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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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das Schiff war?« fragte Jack.
    »Ja, ich glaube«, sagte Lucius unsicher. »Habe ich etwas falsch gemacht? Seid ihr mir etwa böse, weil ich meinem Onkel das alles erzählt habe?«
    »Die Geschichte von der Möwe, die Lucy das Pergament vor die Füße legte, konntest du ihm ruhig erzählen«, antwortete Philipp. »Schade, daß dein Onkel so mißtrauisch ist. Es war nicht recht von ihm, dich auszuschimp-fen.«
    »Nicht wahr?« rief Lucius klagend. »Dazu hatte er kein Recht. Über euch hat er übrigens auch allerlei Unfreundliches gesagt.«
    »Das kannst du für dich behalten«, sagte Jack abweisend. »Wir sind nicht neugierig. Du solltest endlich lernen, das Vertrauen anderer Menschen nicht zu mißbrauchen, Lucius. Man läuft nicht von einem zum anderen und tratscht.«
    »Nun seid ihr auch noch mit mir böse!« jammerte Lucius. Jack stand achselzuckend auf und blickte verächtlich auf ihn hinunter. Dieser elende Schwätzer! Er war selber schuld daran, wenn er wegen des Lügenmärchens, das sie ihm aufgebunden hatten, bei seinem Onkel in Ungnade gefallen war.
    Auch die anderen Kinder standen auf. Nur Lucy hatte Mitleid mit Lucius. Aber auch sie war unangenehm be-rührt von seinem Jammern und Weinen. Er sollte sich doch ein wenig zusammenreißen!
    Schweigend gingen die Kinder hinaus und ließen Lucius allein. Er war tief gekränkt und unglücklich — und sehr, sehr hungrig.
    »Kommt in unsere Kabine«, sagte Jack. »Wir müssen die Lage miteinander besprechen. Herr Eppy ist mir etwas zu schlau. Warum mußte Lucius ihm nur von dem Schiff erzählen! Wir wollen es lieber einschließen, sonst borgt er es sich auch noch aus.«
    Als sie die Kabine betraten, stieß Philipp einen Schrei aus. »Das Schiff ist fort!«

Der zweite Teil der Karte
    Tatsächlich, das schöne geschnitzte Schiff war von seinem Platz auf dem Wandbrett verschwunden. Die Kinder waren sprachlos vor Entrüstung. Mit welchem Recht »borgte« sich Herr Eppy Dinge, die ihn interessierten?
    Würde er das Schiff wieder zurückgeben?
    »Warum mag Herr Eppy das Schiff wohl genommen haben?« fragte Dina, als sie sich ein wenig von dem Schreck erholt hatte. »Vielleicht ahnt er, daß wir die Karte darin gefunden haben. Aber wozu braucht er dann das Schiff? Er hat doch das Pergament in der Hand.«
    »Nur ein Stück davon«, verbesserte Jack. »Vielleicht dachte er, der fehlende Teil wäre noch in dem Schiff; wir hätten ihn übersehen oder dort aufbewahrt. Und da hat er es sich eben geborgt, um nachzusehen.«
    »Gestohlen, meinst du wohl!« rief Lucy entrüstet.
    »Soll ich ihn zur Rede stellen?« Philipp war so wütend, daß er sich in die Höhle eines Löwen gewagt hätte, um sein schönes Schiff wiederzubekommen.
    Die anderen überlegten. »Wenn er es nun aber gar nicht genommen hat?« wandte Jack ein.
    »Wer sollte es denn sonst genommen haben?« fragte Philipp ungeduldig.
    »Puh, ist das heiß!« rief Dina plötzlich. »Wollen wir nicht ein Bad nehmen und die dumme Sache für eine Weile vergessen? Du kannst ja nachher zu Herrn Eppy gehen, Philipp. Er läuft dir nicht mit dem Schiff davon.«
    »Na gut«, sagte Philipp zögernd. »Vielleicht bin ich nach dem Bad nicht mehr so scharf darauf, Herrn Eppy zur Rede zu stellen.«
    Aber das kalte Wasser hatte ihn nicht soweit abgekühlt, um ihn in seinem Entschluß wankend zu machen. Die anderen bewunderten ihn aufrichtig. Sie hätten es nicht gewagt, Herrn Eppy direkt zu fragen, warum er sich das Schiff »geborgt« hatte.
    Herr Eppy war weder in seiner Kabine noch in seinem Liegestuhl an Deck zu finden. Wo mochte er nur stecken?
    Philipp durchsuchte das ganze Schiff. Endlich sah er ihn aus der Funkstation kommen.
    »Herr Eppy!« Kühn ging Philipp auf ihn zu. »Wo ist mein Schiff?«
    Herr Eppy blieb stehen. Zu dumm, daß er die dunkle Brille trug. Philipp konnte nicht erkennen, ob er überrascht oder ärgerlich war. Er sollte es jedoch bald merken.
    »Was für ein Schiff?« fuhr Herr Eppy ihn böse an.
    »Das kleine geschnitzte Schiff in der Flasche, das wir Ihnen neulich zeigten. Sein Name ist ANDRA!« Philipp wünschte sehnlichst, nur einen Augenblick in Herrn Eppys Augen sehen zu können. »Haben Sie das Schiff genommen?«
    »Bist du verrückt geworden?« fuhr Herr Eppy auf. »Ihr Kinder habt nichts als dummes Zeug im Kopf. Erst erzählt mir Lucius ein Märchen von einem kleinen Mädchen und einer Möwe, und dann fragst du mich nach einem Spielzeug. Glaubst du, ich hätte das Schiff genommen, um es in der

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