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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sie ihm laut und deutlich bescheinigte, dass ihr nichts an Nigel lag.
    »Ich glaube nicht, dass es in Schottland viele Männer gibt, die so gut aussehen wie Nigel«, erwiderte Maldie. Sie musterte Balfour verstohlen und fragte sich, was es wohl bedeuten mochte, dass sich sein markantes Gesicht einen Moment lang verzerrte. Fast dünkte ihr, dass sie ihn verletzt hatte. »Na ja, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Dein Bruder sieht einfach blendend aus.«
    »Die Mädchen sind stets hinter ihm her.« Innerlich fluchte er, denn er war sicher, dass er verbittert klang.
    Maldie nickte. »Vermutlich musste er bislang noch keiner Frau besonders lang oder besonders weit hinterhersteigen.«
    »Und wie sehr muss er sich anstrengen, um dich zu gewinnen?«
    Seine Stimme hatte sich zu einem Flüstern gesenkt. Maldie blieb stehen und starrte ihn an. Balfour Murray war eifersüchtig! Selbst wenn sie sich übermäßige Eitelkeit vorwarf, änderte dies nichts daran. Er hatte gemerkt, dass Nigel an ihr interessiert war, und dachte offenbar, dass sie wie so viele Frauen vor ihr rasch seinem guten Aussehen, dem netten Lächeln und den hübschen Worten erliegen würde. Balfours Eifersucht war zwar schmeichelhaft, aber sein unausgesprochener Vorwurf war auch beleidigend. Doch dann wurde ihr klar, dass er mit einer alten Eifersucht kämpfte, einer, die er nicht gerne spürte, die aber in all den Jahren durch törichte Frauen immer wieder neu geschürt worden war. Jetzt hatte sie die Gelegenheit, ihn loszuwerden, ja vielleicht sogar sein Begehren zu zerstören. Sie hätte nur vorgeben müssen, dass es Nigel mit seinem guten Aussehen und seiner Zungenfertigkeit gelungen sei, sie Balfour abspenstig zu machen. Aber sie brachte es nicht übers Herz, nicht nur, weil sie die Brüder nicht gegeneinander aufwiegeln wollte. Sie tat es auch deshalb nicht, weil ein starkes Mitgefühl in ihr aufwallte. Maldie verstand nur zu gut, worunter er litt. Weil sie arm war und ein uneheliches Kind, war sie oft genug ignoriert oder beiseitegeschoben worden.
    »Sehr«, erwiderte sie nur und ging weiter.
    »Ach so? Ich habe gemerkt, wie er dich anstarrt.«
    »Schade. Ich hatte gehofft, ich könnte ihm das austreiben, bevor es jemand merkt. Ich glaube ja, es ist einfach nur die Dankbarkeit, weil ich ihn geheilt habe. Und schließlich hat er jetzt eine gute Woche lang kaum jemand anderen zu Gesicht bekommen.«
    »Aber dich würde ein jeder Mann mit großer Freude betrachten.«
    Sie spürte, wie sie rot anlief, und fluchte innerlich. Nigels sanfte, poetische Schmeicheleien hatten in ihr nur Unbehagen und ein gelegentliches mattes Lächeln ausgelöst. Doch wenn ihr Balfour auf ungelenke Weise zu verstehen gab, dass er sie für schön hielt, wurden ihre Knie weich. Maldie befürchtete, dass sie Balfour schon viel zu weit in ihr Herz hatte eindringen lassen. Während sie sich Sorgen über die Leidenschaft gemacht hatte, die in ihnen beiden brannte, und darüber, wie sie sich ihrer erwehren könnte, hatte ihr Herz Balfour insgeheim längst als den Mann akzeptiert, den es haben wollte. Das hieß, dass sie nun gegen sehr viel mehr als nur ihr zügelloses Begehren ankämpfen musste und ihre Chancen, Donncoill unverändert zu verlassen, beträchtlich geschwunden waren.
    Maldie wurde abrupt aus ihren trüben Gedanken gerissen, als Balfour stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. Rasch blickte sie sich um und stellte zu ihrem Verdruss fest, dass er sie in einen einsamen, versteckten Winkel geführt hatte, umgeben von Steinhaufen und den unfertigen Wänden des Turmes, den er gerade errichten ließ. Seinem breiten Grinsen nach zu urteilen hatte er sie genau hierher locken wollen. Er hatte sie nicht ins Freie geführt, um sie die laue Frühlingsluft schnuppern zu lassen, sondern um ihr an einem abgeschirmten Ort einen weiteren Kuss zu rauben!
    Doch am meisten beunruhigte Maldie, dass sie keinerlei Versuch anstellte, seinen Verführungskünsten Einhalt zu gebieten. Sie sollte nach ihm treten, sich aus seinem Griff befreien und so rasch wie möglich zurück in Nigels sichere Kammer fliehen. Stattdessen rührte sie sich nicht vom Fleck und dachte nur leicht amüsiert, dass er wahrhaftig ein ziemlich gut aussehender Schurke war.
    »Diese Ränke hast du die ganze Zeit gesponnen!«, meinte sie und legte die Hände auf seine breite Brust, um sich ihm wenigstens nicht völlig kampflos zu ergeben.
    »Wirfst du mir Niedertracht vor?«, fragte er, klang aber eher belustigt. Er drückte ihr

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