Das Schloss der tausend Sünden
gezogen und sie dann verwischt hatte, sah er Belinda freundlich, aber bohrend an. «Erzählst du mir jetzt, was du gestern Abend gelernt hast?»
Belinda war nicht in der Lage, ihm in die Augen zu schauen. Sie nahm das Gefäß, zog den Korken heraus und steckte einen Finger in die cremige Substanz. Sie hatte eine feine Konsistenz und einen angenehm scharfen Zitrusduft.
«Lindi!», rief Jonathan ungeduldig.
Langsam und so detailliert wie möglich beschrieb diejunge Frau ihr schmerzhaftes Stelldichein mit Michiko in der Kapelle. Während sie sprach, schmierte sie sich die Sonnencreme auf Unter- und Oberschenkel – ein sinnlicher Akt, der den erotischen Charakter ihrer Erzählung noch verstärkte. Als sie kurz innehielt, um den glänzenden Schimmer auf ihren Beinen zu bewundern, schien Belinda sich noch lebhafter an die Spanking-Session erinnern zu können. Obwohl auf ihrem Po keinerlei Spuren zu sehen waren und er schon vor längerer Zeit aufgehört hatte zu brennen, spürte sie in diesem Moment wieder ein Kitzeln auf ihren Hinterbacken – fast so, als hätte er ein eigenes Gedächtnis. Belinda meinte zu spüren, wie Hände sanft darüberglitten, um gleich darauf wieder mit erbarmungsloser Härte zuzuschlagen.
«Es tat echt weh», fuhr sie fort, dippte ihre Finger erneut in das Gefäß und cremte sich die Schultern ein. «War aber auch sehr erotisch. Ich hätte nie gedacht, wie erotisch.» Sie wechselte die Hände, rieb sich die andere Schulter ein und verteilte dann einen dünnen Film auf ihrem Arm. «Ich … ich hatte mehrere Orgasmen.»
Jonathan stellte sein Glas geräuschvoll ab und schenkte sich nach. Dabei verschüttete er eine nicht unerhebliche Menge.
«Herrgott», murmelte er und nahm gleich mehrere Schlucke. Sein Blick war leer. Er schien nur noch das Bild vor Augen zu haben, das seine Freundin da gerade zeichnete.
Belinda lächelte, als sie die Beule in seinen weichen Jersey-Shorts sah. Männer waren doch so einfach zu erregen. Jonathan reagierte eindeutig auf beide klassischen Phantasien, die sie ihm nahebrachte: lesbische Liebe und das Versohlen eines Mädchenpopos.
Auch sie selbst blieb nicht unbeeindruckt von den lebhaftenErinnerungen. Belinda war angenehm aufgegeilt, ihr Körper warm und sensibilisiert – ein Zustand, den sie im Moment eher genießen konnte als die Aussicht auf etwas Größeres und Leidenschaftlicheres. Während sie noch beobachtete, wie Jonathan unruhig auf seinem Liegestuhl hin und her rutschte, um seinem geschwollenen Riemen Erleichterung zu verschaffen, hatte sie eine plötzliche Offenbarung.
Obwohl es in Worte gefasst ziemlich albern klang, wusste Belinda, dass sie sich aufsparen musste, um heute Abend für André bereit zu sein. Sie musste ihre sexuelle Energie und Wollust aufrechterhalten, denn das Ritual verlangte nach einem willigen Partner. Doch nicht nur das – der Graf musste ihr wirklich etwas bedeuten, und sie musste ihn von Herzen begehren. Wenn sie jetzt mit Jonathan einem einfachen und recht gedämpften körperlichen Bedürfnis nachging, könnte sie damit die letzte Hoffnung zweier verzweifelter Menschen zerstören. Etwas Zurückhaltung war also keineswegs zu viel verlangt, und Belinda ließ ihre Finger geringschätzig über ihren Schritt wandern.
Das hieß natürlich nicht, dass Jonathan auch leiden musste.
Belinda erhob sich elegant von ihrem Liegestuhl, stellte sich vor ihren Freund und sank dann auf die Knie. Ihr weites Kleid fiel in bauschigen Falten um sie. Jonathan betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg. Seine Augen waren voller Lust und Ehrfurcht, als er einen letzten Schluck des Cocktails nahm.
Mit einem Selbstbewusstsein, das völlig neu für sie war, nahm Belinda ihm das Glas aus der Hand und stellte es beiseite. Er protestierte erst, doch als seine Freundin ihm einen Finger auf den Mund legte, ergab er sich in sein Schicksalund hob folgsam den Hintern an, als sie das Bündchen seiner Shorts packte.
Als sie die Hose herunterzog, sprang sein Schwanz ihr sofort entgegen: eine Rute hungrigen Fleisches, hart und drall.
«Belinda!», keuchte er fast gereizt, als sie mit einer Hand seine Eier umfasste und die andere vorsichtig um seinen Schaft legte.
«Pst!», zischte sie und legte die Lippen um seine Eichel.
Kapitel 15
Die Befreiung
Belinda starrte ihr Spiegelbild an. Ihre Identität löste sich jetzt schon langsam auf. Das weiche blaugrüne Kleid, das sie trug, konnte unmöglich Arabelle gehört haben, das wusste sie. Doch ihr
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