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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nur ein wenig aufziehen, Lucy«, lachte Philipp. »Deine Idee ist sehr gut. Wir werden uns erst die Fotos der Griechin betrachten und ihr dann plötzlich die Karte vor die Nase halten — oder wenigstens einen Teil davon.«
    Lucy sah auf die Uhr. »Wir gehen am besten gleich. Um diese Zeit halten die Passagiere ihren Mittagsschlaf.
    Dann ist sie meistens allein im Laden.«
    Die anderen waren einverstanden. Philipp wollte jedoch erst einmal feststellen, wo sich Herr Eppy befand, damit sie vor ihm sicher waren. Bald kam er von seinem Erkun-dungsgang zurück. »Die Luft ist rein. Herr Eppy liegt in seinem Liegestuhl und schläft.«
    »Wie willst du wissen, ob er wirklich schläft?« fragte Jack. »Hinter der dunklen Brille kann man ja gar nicht erkennen, ob seine Augen offen oder geschlossen sind.«
    »Er sah jedenfalls wie ein Schlafender aus«, entgegnete Philipp. »Sein Kopf war nach hinten gesunken, die Arme lagen schlaff auf der Seite, und er las nicht. Kommt jetzt in den Laden.«
    Die Griechin zeigte lächelnd ihre weißen Zähne, als die Kinder an den Ladentisch traten. Sie kitzelte das Äffchen unter dem Kinn und stieß Kiki scherzhaft mit dem Zeige-finger vor die Brust. »Nun, was habt ihr beiden heute wieder angestellt? Eins, zwei, drei, los!«
    Sofort ließ Kiki einen Pistolenschuß knallen, worauf die Griechin nur gewartet hatte. Sie kannte das Programm des Papageis schon ziemlich genau und kreischte jedesmal vor Lachen, wenn er hustete oder nieste.
    »Sage ihm, er soll niesen«, bat sie Jack. »Es ist so komisch, wenn er niest.«
    Kiki fühlte sich geschmeichelt, daß man ihn zu einer Extranummer aufforderte. Gefällig gab er eine ganze Reihe von Niesarten zum besten, so daß Micki ihn besorgt von der Seite anblickte. Die Griechin lachte hell auf. Dann holte sie die Fotografien hervor und erzählte den Kindern stolz und ausführlich von ihren drei Mädchen. Das mußten ja wahre Wunderkinder sein, dachte Dina im stillen.
    So süß und gut, so lieb und fromm, so unbeschreiblich schön — und ganz entsetzlich langweilig.
    Endlich hielt Jack die Zeit für gekommen, auch etwas zu sagen. Er stieß Philipp an, der sogleich sein Pergament vorholte. »Schauen Sie sich das bitte einmal an«, bat er die Griechin. »Wir haben dieses alte Schriftstück gefunden, können aber nicht daraus klug werden. Was ist darauf gezeichnet, und was bedeuten diese Wörter?«
    Die Griechin blickte das Papier mit ihren blanken schwarzen Augen an. »Es ist irgendein Plan«, sagte sie,
    »aber leider fehlt die Hälfte. Auf diesem Stück ist ein Teil einer Insel gezeichnet, die Thamis oder Themis heißt. Die Buchstaben sind sehr blaß, so daß ich sie nicht genau erkennen kann. Seht einmal, hier steht der Name in griechisch. Ihr könnt ihn natürlich nicht lesen, weil ihr ein anderes Alphabet habt. Ja, dies ist bestimmt eine Insel, aber wo sie liegt, kann ich nicht sagen.«
    »Ist sonst noch irgend etwas aus der Karte zu ersehen?« fragte Dina.
    »Auf der Insel befindet sich offenbar etwas Sehenswertes«, antwortete die Griechin. »Vielleicht ein Tempel oder sonst etwas Altertümliches. Hier ist ein Gebäude eingezeichnet. Vielleicht soll es aber auch eine Stadt sein. Wenn ich die ganze Karte sehen würde, könnte ich euch bestimmt mehr sagen.«
    Die Kinder waren so in die Unterhaltung vertieft, daß sie nicht bemerkten, wie sich jemand mit leisen Schritten näherte. Plötzlich fiel ein Schatten über den Ladentisch.
    Sie blickten auf. Lucy rang erschrocken nach Atem. Hinter ihnen stand Herr Eppy, die Augen wie gewöhnlich hinter der dunklen Brille verborgen.
    »Ah, gibt es hier etwas Interessantes? Laßt mal sehen!«
    Bevor ihn jemand daran hindern konnte, hatte er das Papier ergriffen und verschlang es förmlich mit den Augen.
    Philipp wollte es ihm fortnehmen. Aber Herr Eppy war auf der Hut. Scheinbar scherzend hielt er es in die Höhe.
    »Erlaubst du nicht, daß ich es sehe, du böser Junge?«
    »Böser Junge, unartiger Junge!« rief Kiki sofort.
    Micki, der das Ganze für ein Spiel hielt, sprang plötzlich auf Herrn Eppy zu und haschte nach dem Papier. Schon hielt er es in seiner kleinen Pfote, hüpfte auf Philipps Schulter zurück und schwang sich dann mit einem gewaltigen Satz auf das höchste Brett des Ladens. Das Pergament fest in der Hand haltend, schnatterte er aufgeregt zu der überraschten Gesellschaft hinunter.
    Herr Eppy gab sich geschlagen. »Was für ein drolliges Tierchen!« sagte er in liebenswürdigem Ton, dem man

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