Das Schicksal des Highlanders
hören wollte. Ich habe nämlich Angst, dass ich nur das gehört habe, was ich hören wollte, und nicht das, was du gesagt hast.«
»Wenn ich Nein gesagt hätte, wäre ich nicht so ruhig herumgestanden, als du die Tür verriegelt hast.«
Er lachte unsicher. »Stimmt. Wenn ich noch so viel Verstand gehabt hätte, um klar zu denken, hätte ich es gemerkt. Aber bist du dir noch immer sicher?«
»Mein Körper mag zwar unerfahren sein, aber ich weiß durchaus, was mich erwartet, mein schöner dunkler Ritter. Ich habe mit meiner Mutter und einer erklecklichen Zahl von Männern in einer kleinen Hütte zusammengelebt.« Als sie sah, wie Mitleid seine angespannten Gesichtszüge auflockerte, legte sie einen Finger an seinen Mund. »Nein, behalte dein Mitleid für dich! Manchmal kann eine arme Frau eben nicht anders, um sich und ihr Kind durchzubringen. Vielleicht hätte sie noch etwas anderes versuchen können, aber sie war von adliger Herkunft und hatte nichts gelernt, was sich in bare Münze umsetzen ließ. Manchmal denke ich, dass diejenigen, die ihr nie geholfen haben, die nie einen Finger krumm gemacht haben, um sie vor ihrem harten Schicksal zu bewahren, die größte Schande auf sich geladen haben. Ich erwähne es nur, um dir zu zeigen, dass ich die Wahrheit sage; ich weiß, was du von mir willst, und ich weiß auch ganz genau, worin ich einwillige.« Sie schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn näher zu sich. »Aber ich dachte nicht, dass du jetzt mit mir reden wolltest.«
»Nein. Eines möchte ich jedoch noch sagen: Gesegnet sei deine Mutter, dass sie dir ihr Schicksal erspart hat.«
Maldie ließ sich von seinem Kuss um die Antwort bringen, die sie ihm sonst wohl gegeben hätte. Die ganze hässliche Wahrheit brauchte er nicht zu wissen: nicht ihre Mutter, sondern sie selbst hatte ihre Keuschheit behütet. Sobald sie vom Kind zur Frau gereift war, hatten die Männer versucht, ihr die Unschuld zu rauben oder abzukaufen. Manchmal hatte ihre hartnäckige Weigerung, auf solche Angebote einzugehen, ihre Mutter schier zur Verzweiflung getrieben – eine weitere schmerzhafte Erinnerung. Bereitwillig wartete sie darauf, dass Balfour und die Leidenschaft solche Erinnerungen aus ihrem Gedächtnis verbannten.
»Ich wünschte, ich besäße das Geschick, dich mit hübschen Worten zu liebkosen«, sagte er, als er begann, mit zitternden Fingern ihr Gewand aufzunesteln. »Zu gerne würde ich dich wie ein Minnesänger mit Worten der Liebe verwöhnen.«
»Ich brauche keine Gedichte und Lieder.« Sie packte seine Hand und küsste die Innenfläche. »Wenn dir die Worte fehlen, dann lass doch einfach deine Hände und deine Lippen sprechen!« Sie küsste ihn auf den Mund. »Nicht hübsche Worte haben mich hierher gebracht, sondern deine Lippen und deine Hände und das, was sie in mir entfachen.«
Balfour stöhnte und erwiderte gierig ihren Kuss. Er zerrte das Lederband aus ihrem Haar und vergrub die Hände tief in der dichten, seidigen Mähne. Ihre schmeichelnden Worte ließen ihn vor Verlangen halb verrückt werden. Sie waren die klare, süße Bestätigung, dass sie dieselbe Leidenschaft in sich spürte wie er. Er hoffte inständig, die Kraft zu haben, um langsam genug zu sein und ihr zu helfen, den Lohn ihrer Leidenschaft auszukosten, obwohl es für sie das erste Mal war.
Als er aufhörte, sie zu küssen, versuchte Maldie, ihn dazu zu bringen, ihre Lippen wieder zu berühren. Sie murmelte Worte der Lust, als er ihren Hals mit fiebrigen Küssen bedeckte. Halb unbewusst hob sie die Hüften, um es ihm zu erleichtern, sie zu entkleiden. Als er ihr die Schuhe auszog und begann, die Strümpfe abzustreifen, schloss sie die Augen, denn sie hatte Angst, ihr Schamgefühl könnte ihren Entschluss ins Wanken bringen, wenn sie ihm zusah, wie er sie entkleidete. Sie wollte sich durch nichts mehr ablenken lassen von den herrlichen Gefühlen, die Balfour in ihr weckte. Nun fing er an, mit seinen großen, etwas schwieligen Händen ihre Beine zu streicheln. Das raubte ihr den Atem und machte es ihr sehr leicht, nichts als die Leidenschaft zu spüren, die er in ihr entfachte. Als er in ihre Arme zurückkehrte,
klammerte sie sich an ihn. Sein Kuss schien ihr viel zu kurz, um ihre Gier zu befriedigen.
Sie erbebte, als er die Bänder ihrer Bluse löste und seine langen Finger ihre bloße Haut berührten. Er küsste die Mulde zwischen ihren Brüsten. Sie schnappte nach Luft und umklammerte seine Schultern. Sanft löste er ihren Griff, und sie
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