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Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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vor. »Ich nehme an, ihn kennen sie bereits.«
    »Joe Gentry«, sagte Carter. »Wir haben es geschafft!«
    Graham grinste. »Ja, Reverend, das haben wir.«
    Carter sah die anderen an. »Dieser Mann hat monatelang zweimal die Woche hinten in meiner Kirche gesessen … und nie was in den Klingelbeutel getan.«
    Sie lachten alle.
    »Nun, ist das nicht wunderbar?« fragte Carter. »Ist das nicht Jahwe am Werk? Heute haben Sie ein bißchen was in den Klingelbeutel getan, oder?«
    »Wir sollten das Geld in Sicherheit bringen«, sagte Neal zu Hansen.
    »Es kann in den Safe in meinem Büro«, sagte Hansen. »Dann haben wir es morgen zur Hand.«
    Na also. Neal achtete darauf, Graham nicht anzusehen.
    »Was passiert denn morgen?« fragte Neal.
    Hansen und Carter strahlten einander an, als wären sie dabei erwischt worden, eine Überraschungsparty zu planen.
    »Ich nehme an, wir können es ihnen jetzt sagen, Reverend. Oder, was meinen Sie?«
    Das will ich allerdings gottverdammt noch mal auch annehmen! »Jetzt ist es wohl in Ordnung«, entgegnete Carter. »Morgen trifft das Arsenal Jahwes ein.«
    Kistenweise Bibeln? Hakenkreuz-Bleistifte? Eine Gesangsgruppe?
    »M-16, Raketenwerfer, Landminen«, erklärte Hansen. »Hochmoderne Kampfausrüstung. Alles, was wir brauchen, um unseren Krieg gegen ZOG zu entfesseln.«
    Carter fügte hinzu: »Und es sind Helden wie ihr, die das Geld besorgen, um diesen heiligen Krieg zu beginnen.«
    Na toll, dachte Graham, der Boß wird begeistert sein, zu hören, daß er gerade dreihundert Riesen an eine Bande brutaler Neonazi-Schwachköpfe ausgeteilt hat.
    Neal spürte, wie Grahams Blick sich in seinen Nacken bohrte.
    »Und ich habe sogar noch mehr gute Nachrichten für euch«, sagte Hansen.
    Mehr?
    Hansen strahlte und sagte: »Neal, Reverend Carter ist hier, um dich persönlich als Son of Seth einzuschwören.«
    »Eine Ehre«, sagte Neal.
    »Du hast sie dir verdient, mein Sohn.«
    Ach was, Reverend.
    »Geht euch jetzt waschen«, befahl Hansen. »Die Zeremonie findet heute nacht statt.«
    Heute nacht, dachte Neal. Nur noch ein paar Stunden. 
     
    »Er war echt ‘n Schwein«, sagte Doreen und kippte noch einen Whisky. »Ist abgehauen, nur weil ich ‘n Nigger hatte.«
    Brogan öffnete die Augen und beugte sich vor, um nachzusehen, was los war. Breschnew jaulte unruhig ob der ungewöhnlichen Aktivität.
    Cal goß ihr Glas mit der Flasche auf dem Tresen voll.
    »Noch einen?« fragte Brogan.
    »Sie ist gleich fertig«, entgegnete Cal.
    Brogan lehnte sich zurück und schloß die Augen. »Sie sieht jedenfalls so aus«, murmelte er.
    Breschnew guckte noch ein bißchen, bevor er seinen Kopf wieder auf den Boden legte.
    »Also, Doreen«, fragte Cal, »was hältst du von meinem Vorschlag?«
    Sie grunzte. Toller Vorschlag. Komm raus auf unsere am Arsch der Welt gelegene Beifuß-Ranch und mach dir einen schönen Abend mit einem Haufen Viehtreibern. Aber es war ja nicht so, als hätte sie jede Menge anderer Möglichkeiten, und sie würde das Geld brauchen, damit sie endlich die Große Einsamkeit hinter sich lassen konnte. Und wenn sie Cal hier gut genug gefiel, daß er ihretwegen Harold abknallte, würde er sie vielleicht auch rüberfahren nach Vegas, wo sie von vorne anfangen konnte. Es gab bloß ein Problem.
    »Ich bin dabei«, sagte sie, »wenn du mir versprechen kannst, daß er nicht da ist.«
    »Wer er?« fragte Cal.
    »Das Arschloch«, sagte Randy vor. Er hatte genug Whisky intus, um fast schon vergessen zu haben, was sie mit Doreen vorhatten. Und zu hoffen, daß er auch noch mal ran dürfte, bevor sie sie erledigten.
    »Harley McCall«, verkündete Doreen mit der überexakten Aussprache einer Betrunkenen, die sich verteidigen muß.
    Ruhe kehrte ein.
    Cal sah Randy an. »Harley McCall.«
    Sie wußten es beide. Sie erinnerten sich beide an »Paul Wallace«, die Beine auf die Sägeböcke hochgebunden, und Cal ragte mit dem Vorschlaghammer über ihm auf, und er schrie seinen wahren Namen.
    »Harley McCall«, wiederholte Randy.
    »… ist ein Riesenarschloch«, murmelte Doreen.
    Cal legte ihr den Arm um die Schultern und sagte: »Darling, ich kann dir absolut unzweifelhaft garantieren, daß dieser Harley McCall nicht bei unserer Party zu Gast sein wird.«
    Randy kicherte. Er erinnerte sich daran, wie Cal den Hammer auf Harleys Schienbeine hatte sausen lassen, erst auf das eine, dann auf das andere. Harley hatte auf die Knochenstümpfe gestarrt, die aus seinem Fleisch ragten, und er hatte geheult wie ein

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