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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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steckt, ist womöglich alles verloren.«
    »Na gut.« Lucy gab seufzend nach. »Vielleicht hast du wirklich recht. Ich wünschte, Herr Eppy würde einmal seine Sonnenbrille abnehmen. Solange ich seine Augen nicht sehen kann, weiß ich gar nicht, wie er eigentlich ist.«
    »Ach, ich glaube, er ist nicht schlecht, sondern nur etwas launisch«, meinte Jack. »Zu seiner Frau und zu Tante Allie ist er immer höflich und nett. Lucius behandelt er allerdings schändlich. Aber wenn Kaninchengesicht unser Neffe wäre, würden wir wahrscheinlich auch nicht gerade sanft mit ihm umgehen.«
    »Das tun wir jetzt auch nicht«, bemerkte Lucy ein wenig schuldbewußt. »Zum Beispiel, wenn wir ihn immer wieder quälen, ins Schwimmbassin zu gehen, obwohl wir doch genau wissen, daß er sich vor kaltem Wasser fürchtet.«
    »Ach, das machen wir doch bloß, um zu hören, was für eine Entschuldigung er sich wieder ausdenken wird«, erwiderte Jack. »Er hat ja immer eine ganze Sammlung von Entschuldigungen vorrätig.«
    »Wann wollen wir denn nun zu Herrn Eppy gehen?« fragte Philipp ungeduldig. »Und was tun wir, wenn er die Karte für echt erklärt? Ist hier sonst noch jemand auf dem Schiff, den wir befragen könnten?«
    »Vielleicht der Decksteward«, meinte Dina. »Er ist Grieche und kann die fremden Wörter sicher lesen. Und ein anderes Stück könnte die Griechin entziffern, die den Laden auf dem Promenadendeck hat.«
    »Gut so, wir kommen voran«, sagte Philipp zufrieden.
    »Wollen wir jetzt mit dem Zerschneiden beginnen?«
    »Ich besitze eine sehr, sehr scharfe Schere«, sagte Lucy eifrig. »Ich werde sie rasch herholen. Dabei kann ich gleich mal nachsehen, ob Kiki und Micki auch keinen Unfug treiben.«
    »Hier können wir die beiden jetzt nicht brauchen«, sagte Jack. »Micki würde womöglich nach der Karte greifen und sie aus dem Bullauge werfen, wie er es gestern mit der Postkarte machte, die ich gerade geschrieben hatte.«
    »Das wäre ja nicht auszudenken!« rief Dina entsetzt. Sie sah die wertvolle Karte schon aus dem Fenster segeln und machte es rasch zu. »Für alle Fälle!« meinte sie ein wenig verlegen, als die Jungens sie auslachten.
    Lucy ging in die Kabine nebenan, um ihre Schere zu holen. Sie blieb sehr lange fort, so daß die anderen schließlich ungeduldig wurden. Was machte sie denn bloß? Das dauerte ja Ewigkeiten!
    Endlich erschien Lucy mit Kiki auf dem Arm. »Ich mußte ihn mitbringen«, erklärte sie. »Er hatte den armen Micki in eine Ecke gedrängt und tanzte mit gesträubten Federn vor ihm hin und her, wie er es immer macht, wenn er wütend ist. Und dazu knurrte er noch wie ein böser Hund.
    Der arme Micki war ganz verängstigt. Ich mußte ihn erst mal ein wenig trösten.«
    »Das heißt, du hast mit den beiden gespielt«, brummte Jack. »Und deshalb mußten wir stundenlang auf dich warten. Wo ist die Schere?«
    »Ach herrje, die habe ich ganz vergessen.« Lucy bekam einen roten Kopf und stürzte zur Tür hinaus. Gleich darauf erschien sie wieder mit der Schere in der Hand.
    Kiki hockte zufrieden auf der Schulter seines geliebten Herrn und summte: »Alle Vögel sind schon da«, vor sich hin. Er wußte sehr gut, daß er ungezogen gewesen war, und wollte sich wieder bei Jack einschmeicheln.
    Jack ergriff die Schere und zerschnitt die Karte mit feierlichem Gesicht in zwei Hälften. Das Pergament kni-sterte leise. Die anderen hielten den Atem an und sahen gespannt zu. Darauf schnitt Jack die beiden Hälften noch einmal in der Mitte durch, so daß nun vier gleichgroße Stücke auf dem Frisiertisch lagen, vier Teile einer aufregenden und einzigartigen Karte — falls die Kinder mit ihrer Vermutung recht hatten.
    »Nun brauchen wir vier kleine und vier größere Briefumschläge«, sagte Dina eifrig. Sie durchstöberte die Schreibmappen der Jungens und hatte bald vier ziemlich starke kleine Briefumschläge gefunden. Jedes Kartenstück wurde sorgfältig in einen davon hineingeschoben.
    Dann fanden sich auch noch vier größere Briefumschläge, in die sie die kleinen steckten. Die Kinder atmeten auf. Der erste Schritt war getan.
    »Wir können die einzelnen Teile der Karte leicht wieder zusammenkleben, wenn sie erst einmal entziffert sind«, sagte Philipp. »Wann wollen wir denn nun zu Herrn Eppy gehen?«
    »Am besten gleich«, meinte Jack. »Um diese Zeit liegt er gewöhnlich in seinem Liegestuhl. Und kurz nach dem Frühstück wird er wohl nicht schlafen.«
    »Wollen wir Lucius was von der Karte erzählen?« fragte

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