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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sie das lyrische Gedicht eines Minnesängers rezitierte. Ihre Klagen über verflossene Liebe hatten immer ein wenig falsch geklungen. Maldie hatte sich eingeredet, dass es nur deshalb so klang, weil es ihrer Mutter schwerfiel, über solch persönliche Dinge zu reden. Aber Margaret hatte auch andere Dinge über Beaton gesagt, die deutlich gezeigt hatten, dass es ihr vor allem um ihren verletzten Stolz ging, um die Beleidigung, wie eine ganz gewöhnliche Hure verstoßen worden zu sein. Da hatte sie aufrichtig geklungen. Selbst auf dem Totenbett, als Maldie ihr schwören musste, Beaton zu töten, hatte sie von ihrem verletzten Stolz gesprochen und von der Wut, die sie noch immer über das verspürte, was ihr dieser Mann angetan hatte. Maldie fiel ein, dass ihre Mutter erst dann ihr gebrochenes Herz erwähnt hatte, als Maldie gezögert hatte. Und außerdem hatte ihre Mutter niemals davon gesprochen, wie schändlich es war, dass der Mann sein Kind im Stich gelassen hatte. Nur sie selbst hatte immer darunter gelitten, und sie war davon ausgegangen, dass es ihrer Mutter ähnlich ging.
    Als Eric sie anstupste, war sie froh, dass sie aus ihren Gedanken gerissen wurde. Sie erstickte fast an all der Wut und dem Schmerz, die in ihr tobten. Jetzt war der Moment gekommen, sich diesen Gefühlen endlich zu stellen – und auch all den anderen Wahrheiten, die sie so lange ignoriert hatte. Eric war wie Balsam für ihr wundes Herz. Er mochte sie aufrichtig, daran hatte sie nicht die geringsten Zweifel. Der Junge war unfähig zu lügen oder zu heucheln. Sie betete zu Gott, dass das so bleiben möge.
    »Bist du müde, Maldie?«, fragte Eric.
    »Ja, todmüde, aber ich halte schon durch«, erwiderte sie. »Bald ist alles vorbei.« Sie warf einen Blick auf das Dorf. Es sah aus, als ob dort kaum gekämpft wurde. Darüber war sie sehr erleichtert. »Ich hoffe, dass meine liebe Freundin Eleanor alles gut überstanden hat.«
    »Die alte Frau, bei der du untergeschlüpft bist?«, fragte James.
    »Ja, genau. Woher wisst Ihr das?«
    »Douglas hat es uns erzählt.«
    Maldie starrte James verständnislos an. »Douglas ist ein Murray?«
    »Immer gewesen. Als du versucht hast, Beaton zu töten, und dafür zum Tod durch den Strang verurteilt wurdest, kehrte er nach Donncoill zurück. Es hatte sich zu viel verändert, und er war kaum mehr an irgendwelche nützlichen Informationen gekommen. Er meinte, wenn man auch nur die Spur von Neugier am Laird und seinem Treiben zeigte, konnte das den Tod bedeuten.«
    »Stimmt«, sagte Eric. »Beaton hat einige Männer nur auf den bloßen Verdacht des Verrats hin hängen lassen. Offenbar hatte ihr einziges Vergehen darin bestanden, die falschen Fragen zu stellen oder irgendetwas erfahren zu haben, von dem Beaton dachte, dass es in die falschen Hände geraten könnte. Die meisten Menschen hielten sich von Beaton und der Burg fern. Nur wenige wagten es, den Mund aufzumachen. Douglas hatte recht, sich aus dem Staub zu machen, solange er noch konnte.«
    »James, Ihr habt die alte Frau, Eleanor, gesehen, oder?«, fragte Maldie.
    »Ja, und sie hat uns auch gesehen«, erwiderte er. »Du hast sie gewarnt, stimmt’s?«
    »Jawohl. Ich habe gehofft, dass sie auf mich hört, aber ich habe mich bemüht, Eurer Sache nicht zu schaden.« Mit einem schiefen Lächeln blickte sie auf die Rauchsäule, die aus der Burg aufstieg. »Und offenbar hat es Euch nicht geschadet.«
    »Überhaupt nicht. Ich bin sicher, dass die Alte sich irgendwo versteckt hat und ihr nichts passiert ist. Sie hat bestimmt erraten, dass wir nicht hier waren, um auf dem Markt einzukaufen.«
    »Gut. Sie ist eine warmherzige, freundliche alte Frau. Ich hatte Angst um sie.«
    Obwohl sie sich bemühte, es nicht zu tun, warf Maldie immer wieder einen Blick auf den abebbenden Kampf. Sie hielt nach Balfour Ausschau, und James’ leicht amüsierter Blick verriet ihr, dass er es wusste. Eigentlich war es sinnlos, denn was immer sie mit diesem Mann geteilt hatte, würde bald auf brutale Weise zu Ende gehen, dessen war sie sich sicher. Dennoch konnte sie es kaum erwarten, ihn zu Gesicht zu bekommen und mit eigenen Augen zu sehen, dass er die Schlacht überlebt hatte und den wohlverdienten Sieg feiern konnte.
    »Ich ziehe jetzt los und suche unseren törichten Laird«, verkündete James mit einem nachdrücklichen Blick auf Maldie. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch Beatons gibt, gegen die er kämpfen kann.«
    »Calum meinte, er habe sich in dem Moment von seinem

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