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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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kribblig.«
    »Wenn ich Micki doch einmal für ein Weilchen loswerden könnte!« seufzte Philipp. »Er sitzt wie eine Wärmfla-sche an meinem rechten Ohr.«
    Die Passagiere, die an Deck waren, beobachteten die Kinder belustigt. Sie hatten sich an das seltsame Gespann gewöhnt und fanden Vergnügen an dem drolligen Papagei und dem possierlichen Äffchen.
    Frau Mannering hatte schon ungeduldig nach den Kindern Ausschau gehalten. »Da seid ihr ja endlich! Wo ist Lucy?«
    »Sie spielt mit Lucius Ringwerfen.« Jack setzte sich auf den Liegestuhl seiner Tante. Neben ihr lagen Frau Eppy und ihr Mann. »Ich habe ein merkwürdiges Pergament-stück gefunden, Tante Allie«, begann Jack mit lauter Stimme, so daß ihn die beiden ebenfalls hören mußten.
    »Es scheint sehr alt zu sein. Glaubst du, daß Herr Eppy so freundlich sein würde, es zu begutachten?«
    »Du kannst ihn ja einmal fragen«, meinte Frau Mannering.

Versteckspiel mit Herrn Eppy
    Dina und Philipp hatten sich auf einen leeren Liegestuhl neben Frau Mannering gesetzt, während Jack auf dem Stuhl seiner Tante hockte. Alle drei machten harmlo-se und unschuldige Gesichter.
    »Ich möchte Herrn Eppy nicht stören«, sagte Jack. »Er liest gerade.«
    Frau Eppy stieß ihren Mann an. »Jack möchte dich etwas fragen, Paul.«
    Herr Eppy hatte das längst gemerkt, tat jedoch so, als hätte er nichts gehört. »Worum handelt es sich?« brummte er, unwillig von seinem Buch aufblickend.
    »Es handelt sich um ein altes Papier, das wir gefunden haben«, mischte sich Philipp ein. »Vielleicht ist es ganz uninteressant. Wir können nicht daraus klug werden.«
    Jack knipste mit dem Finger gegen das Papier in seiner Hand. »Womöglich ist es nicht einmal alt.«
    »Das sieht ja ganz antik aus«, meinte Frau Mannering interessiert. »Wo habt ihr es her?«
    »Ach, ich weiß nicht mehr genau. Wir haben es, glaube ich, auf irgendeiner Insel aufgelesen. Weißt du noch, wo es war, Dina?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Dina.
    »Ich weiß es auch nicht mehr«, fiel Philipp ein.
    »Gib mal her«, sagte Herr Eppy gelangweilt. Seine Frau reichte ihm das Pergament. Er streifte es mit einem verächtlichen Blick und wollte es eigentlich gleich wieder achselzuckend zurückgeben. Was verstanden die Kinder schon von alten Sachen? Wahrscheinlich hatten sie irgendwo einen Brief gefunden, den der Wind auf die Straße geweht hatte. Oder es war ein Stück Papier, in das ihre Einkäufe gewickelt waren. Schon hatte Herr Eppy eine abweisende Antwort auf den Lippen.
    Aber plötzlich strafften sich seine Züge, und er starrte das Papier wie gebannt an. Es war, als könnte er seine Blicke nicht mehr davon losreißen. Schließlich nahm er seine Sonnenbrille ab und betrachtete es mit bloßem Au-ge.
    »Ist es — ist es alt?« fragte Jack, innerlich vor Erregung zitternd.
    Herr Eppy antwortete nicht. Er steckte die Hand in die Jackentasche, brachte ein kleines schwarzes Etui zum Vorschein und öffnete es. Darin befand sich ein starkes Vergrößerungsglas, das in ein kleines schwarzes Gestell eingebaut war, wie es Uhrmacher beim Reparieren von Uhren benutzen. Er klemmte es wie ein riesiges Monokel in sein rechtes Auge und beugte sich erneut über das Pergament. Lange starrte er daraufhin, ohne sich zu rühren. Die Kinder beobachteten ihn mit angehaltenem Atem. Das dauerte ja ewig! Warum sagte Herr Eppy denn nichts? Wie konnte er sie nur so auf die Folter spannen!
    Endlich nahm Herr Eppy das Glas aus dem Auge und blickte die Kinder forschend an. Sie erschraken sehr. Zum erstenmal sahen sie seine Augen ohne Sonnenbrille. Wie böse und unheimlich sie aussahen! Das Sonderbarste an ihnen war jedoch ihre Farbe. Das eine war blau, das andere dagegen dunkelbraun.
    Dina kroch ein Schauder über den Rücken. Wie gebannt starrte sie zuerst das blaue Auge und dann das braune an. War eins von ihnen falsch? Ach nein, wie albern, so etwas zu denken! Wenn er ein künstliches Auge hätte, würde es doch zu dem anderen passen.
    »Ja«, sagte Herr Eppy gedehnt, als müßte er seine Worte sorgsam überlegen. »Das ist — das ist sehr interessant. Ich . . .«
    »Ist es wirklich alt?« unterbrach ihn Jack ungeduldig.
    »Das wollten wir gern von Ihnen wissen.«
    »Dies ist nur der Teil eines Schriftstückes«, murmelte Herr Eppy und blickte dabei aufmerksam von einem zum anderen. »Nach den Rändern zu urteilen, ist es erst kürzlich zerschnitten worden. Recht sonderbar, nicht wahr?«
    Das hatten die Kinder nicht erwartet. Jack

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