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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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machen. Sie würde bestimmt seine Unsicherheit spüren, wenn er mit ihr über ihre Gefühle zu sprechen versuchte, und das könnte sie veranlassen zu glauben, dass er sie nur anlog, um zu bekommen, was er haben wollte. Es war schwer, Worte aufrichtig klingen zu lassen, wenn man die Wahrheit nicht kannte.
    Sie waren an einem schwierigen Punkt angelangt, dachte er, als er sich langsam auf den Rückweg zum Wohnturm machte. Einem sehr schwierigen Punkt. Sie hatten beide Angst, die Fehler ihrer Vorfahren zu wiederholen. Maldie würde ihre Unschuld verlieren, wenn sie ihrer Leidenschaft erlag, und die Unschuld war oft die einzige Mitgift für ein armes Mädchen. Aber er konnte ihr – zumindest im Augenblick – nicht mehr bieten als seine Leidenschaft. Erics Leben war in Gefahr, und eine Schlacht stand bevor – es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um einer Frau etwas zu versprechen, noch dazu einem armen, vaterlosen Mädchen, das zu viele Geheimnisse barg. Balfour seufzte abermals. Offenbar konnte nur Maldie diesen Knoten lösen, denn schließlich würde sie alles für die Leidenschaft aufs Spiel setzen. Balfour wünschte sich sehnlichst noch ein paar Gelegenheiten, um ihr zu zeigen, was sie sich versagte, wenn sie ihn abblitzen ließ. Aber nach dem heutigen Tag würde es ihn wundern, wenn Maldie ihn noch einmal in Rufweite kommen ließe …

5
    »Was tust du da, du Narr?«
    Maldie traute kaum ihren Augen, als sie in Nigels Kammer trat. Sie war nicht einmal eine Stunde weg gewesen, aber offenbar hätte sie selbst eine solch kurze Zeit nicht weniger wachsam sein dürfen. In der Woche, nachdem Balfour es beinahe geschafft hatte, sie zu verführen, hatte sie sich zur Ablenkung freudig in den Kampf gestürzt, Nigel davon abzuhalten, zu bald zu viel zu tun. Doch als sie ihn nun, von einer jungen Magd gestützt, bei seinen ersten unsicheren Gehversuchen ertappte, war sie alles andere als froh. Es war zwar unwahrscheinlich, dass seine Wunden wieder aufbrachen, aber trotzdem konnte sich der Mann mit so etwas dauerhaft zum Krüppel machen.
    »Du bist doch Jennie, richtig?«, fragte Maldie, als sie dem jungen Mädchen den zitternden, schwitzenden Nigel abnahm.
    »Jawohl, Mistress.« Jennie schnitt eine Grimasse und massierte sich geistesabwesend das Kreuz.
    »Ich weiß, dass dieser Narr hier Süßholz raspeln und schmeicheln kann, was das Zeug hält.« Sie ignorierte Nigels Murren und schob ihn sanft Richtung Bett. »Aber du darfst seinen Bitten oder Befehlen, ihm beim Gehen behilflich zu sein, auf keinen Fall nachgeben!«
    »Aber Mistress …« Zögernd blieb Jennie an der Schwelle stehen und musterte den leise fluchenden Nigel mit großen Augen.
    »Hast du Angst, dem Bruder des Lairds gegenüber ungehorsam zu sein? Mach dir deshalb keine Sorgen. Ich spreche mit Sir Balfour, er wird dir dasselbe sagen wie ich. Dieser Narr sollte erst auf seinen spindeldürren Beinen stehen, wenn ich es ihm erlaube.«
    »Spindeldürr?«, beschwerte sich Nigel, als Jennie hinauseilte und Maldie ihn wieder bequem auf sein Lager bettete.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Willst du etwa zum Krüppel werden?«, fragte sie und funkelte ihn zornig an.
    »Nein, natürlich nicht. Aber ich werde es, wenn ich nicht bald wieder zu Kräften komme.«
    »Du bist schwer verletzt worden, du hast viel Blut verloren und ein schlimmes Fieber durchgestanden, und das alles vor kaum zwei Wochen. Du kannst doch nicht allen Ernstes erwarten, so rasch wieder auf die Beine zu kommen und herumzutanzen. Erst einmal muss dein Körper wieder erstarken; das Blut, das du verloren hast, muss neu gebildet werden, und das erfordert Ruhe und gutes Essen.«
    »Ich fühle mich gesund genug, es zumindest einmal zu versuchen, wieder zu laufen.«
    »Das hast du gezeigt. Aber dabei hat sich auch gezeigt, dass du zitterst und schwitzt wie ein Mann mit Sumpffieber, sobald du aufstehst. Damit will dir dein Körper sagen, dass du noch nicht so weit bist. Hör auf deinen Körper, sonst wird er es dich teuer bezahlen lassen!« Sie schenkte ihm einen Becher Wein ein.
    »Das klingt ja, als hätte mein Körper ein Eigenleben und eigene Regeln, unabhängig von meinem Verstand.«
    »Genau so ist es.« Sie reichte ihm den Becher und runzelte die Stirn, als sie sah, dass er ihn mit beiden Händen halten musste, weil seine Arme zitterten. »Ich glaube, du besitzt genug Verstand, um zu erkennen, dass dein Körper dir jetzt sagt, dass du wirklich sehr töricht gewesen bist.«
    Nigel

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