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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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vorstellen, dass ich irgendwo etwas noch Schöneres oder Stärkeres finde. Eigentlich will ich das auch gar nicht, denn ich habe Angst, dass ich das nicht überleben würde.«
    »Stimmt. Wenn du mit Nigel das Bett teilst, wirst du es wahrscheinlich nicht überleben. Aber ich glaube nicht, dass es die tödliche Dosis Leidenschaft ist, vor der du dich fürchten solltest.«
    Maldie starrte ihn verwundert an, denn seine Stimme hatte scharf und kühl geklungen. »Soll das eine Drohung sein?«
    »Nein, eher eine Warnung.« Er seufzte und legte die Stirn an ihre Wange. »Ich fürchte, ich würde völlig außer Rand und Band geraten, und ein Mann, dessen Verstand von Wut getrübt ist, kann für alle zur Gefahr werden.«
    »Richtig, aber du würdest bestimmt wieder zur Vernunft kommen, bevor du jemanden ernstlich verletzt.«
    »Du klingst, als ob du dir sehr sicher wärst.«
    »Das bin ich auch.« Sie streichelte ihm über die Wange. »Aber es ist egal, denn es wird nie so weit kommen. Du bist ein Narr, Balfour Murray, wenn du nicht siehst, dass ich nur dich will und sonst keinen!«
    Ihre Worte berührten ihn zutiefst, aber noch waren seine Zweifel nicht völlig beschwichtigt. »Du meinst also, du gehörst mir?«
    »Jawohl, nur dir. Du hast mich gut gezeichnet, mein dunkeläugiger Krieger.«
    »Gut, denn auch du hast mich gezeichnet.« Er streifte ihre Lippen mit dem Mund. »Allerdings finde ich, das sollte noch einmal bekräftigt werden.« Er zögerte, dann musterte er sie scharf und fragte: »Tut dir etwas weh?«
    Maldie schlang die Arme um seinen Nacken und zog seinen Kopf wieder zu sich herab. »Nur zu, zeichnet nach Herzenslust, mein Laird!«
    Als er sie küsste, überließ sie sich völlig ihren Gefühlen. Schon bald würde es zur letzten Auseinandersetzung mit Beaton kommen, und dann würde sie einige schwere Entscheidungen fällen müssen. Würde sie ihm die Wahrheit sagen? Würde sie versuchen, mehr als nur Leidenschaft von ihm zu bekommen? Würde er sie überhaupt noch begehren, wenn er herausfand, dass sie Beatons Tochter war? Auf all diese Fragen hatte sie keine Antwort; sie würde sie erst beantworten können, wenn sie Balfour all ihre dunklen Geheimnisse verraten hatte. Obwohl sie ihn liebte, konnte sie ihm die Wahrheit jetzt nicht gestehen. Noch nicht. Deshalb würde sie auch all ihre Gefühle für sich behalten und es hinnehmen müssen, dass sie jetzt nur Leidenschaft geben oder darum bitten konnte, bis Beaton geschlagen war und sie von dem Schwur befreit war, den sie ihrer Mutter geleistet hatte. Doch ihre Leidenschaft, dachte sie mit einem wollüstigen Schauder, als er begann, ihre Brüste mit heißen Küssen zu bedecken, war so wundervoll, dass sie sich damit einstweilen vollauf zufriedengeben konnte.

8
    Maldie musste herzhaft gähnen. Hastig blickte sie sich um, doch keiner der Männer, die die hohen Mauern von Donncoill bewachten, schien etwas bemerkt zu haben, wie sie zu ihrer Zufriedenheit feststellte. Sie hätten natürlich sofort erraten, warum sie so müde war, und diese Peinlichkeit wollte sie sich ersparen. Dann lächelte sie über ihre Torheit. Sie teilte nun seit einer Woche das Lager mit Balfour, das wusste in Donncoill inzwischen sicher jeder. Und dennoch hatte bisher niemand sie in Verlegenheit gebracht. Balfours Leute schienen sie als Geliebte ihres Lairds zu betrachten, ohne sie dafür zu verurteilen. Sie glaubte allmählich sogar, dass viele Menschen in Donncoill sich darüber freuten, dass ihr Laird eine Frau hatte. Manche dachten wahrscheinlich, dass er sie bald heiraten und einen Erben zeugen würde. Hastig lenkte Maldie ihre Gedanken in eine andere Richtung. Der Traum war zu verführerisch, allzu leicht würde sie sich von ihm betören lassen. Wenn sie dann doch gezwungen wäre, Donncoill und Balfour zu verlassen, würde es umso schmerzlicher sein.
    Sie blickte auf das Kommen und Gehen an den wehrhaften Toren der Burg und überlegte, ob es wohl jemand bemerken würde, wenn sie sich einfach davonschlich und ein wenig ausruhte. Plötzlich erregte etwas ihre Aufmerksamkeit: Eine gebückte Gestalt, in einen abgetragenen braunen Umhang gehüllt, huschte aus dem Tor und eilte davon. Maldie konnte das Gesicht der Gestalt nicht erkennen, aber sie war sich sicher, dass es sich um Grizel handelte, und sie spürte ganz deutlich, dass die Frau etwas vorhatte, was Beaton helfen würde. In eben dem Moment, als sie überlegte, wo sie Balfour finden könnte, bevor es zu spät war, die Frau zu

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