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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Leidenschaft in seinen dunklen Augen, aber seine Miene war seltsam unbewegt. Sosehr sie sich bemühte, sie schaffte es nicht, seine Gefühle zu erraten. Es war, als habe er sich vor ihr verschlossen, eine undurchdringliche Mauer errichtet. Hatte sich Balfour etwa von James’ Misstrauen anstecken lassen? Das beunruhigte sie zwar, aber eigentlich wollte sie jetzt nicht darüber nachdenken.
    »Ich dachte, du wolltest mich küssen«, sagte sie, wobei sie sich über den Anflug von Unsicherheit in ihrer Stimme ärgerte, der ihm sicher nicht entgangen war.
    »Das will ich noch immer«, entgegnete er. Er wunderte sich selbst, dass er die Kraft hatte, ihrer Einladung zu widerstehen.
    »Aber du zögerst, obwohl ich nicht Nein gesagt habe.«
    »Ja, ich weiß. Du hast zwar auch nicht Ja gesagt, deine Zustimmung aber ziemlich deutlich gemacht.« Er streichelte sanft ihre Wange. »Deine Einladung ist derart verlockend, dass ich es kaum erwarten kann, ihr zu folgen.«
    »Warum tust du es dann nicht?«
    »Nun, die Sache ist die: Ich kann mich jetzt nicht mehr mit einem Kuss zufriedengeben und auch nicht mit all dem, was wir vor einer Woche an der Turmbaustelle getan haben. Ich habe keine Geduld mehr, auch wenn ich mich darum bemühen sollte, denn du bist noch Jungfrau. Aber vielleicht bin ich einfach zu schwach, vielleicht auch nur zu gierig und zu selbstsüchtig, um es mir zu verbieten.«
    »Wovon redest du überhaupt?«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. Eine Vielzahl von Gefühlen – eine köstliche Mischung aus Verwirrung, Gereiztheit, Nervosität und dahinter Leidenschaft – hatte ihre Wangen gerötet und ihre Augen verdunkelt.
    »Was ich zu sagen versuche: Wenn du jetzt zulässt, dass ich dich küsse …« Er streifte ihren Mund nur ganz kurz und fand es wundervoll, wie ihre Lippen den seinen folgen wollten, als er sich wieder zurückzog. »Wenn du jetzt zulässt, dass ich dich berühre, werde ich dich nicht mehr weglaufen lassen. Kein Entkommen, kein plötzliches Nein!, wenn dein ganzer wunderbarer Körper laut und deutlich Ja! sagt. Entweder ich bekomme jetzt alles, Maldie, oder gar nichts.«
    »Ist das nicht ein kleines bisschen unfair?«, flüsterte sie.
    »Das mag sein, und wahrscheinlich ist es auch nicht sehr ehrbar. Aber wenn ich dich in meinen Armen halte, spüre ich ein Verlangen, das all meine Schuldgefühle wegbrennt. Also – was sagst du?«
    Maldie starrte ihn an. Sie wusste, dass sie eine solche Forderung eigentlich erzürnen sollte, doch sie wusste auch, was ihn dazu getrieben hatte. Selbst wenn er nur ein klein wenig der Sehnsucht spürte, die in ihr aufkam, wenn sie sich von der Leidenschaft abwandte, die er in ihr wachrief, war es ein Wunder, dass er so lange so geduldig gewesen war. Als sie in seine dunklen Augen blickte, wusste sie, dass auch sie jetzt keine Geduld mehr hatte. Sie wollte nicht länger nur von all dem träumen, was sie teilen konnten – sie wollte es wissen. Und falls es sich als Fehler erweisen würde? Nun, dann musste sie sich eben später um die Folgen kümmern.
    »Ja!«, hauchte sie.

7
    Maldie blieb reglos und unsicher stehen, als Balfour sie langsam losließ und sich umdrehte, um die Tür zu verriegeln. Der gespannte Ausdruck auf seinem Gesicht und seine inzwischen fast schwarzen Augen sagten ihr, dass ihm ihre leise Einwilligung nicht entgangen war; aber sie sagten ihr auch, dass er sie wahrscheinlich nicht mehr hören würde, wenn sie sich jetzt noch einmal eines Besseren besann. Sie hatte einmal gehört, ein Mann könne von Leidenschaft geblendet sein. Maldie spürte, dass es Balfour in diesem Moment so ging. Vielleicht hätte ihr das Angst einjagen müssen, aber das tat es nicht; denn sie war ja von derselben Krankheit befallen, und die Leidenschaft ließ nur wenig Raum für Vorsicht. Maldie fühlte sich in diesem Augenblick von ihr in eine Situation gedrängt, die unter Umständen sehr problematisch und kompliziert werden konnte, und gleichzeitig schien eben diese Lust auch dafür zu sorgen, dass mögliche Gefahren völlig nebensächlich wurden.
    »Sag es noch einmal!«, forderte Balfour sie mit rauer, gepresster Stimme auf, während er sie zum Bett trug.
    »Ja!« Sie schnappte nach Luft, als er sie auf das breite, weiche Bett fallen ließ und sich auf sie legte. »Ich war mir eigentlich sicher, dass du mich schon beim ersten Mal verstanden hast, schließlich hast du die Tür verriegelt.«
    »Ja, aber dieses eine süße Wort hat mich derart betört, dass ich es noch einmal

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