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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gehen.
    »Er wird doch nicht sterben, oder?«, flüsterte Mary händeringend und starrte mit tränenverhangenem Blick auf ihren Sohn. »Er ist mein einziges Kind. Gott hat schon drei meiner Kleinen zu sich geholt. Hoffentlich lässt er mir wenigstens diesen!«
    »Nein, nein«, tröstete Maldie die arme Mutter, »er wird nicht sterben. Es tut mir leid, wenn ich Euch beunruhigt habe. Ich war nicht besorgt wegen seiner Gesundheit, sondern wegen der schlechten Umgebung, in der er hier liegt. Ihr müsst ihn fortbringen von der Hitze und den üblen Gerüchen.«
    »Aber wohin soll ich ihn denn bringen? Ich bin doch fast den ganzen Tag hier.«
    »Ich habe eine Freundin im Dorf, Eleanor Beaton, deren Mann vor Kurzem gestorben ist.«
    »Ich kenne sie flüchtig, wir sind uns schon einige Male begegnet.«
    »Sie wird euch aufnehmen, bis der Junge wieder bei Kräften ist. Sie hat ein ordentliches, sauberes kleines Häuschen und ein wenig Land, sodass der Junge draußen sitzen kann, wenn Gott uns ein bisschen Sonne beschert.«
    »Das wäre wunderbar und sehr freundlich von ihr.« Mary fuhr dem Kind sanft durch seine weichen kastanienbraunen Locken. »Und du bist sicher, dass es der Frau recht ist?«
    »Ganz sicher«, erwiderte Maldie. »Ihr könnt den Kleinen hinbringen, sobald Ihr es einrichten könnt, und ich verspreche Euch, er wird im Handumdrehen wieder gesund und munter.«
    Die Frau hob das Kind sofort hoch, murmelte einen kurzen, wenn auch von Herzen kommenden Dank und eilte davon. Die Gesundheit ihres einzigen Kindes war Mary offenbar wichtiger als alles andere. Froh über die Liebe dieser Frau zu ihrem Sohn, sah Maldie den beiden lächelnd nach, auch wenn sie einen Anflug von Neid verspürte, für den sie sich schämte. Sie beschloss, ein für allemal damit aufzuhören, dem nachzutrauern, was sie nie gehabt hatte, und zu lernen, ihren kindischen Neid zu zügeln. Mit diesem festen Vorsatz verließ sie den Gestank und die Hitze der Küche.
    Vor der Tür zum großen Saal erblickte sie George. Eine leise Verwünschung ausstoßend, presste sie sich enger in einen winzigen, düsteren Erker gleich neben der Treppe. Der Mann schien wahrhaftig überall dort herumzulungern, wo sie sich gerade aufhielt. Zwei lange Stunden versuchte sie, sich ihm und seiner unerwünschten Aufmerksamkeit zu entziehen, dann stand sie kurz davor, ihm einen schweren Gegenstand auf den Kopf zu dreschen.
    »Warum drückst du dich denn hier im Schatten herum, Mädchen?«, fragte plötzlich eine leise, tiefe Stimme zu ihrer Linken.
    Halblaut fluchend bemerkte sie, dass ein Mann neben ihr an der Wand lehnte. Wenigstens bietet dieser Kerl einen erfreulicheren Anblick, dachte sie. Er war groß und schlank und hatte langes braunes Haar und weiche braune Augen, die sie schmerzlich an Balfour erinnerten. Doch allmählich wurden ihr alle Männer zuwider. Sie hatte wichtige Dinge zu erledigen, und diese lüsternen Männer schienen sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen. In Dubhlinn herrschte offenbar großer Frauenmangel.
    »Ich verstecke mich vor diesem übel riechenden Fettwanst dort drüben.« Sie blickte auf George.
    »Ah, der. Ja, der ist wirklich eine Beleidigung für Auge und Nase. Ich heiße Douglas.« Er hielt ihr die Hand hin.
    »Und ich bin Maldie.« Sie schüttelte seine Hand. »Jetzt sollte ich wohl mit diesen müßigen Nettigkeiten fortfahren und sagen, dass ich mich freue, Euch kennenzulernen, aber heute wäre das eine glatte Lüge. Ich bin noch nicht sehr lange hier, kaum mehr als einen Tag, und habe die Nase bereits gestrichen voll von Männern, falschen Schmeicheleien und hinterhältigem Grinsen.«
    Er lächelte, blieb jedoch stehen und ignorierte ihre schroffe Aufforderung, sie in Ruhe zu lassen. »Ich schmeichle dir doch gar nicht.«
    Maldie war so überrascht, dass sie kichern musste. »Und so versetzte er meiner armen kleinen Eitelkeit mit wenigen Worten den tödlichen Schlag.« Sie sah noch einmal auf George und stieß ein paar üble Beleidigungen aus. »Hat der Kerl nichts Besseres zu tun?«
    »Doch, doch, er faucht und fuchtelt mit seinem Schwert herum, wann immer unser Laird sich bedroht fühlt.«
    »Ach ja, der Laird. Ich habe den Mann noch nicht zu Gesicht bekommen, weder bei meinem letzten Besuch noch diesmal.«
    »Er zeigt sich nicht allzu oft, und das ist wahrscheinlich auch besser so.«
    »So? Dann ist er also wirklich sehr krank? Mir kam so etwas zu Ohren. Vielleicht kann ich ihm helfen. Ich bin eine Heilerin.«
    Douglas nickte.

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