Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
Lächeln.
    »Du hast immer noch siebzig Mäuse abzuarbeiten«, sagte sie. Sie klatschte sich mit dem Stock in die Hand. »Ich meine, du hast die Lehrerin doch nicht ohne Grund ausgesucht, oder?«
    »Ich bin davon ausgegangen, daß du da am meisten an hast.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Du bist ein echtes Schwein.«
    Das bringt die Sache auf den Punkt, dachte Neal. »Aber ich geh noch duschen«, sagte er, »wenn du nichts dagegen hast.«
    »Meinetwegen kannst du ersaufen.« Sie stand auf und stakste hinaus.
    Neal duschte, dann ging er zur Tür hinaus. Er war den halben Kiesweg gegangen, als er Schritte hinter sich hörte. Er wandte sich um, und der Aufseher aus dem Pferch hielt ihm seinen großen Revolver unter die Nase und spannte den Abzug. Er hatte immer noch die Sonnenbrille auf.
    »Umdrehen«, sagte er.
    »Na klar.«
    Der Cowboy knallte Neal die Pistole direkt hinters Ohr und Neal ging zu Boden. Er war noch lange genug bei Bewußtsein, um den Cowboy sagen zu hören: »Hilf mir, ihn in seinen Wagen zu verfrachten.«
    Der Cowboy packte ihn unter den Armen, Doreen nahm die Füße. Sie stopften ihn auf den Beifahrersitz des Chevrolet und fuhren ihn ungefähr fünf Meilen weit auf dem Highway gen Osten. Doreen erleichterte während der Fahrt seine Brieftasche um den Rest seiner Spesen, ungefähr zwölfhundert Dollar. Der Cowboy hielt mit dem Chevrolet am Straßenrand, zerrte Neal aus dem Wagen, legte ihn neben ein paar struppige Büsche.
    Neal kam gerade wieder zu sich, als er Schüsse hörte. Er öffnete ein Auge gerade weit genug, um zu sehen, wie der Cowboy in alle vier Reifen des Wagens schoß und dann noch in den Tank.
    »Verschwinden wir hier«, sagte der Cowboy.
    »Noch nicht«, sagte Doreen.
    Sie hob ein Bein und trat Neal mit ihren hübschen scharfen Lehrerinnenschuhen erst in die Eier, dann in die Rippen.
    »Das dürfte diesem arroganten Sack eine Lehre sein«, sagte sie.
    Neal wurde wieder ohnmächtig. 
     
    Er erwachte, als Reifen über den trockenen Kies rollten.
    Ich frage mich, ob Matt und Miss Kitty zurückgekommen sind, um mich fertigzumachen, dachte Neal. Vielleicht sollte ich versuchen, davonzukriechen.
    Er lag auf dem Bauch. Er berührte die rechte Seite seines Kopfes und spürte das getrocknete Blut in seinem Haar. Er tastete sich an der Blutspur entlang, es war über seinen Hals gelaufen; dann versuchte er, seinen Kopf aus dem Dreck zu heben. Aber selbst diese kleine Anstrengung ließ den Schmerz bis hinunter in seine Rippen zucken, und sein Kopf begann wieder zu klopfen.
    Er legte seinen Kopf wieder hin und begnügte sich damit, die Augen auf den zerschrammten Wagen zu richten, der zwischen ihm und der Straße stand. Er roch Benzin, und er wußte, er sollte aufstehen, aber das schien ihm einfach zu anstrengend zu sein.
    Eine Wagentür knallte zu. Schritte kamen näher. Neal sah Cowboystiefel.
    »Was zum Teufel…?« fragte eine Männerstimme. »Alles in Ordnung?«
    Neal hob den Blick, um einen Mann mittleren Alters mit einem grünen Käppi über sich gebeugt stehen zu sehen.
    »Ging schon mal besser«, murmelte Neal.
    »Möcht’ ich wetten.«
    Der Mann rollte ihn vorsichtig auf den Rücken.
    »Das ist ‘ne hübsche Beule hier an Ihrem Kopf.«
    Mal ganz abgesehen von meinen Eiern, dachte Neal.
    »Was zum Teufel ist Ihnen zugestoßen?«
    »Bin nicht sicher, ob ich das weiß.«
    Der Mann kicherte. »Sie war’n nicht zufällig auf der Filly Ranch reiten, oder?«
    »Schätze, ich bin abgeworfen worden.«
    »Tja, da sind Sie nicht der erste. Kommen Sie.«
    Der Mann griff ihm vorsichtig unter die Arme und half ihm auf die Beine. Neals Beine wollten aber nicht so recht.
    Der Mann nahm Neals Brieftasche vom Boden auf und schaute hinein. »Immerhin müssen Sie sich keine Sorgen mehr um Ihr Geld machen.«
    »Scheiße.«
    »Obwohl das, wenn ich mir Ihren Wagen so ansehe, wahrscheinlich nicht ihre größte Sorge war.«
    Neal stützte sich auf den alten Chevrolet und sah sich um. Er hätte auf dem Mond sein können, bloß war der Mond nicht so flach. Um ihn herum nichts als Wüste.
    Was zum Teufel mache ich hier, fragte er sich. Ach ja, Cody McCall.
    »Ich glaube, ich kann fahren«, sagte er zu dem Mann, der einfach nur dastand und ihn anschaute.
    Der Mann lachte. »Und wo wollen Sie hin?«
    »Nirgendwohin.«
    »Tja, da haben Sie ja auch den richtigen Wagen dafür. Ich hab’ noch nie einen Wagen gesehen, der so durchlöchert worden ist. Da muß echt jemand was gegen Sie gehabt haben.«
    »Das passiert

Weitere Kostenlose Bücher