gute Menschen, und dumm sind sie auch nicht. Ich glaube einfach nicht, dass sie in ihren Gefühlen so wankelmütig sind. Schließlich hast du sie nie angelogen. Du hast dich doch auch selbst für einen Murray gehalten. Von dem Tag an, als sie dich in den Bergen aufgesammelt und nach Donncoill gebracht haben, sagten sie dir doch, dass du ein Murray bist.
    Auf eines aber solltest du achten: Lass dich von all dem nicht vergiften, sonst siehst du plötzlich überall Hass und Misstrauen. Natürlich wäre es schmerzlich, umsonst zu hoffen, dass sich alles zum Besten wendet. Aber wenn du dir einredest, dass sie dich bestimmt ablehnen und dir misstrauen, dann wirst du ein anderer Mensch, du bist dann tatsächlich nicht mehr der, den sie kennen.«
    »Du meinst, wenn ich nicht aufhöre, mit dem Schlimmsten zu rechnen, wird es auch eintreten? Und ich habe es mir dann selbst zuzuschreiben?«
    »Ja, so in etwa. Doch jetzt wappne dich! Ich sehe deinen törichten Bruder Nigel den Hügel heraufhumpeln.«
    Eric lachte und ließ sich gerne von Nigel umarmen. Dann erzählte er auch ihm die Geschichte ihrer Flucht. Maldie spürte, wie jemand sie anstarrte, und als sie hochblickte, merkte sie, dass James vor ihr stand. Erstaunt stellte sie fest, dass er verlegen wirkte.
    »Ich habe doch gesagt, dass ich hier bleiben würde«, sagte sie lächelnd, um seine offenkundige Anspannung ein wenig zu mildern.
    »Ja, ja, das hatte ich schon vermutet.« James räusperte sich. »Aber eigentlich wollte ich mich nur für meinen Argwohn entschuldigen.«
    »Das ist doch nicht nötig«, erwiderte sie. »Ihr hattet ja recht, mich zu verdächtigen. Allein deshalb schon, weil ich die Einzige war, die Ihr nicht gut kanntet und die zu einem recht verdächtigen Zeitpunkt vor Euren Toren aufgetaucht ist.«
    »Aber ich hatte keinerlei Beweis, dass du für Beaton spionierst. Meine Sorgen hätten mich nicht zu einem solch ungerechten Urteil verleiten dürfen.«
    »Ihr habt getan, was Ihr tun musstet. Das nehme ich Euch nicht übel.«
    Er nickte, dann runzelte er die Stirn. »Du hast nicht zufällig herausgefunden, wie Beaton eigentlich erfahren hat, wer Malcolm ist?«
    »Nein. Ich habe mit Beaton kaum gesprochen, und er war nicht geneigt, mich ins Vertrauen zu ziehen.«
    »Ich fürchte, dass ich daran schuld sein könnte«, meinte Eric.
    »Nein, Junge, du würdest doch niemals einen aus deinem Clan verraten«, sagte Nigel und klopfte seinem kleinen Bruder beruhigend auf den Rücken.
    »Natürlich nicht absichtlich. Aber vielleicht habe ich, ohne es zu wollen, gezeigt, dass ich ihn erkannte. Am Tag, nachdem mich Beaton in sein Verlies gesteckt hatte, kam er mit ihm zu mir. Ich war sehr überrascht, ihn neben Beaton stehen zu sehen, und das hat sich vielleicht auf meiner Miene gezeigt. Mehr brauchte Beaton wahrscheinlich nicht.«
    »Nein, ich glaube, das allein hätte nicht gereicht«, wandte James ein.
    »Vielleicht hat man Malcolm ja auch gesehen, als er mich später noch einmal allein besuchte«, fuhr Eric fort. »Ich glaube, er hoffte, mich retten zu können. Denn darüber hat er mit mir gesprochen.«
    »Dieser Fehler hat ihn wahrscheinlich das Leben gekostet.«
    »Das kann gut sein«, pflichtete Nigel James bei. »Beaton hat das Verlies bestimmt gut überwachen lassen. Dein falscher Blick hat möglicherweise Argwohn erregt, aber das wäre es dann auch schon gewesen. Doch als Malcolm gleich darauf noch einmal mit dir Kontakt aufnahm, hat dieser flüchtige Blick des Erkennens bestimmt an Bedeutung gewonnen. Keiner von uns wird jemals wissen, was in Malcolms Kopf vorging, aber er hat sich verraten, als er sich für dich interessierte. Das hat ihm den

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