Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
Vom Netzwerk:
erlesenen Gesichtszüge, die darunterlagen, noch zu verschönern – genau wie die Glasur von kostbarem Porzellan. Ihr Mund war in einer lebendigen blutroten Farbe bemalt, und die dunklen Augen wurden von schwarzem Khol umrahmt. Das Haar der Dame war unter einer kunstvollen, traditionellen Perücke verborgen, in der Elfenbeinkämme und Papierblumen steckten. André wusste sofort, dass das echte Haar darunter lang, schwarz und glänzend war. Und obwohl ihr Körper durch einen mehrlagigen Kimono mit riesigem Obi bedeckt war, glaubte er zu wissen, dass sie schlank und überaus wohlgeformt war.
    Er beobachtete mit steifem Schwanz, wie sie einen dünnenFuton aus dem Schrank holte, auf der Matte ausrollte und ihn dann aufforderte, sich hinzulegen.
    «Ihr seid sehr feurig, Mylord», sagte Michiko mit sanfter Stimme und ließ sich in einer Wolke aus Seide neben ihm nieder. Ihre bemalten Augen ruhten mit intensivem Blick auf seinem Luststab.
    «Mein Name ist André», stellte er sich vor. Ihre Blicke ließen seinen Körper schmelzen. «Ihr seid die wunderschönste Frau, die ich je gesehen habe.»
    «Das glaube ich nicht», erwiderte die Japanerin mit schiefem Lächeln. In ihren Augen stand große Sympathie für ihn geschrieben. «Es gibt da noch eine andere   … Ihr liebt sie. Und doch befindet sie sich an einem Ort, der weder Erde noch Himmel ist. Ich glaube, dass sie die Schönheit ist, die ihr am meisten anbetet.»
    André drehte sich für einen Moment entmutigt beiseite. Wie schon so oft in solchen Momenten wurde ihm wieder bewusst, dass er nie ganz nackt vor Arabelle gestanden hatte und ihr nie das Geschenk seines ungezügelten Fleisches machen durfte. Natürlich kannte sie seinen unbekleideten Körper – schließlich war sie stets anwesend, wenn er sich in seinem Zimmer auszog. Doch sie hatte seine Nacktheit nie mit leibhaftigen Augen, sondern nur mit ihrem merkwürdig starken Geist gesehen.
    Als Michikos schmale Hand sich auf seinen Oberschenkel legte, zuckte André kurz zusammen.
    «Ich kenne Euren Schmerz, André-San», sagte sie mit einer Stimme, die wie ein Glöckchen im Wind klang. «Und ich weiß auch, was ihn lindern kann.» Ihre Finger wanderten nach oben. «Sorgt Euch nicht um die Gefühle Eurer Geliebten. Mein Geist hat den ihren berührt. Ich spüre sie, und sie fordert mich auf, mich Eurer Bedürfnisse anzunehmen.
    Der Graf rollte sich mit einem großen, erleichterten Seufzerauf den Rücken. Er glaubte seiner klugen exotischen Gespielin und konnte Arabelles Zustimmung spüren. Sie drängte ihn sanft, sich durch Sex wieder zu Kräften zu bringen.
    Eigentlich hatte André damit gerechnet, Michiko würde es ihm gleichtun und sich entkleiden. Umso überraschter war er, als sie ihn weiter streichelte. Ihre Finger flatterten mit flinker Zielstrebigkeit über seine Haut. Obwohl sein Schwanz stolz aufrecht stand, berührte sie ihn nicht sofort. Stattdessen streichelte sie die zarten Falten seines Schritts. Ihre Berührungen waren leicht und wirkungsvoll zugleich und fanden in solch unmittelbarer Nähe zu seinem Lustzentrum statt, dass er es fast als schmerzhaft empfand. Er keuchte und hätte alles gegeben, wenn sie ihre schlanke Hand endlich um seine schmerzende männliche Härte gelegt und mit den zarten Fingerspitzen seine Eichel gekitzelt hätte.
    Doch Michiko verweigerte sich immer noch und erkundete stattdessen seinen Bauch und die Seiten mit wohlüberlegter Gründlichkeit. André versuchte, sie mit einer Stärke und Schnelligkeit zu packen, dass er selbst staunte. Aber sie schob seine Hände weg und packte sie. Mit einem geschickten Griff nahm sie beide seiner Gelenke in eine ihrer langfingrigen Hände und drückte sie auf den Futon. Er war jetzt ganz hilflos und völlig ihrer Gnade ausgeliefert.
    «Denkt daran, was ich bin, Mylord», sagte sie leise und schaute ihn mit ihren fast schwarzen Augen durchdringend an. «Ich besitze alle Kräfte, die auch Ihr besitzt. Und noch vieles mehr, was Euch unbekannt ist und mich von Euch unterscheidet. Ich bin Euresgleichen und werde tun, was ich für richtig halte.»
    Ihre Entschlossenheit erinnerte den Grafen auf einmal an Isidora. Es schauderte ihn.
    «Und wie sie bin ich auch», verkündete Michiko sofortund demonstrierte damit ihre mentalen Fähigkeiten. «Ich möchte Euch auch gern eine Weile kontrollieren, André. Ich will mit Euch spielen und uns beiden dabei Lust bereiten.» Ihre freie Hand berührte seine Wange. «Aber wenn ich damit fertig bin, werdet Ihr

Weitere Kostenlose Bücher