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Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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  …» André biss die Zähne zusammen, als er sich vorstellte, welche Pein ihn erwarten könnte. Die Vorstellung war einfach schrecklich, Michiko dabei zuzusehen, wie sie sich wieder und wieder berührte, während seine Erregung immer unermesslicher wurde. Und doch labte er sich daran und kostete Vergnügen oder Versagung voll aus. Sein Fleisch wurde immer steifer, und das Blut pochte in seinem Schaft. Die Qual zwischen seinen Beinen brachte ihn an seine Grenzen. Ihm war ganz schwindelig vor Gier. Es war die reine Folter, doch irgendetwas Düsteres in ihm frohlockte.
    «Vielleicht s-sollten wir erst mal sehen, wo Eure Grenzen liegen.» Michikos telepathische Fähigkeiten waren zwar immer noch ausgezeichnet, doch sie bekam langsam Probleme mit ihrer Stimme. Die Worte schienen ihr im Hals steckenzubleiben, als säße dort ein dicker Kloß von Emotionen. Die Bewegungen unter ihrem Kimono waren klein, aber rhythmisch. Gegen seinen Willen stellte André sich vor, wie sie in ihre Nippel kniff und die Fleischknospen ihrer Brüste wieder und wieder zwickte, um ihre Erlösung durch Schmerzen zu beschleunigen.
    «Amida   … Amida   …», flüsterte sie. Michikos freie Hand flatterte in einer Geste, die seltsam liturgisch wirkte. Sie hielt für einen Moment inne und machte dann eine Faust. Ihr gesamter Körper versteifte sich, doch schon eine Sekunde später war sie ganz entspannt und stieß einen leisen Seufzer aus.
    «Das war überaus köstlich», sagte sie und zog die Finger aus den Tiefen ihres Kimonos. «Ich fühle mich erfrischt und bin jetzt bereit, Eure Fesselung zu erweitern.» Mit einer weiteren exquisiten Fingerfertigkeit zauberte sie eine dritte feingeflochtene Schnur zutage, die sie in engen Schlaufen um ihre Finger schlang.
    Ihre scharfen Augen waren direkt auf sein Organ gerichtet, als sie näher an ihn heranrutschte.
    André kehrte mit einem Mal in die Realität zurück. Er stöhnte laut auf und ejakulierte heftig zwischen seine Finger. Sein kühler Saft spritzte auf das Bett und die darauf liegenden Bücher und Papiere. Wie immer war seine Erinnerung so real gewesen, dass sie ihn völlig absorbiert hatte. Der Graf spürte eine vage Enttäuschung, weil sein Orgasmus den Vergnüglichkeiten abrupt ein Ende bereitet hatte.
    Im letzten Jahrhundert in Japan war er nicht einmal annähernd so schnell gekommen. Michiko hatte seinen Körperfast zur Gänze mit ihren teuflischen Schnüren eingewickelt und seinen Schwanz mit einem etwas feineren Seil fest umwunden. Danach hatte sie ihn geritten. Seine Hüften waren durch ein hartes, rundes Kissen angehoben und seine fixierten Arme schmerzhaft unter den Rücken geklemmt worden. Es war ihm vorgekommen, als hätte sie ihn die ganze Nacht in dieser Stellung geritten. Er litt süße Höllenqualen, während sie zahllose Orgasmen erlebte.
    Als Michiko ihn schließlich unter Tränen und Lauten glückseliger Pein befreit und seinen Stab fest gerieben hatte, war sein Höhepunkt damals so intensiv, dass er das Bewusstsein verlor.
    «Michiko», flüsterte er und schickte seine Gedanken durch den Äther, um sie irgendwo zu finden.
    Und zu seinem Erstaunen dauerte es nur ein paar Sekunden, bis er ihre Stimme im Kopf hörte. Es schien unglaublich, aber sie war irgendwo in der Nähe auf derselben englischen Erde.
    «Mylord Gaijin», ertönte der sanfte, exotische Klang ihres so sinnlichen Geistes. «Ich bin ganz in der Nähe. In welcher Angelegenheit darf ich Euch zu Diensten sein?»
    «Oh Michiko», antwortete er voller Dankbarkeit und berichtete ihr dann von seinen Träumen und Hoffnungen.
     
    Er verschweigt mir etwas, dachte Belinda, als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Sie hatte das Gefühl, die ganze Nacht von ihrem fast unsterblichen Geliebten geträumt zu haben, der auch jetzt noch in ihrem Kopf herumzuspuken schien.
    Er hatte sich wieder von ihr «genährt» – wenn man es denn so nennen wollte. Mit seinen Fingern, den Lippen und der Schwere und Kraft seines Körpers hatte er ihr mühelos mehrere Orgasmen beschert und sie dann in den Armen gehalten, bis sie in einen erschöpften Schlaf fiel. Er selbst war währenddessen nicht einmal gekommen. Ob er sich hinterher selbst Erleichterung verschafft hatte, konnte sie unmöglich wissen.
    Belinda gingen so viele Fragen durch den Kopf, dass ihr Gehirn zu brummen schien.
    Die dringlichste Frage war, wie André zu dem Wesen geworden war, das da nun neben ihr lag. Ihm musste etwas Ungeheuerliches passiert sein   …
    Und

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