Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
und Wächter – war die Sache ganz einfach. Wenn sie einen dritten Mann an Bord hatten – noch einen Wächter –, konnte die Sache schwierig werden. Sie hatten alle Möglichkeiten zigmal durchgespielt, aber dennoch beschäftigte die Sache Jory. Ein dritter Mann würde fast sicher bedeuten, daß es zu einem Schußwechsel kam. Von beiden Seiten.
    Ungefähr noch drei Minuten, bevor der Truck an Cal vorbeikommen würde.
    »Tarnung«, befahl Neal.
    Er zog das rote Bandanna, das er sich um den Hals geschlungen hatte, hoch bis über seine Nase. Dann zog er sich die Hutkrempe herunter, so daß seine Augen im Schatten lagen, schließlich sah er Jory und Bill an, um festzustellen, ob ein Fremder sie bei einem Alptraum-Lineup irgendwann, irgendwo würde identifizieren können. Mit Bandannas, Hüten und hochgeklappten Kragen waren nur noch ihre Augen zu sehen. Das mußte reichen.
    Neal sah den Berg hinunter, das Dach des Wagens schimmerte im Sonnenlicht. Sie waren nur noch eine Kurve unterhalb von Cal. Noch eine Gerade und eine Kurve, und dann saßen sie in der Falle.
    Er sah Bill an und zeigte den Berg hinauf. Bill trat sein Pferd in die Seiten und ritt hinauf, dorthin wo Dave wartete. Jory mußte sein Pferd an den Zügeln halten, damit es nicht hinterherlief.
    Großartig, dachte Neal. Sogar die verdammten Pferde sind nervös.
    Er sah das metallische Glitzern näher kommen. Es war fast schon auf Cals Höhe.
    Er hob seinen rechten Arm und ließ ihn abrupt nach unten fallen. Jory tat dasselbe, Bill gab die Nachricht weiter. Neal hörte Daves Truck den Berg hinunterbrummen.
    Jetzt wird es schnell gehen, sagte er sich. Ruhig bleiben. Er schaute quer über die Straße zum Hügel hinüber und pfiff laut. Sofort kam als Antwort ein Pfiff zurück. Das hatte Neal gewußt. Craig Vetter war zuverlässig und der richtige Mann an dieser Stelle.
    Neal sah den Panzerwagen bergauf fahren. Komm schon, Baby, dachte er. Komm schon … komm schon… 
     
    Der Fahrer des Panzerwagens sah den Truck nicht, der seitlich der Straße versteckt war, er hatte auch nicht nach ihm Ausschau gehalten. Er plauderte mit seinem Beifahrer über Sport. So vertrieben sie sich die Zeit. Der Wächter hinten drin gab ein paar ignorante Kommentare über Zonenverteidigung und Manndeckung von sich, aber dem Fahrer war schon klar, daß der Wächter keine Ahnung von Sport hatte.
    »Was für einen Unterschied macht das schon?« fragte der Beifahrer gereizt. Er hatte sorgfältig einen Halbmond in den Plastikdeckel seines Kaffeebechers gerissen und nippte an dem Heißgetränk. »Die Giants können nicht dagegen an.«
    »Weiß nicht«, entgegnete der Fahrer. »Wenn sie gegen eine einfache Manndeckung…«
    »Klar, wenn der Mann ›Franklin Roosevelt‹ heißt, oder ›Ray Charles‹, oder … Vorsicht!«
    Der Fahrer hatte es auch schon gesehen. Ein mit Holz beladener Laster kam auf sie zu. Dem Fahrer war klar, daß der Idiot in dem Laster zu schnell durch die Kurve gefahren war und die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte. Als er das verzweifelte Wimmern der hydraulischen Bremsen hörte, wußte er, daß der Wagen sich querstellen würde.
    Der Fahrer trat auf die Bremse.
    Der Holzlaster stellte sich quer, genau wie der Fahrer es vorhergesehen hatte. Was er nicht vorhergesehen hatte, war, daß der Anhänger umkippen und die Ladung Hölzer ausspucken würde, die direkt auf den Panzerwagen zurollten und hoppelten.
    »Große Scheiße!« brüllte der Fahrer. »Runter!«
    Der Beifahrer und er sackten genau in dem Moment zu Boden, als ein großer Kiefernstamm über die Motorhaube sprang und die Windschutzscheibe zerbersten ließ. Noch vier weitere Stämme donnerten gegen den Wagen, bevor Ruhe einkehrte.
    Der Beifahrer schaute den Fahrer an.
    »Guck dir meine Hosen an«, sagte der Beifahrer angeekelt. Er hatte seinen Kaffee darüber verschüttet.
    Der Fahrer setzte sich wieder auf und sah hinaus, er schaute direkt in drei Gewehrläufe, die über den umgekippten Anhänger herüberragten.
    »Unten bleiben!« rief er seinem Beifahrer zu. Er knallte den Rückwärtsgang rein und hielt Ausschau nach einer Stelle, um zu wenden. Er war ein guter Fahrer, aber er wußte, daß er es nicht rückwärts bis nach Ione schaffen würde. Er schaute in den Rückspiegel und wußte, daß er es so oder so nicht bis Ione schaffen würde. Ein großer alter Pick-up dröhnte von hinten auf ihn zu. Der Pick-up bremste, schlitterte kontrolliert, stand dann quer auf der Fahrbahn.
    Sollen sie trotzdem

Weitere Kostenlose Bücher