DAS SCHLOSS
Momente, vor allem für euch Frauen, aber sie ersparen uns allen einen völlig unkontrollierbaren Mega-Ausbruch.“
Er legte seine rechte Hand auf ihr Knie und fuhr langsam an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang.
„Es wäre wirklich schade, wenn er dich so zurichten würde, wie unseren letzten Gast. Und bei all dem, was er mit ihr angestellt hat, hat sie hat fast vier Stunden gebraucht, bis sie endlich gestorben ist.“
Er griff hinter das Sofa und förderte den Fuß einer Tischlampe zutage. Sie hatte keinen Schirm mehr, doch die nackte Birne glühte augenblicklich auf, als Kid den kleinen Schalter umlegte. Er hielt Sandy die Glühbirne unmittelbar vor ihr rechtes Auge.
Geblendet kniff sie die Augen zusammen. Sie spürte die ungeheure Hitze, die von dem heißen Glas ausging.
„Glaub mir, das Ding macht ziemlich schmerzhafte Brandwunden.“
Einmal mehr schnürte sich Sandys Kehle zu und dem Kloß war auch durch kräftiges Schlucken nicht beizukommen. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen und die Vorstellung, was während der nächsten Stunden mit ihr geschehen würde, ließ die Panik zurückkehren.
Grinsend stellte Kid die Lampe neben der Couch auf dem Fußboden ab.
„Aber keine Sorge. Ich wollte dir nur einen Eindruck vermitteln, auf was für ausgefallene Ideen mein Bruder von Zeit zu Zeit kommt. Wie geht es deinem Kopf?“
„Schon okay.“
Daumen und Zeigefinger von Kid s rechter Hand bohrten sich schmerzhaft in Sandys Wangen, während sich sein Gesicht dem ihren bedrohlich näherte. Sie spürte seinen Atem und schloss die Augen in ständiger Erwartung der nächsten Ohrfeige.
„Lüg mich nicht an. Dieses Ätherzeug macht höllische Kopfschmerzen. Also versuch nicht, mir zu erzählen, dass es ausgerechnet bei dir nicht so ist. Hast du mich verstanden?“
Sie versuchte zu nicken, doch er hielt ihren Kopf wie in einem Schraubstock.
„Lüg mich nie wieder an, oder ich breche dir dein hübsches Näschen.“ Sein Kopf wippte nach vorne und versetzte Sandy mit der Stirn einen leichten Schlag auf den Nasenrücken. „Also, wie geht es deinem Kopf?“
„Es dröhnt wie in einem Flugzeug.“
„Na also, ist doch gar nicht so schwierig, oder?“ Lächelnd stand er auf und fummelte etwas aus seiner Hosentasche hervor. Es war eine Palette mit Pillen, von denen er eine aus der Packung drückte und sie Sandy vor den Mund hielt.
„Hier, nimm die. Damit geht es dir in ein paar Minuten besser. Wir wollen doch nicht, dass uns deine Migräne den gemütlichen Abend versaut, oder?“
Sandy schüttelte den Kopf und betrachtete misstrauisch die Tablette.
„Ganz normale Schmerzmittel. Kein Grund zur Sorge. Oder traust du mir etwa nicht?“
„Nein… ich…“
„Dann mach endlich den Mund auf“, zischte er.
Sandy befolgte den Befehl und schluckte die Tablette. Was hatte sie schon zu verlieren? Entweder war es tatsächlich ein Schmerzmittel – umso besser. Oder es war etwas anderes. Vielleicht Drogen oder ein Gift. In diesem Fall würde ihr die Einnahme vielleicht so einiges ersparen, was sie nicht bei vollem Bewusstsein erleben wollte.
Kid hielt ihr seine Bierflasche an den Mund.
„Trink einen Schluck.“
Sandy trank. Bier tropfte aus ihrem Mundwinkel. Sie verschluckte sich und musste husten.
„Nicht so gierig“, lachte Kid und setzte selbst zu einem kräftigen Schluck an.
Sandys Blick fiel erneut auf den Fernseher. Das Video hatte inzwischen wieder von vorne begonnen.
„Was hat es damit auf sich? Ist das Ihr, ich meine, dein Lieblingslied?“
Kid schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an.
„Das war es mal. Ja.“
„Jetzt nicht mehr?“
„Nein. “
„Und wieso läuft es dann ununterbrochen? Du könntest es doch einfach ausmachen.
„Nein “, schrie Kid.
Sandy zuckte zusammen. Es ist unglaublich, wie schnell seine Stimmung zwischen entspannt und explosiv wechselt. Du musst dich verdammt in Acht nehmen. Er ist mit Sicherheit genauso verrückt wie sein Bruder.
„Ich kann es verdammt noch mal nicht einfach ausmachen . Wir müssen es hören. Du musst es hören. Verstehst du?“
Sandy überlegte einen Augenblick, welche Antwort wohl die richtige wäre. Schließlich hatte sie keine Lust auf einen weiteren Schlag ins Gesicht. Da sie sich nicht entscheiden konnte, beschloss sie, einfach bei der Wahrheit zu bleiben. „Ehrlich gesagt, nein. Ich verstehe es nicht. Hat es mit irgendetwas zu tun, das du erlebt hast? Etwas, das mit diesem Lied zusammenhängt? Eine Erinnerung?“
Sie
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