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Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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angenehmen, offenen Gesicht.
    «Dann hat der starke Oren dich also zu Bett gebracht, was?» erkundigte Belinda sich freundlich. Das von Jonathan erzeugte Bild hatte eine seltsame Wirkung auf sie. Ohne groß nachzudenken, sah sie auf einmal zwei Männervor sich: Oren, bestimmend und stumm, mit Jonathan nackt und fügsam in seinen Armen.
    «Ja», antwortete Jonathan, und die beiden setzten sich nebeneinander auf das Bett. «Und ich glaube, ich habe auch den Mann kennengelernt, der hier das Sagen hat. Den Besitzer oder was immer er ist. Er muss es sein, denn er sieht dem Typen da drüben zum Verwechseln ähnlich.» Er nickte in Richtung des Gemäldes. «Das muss wohl sein Vorfahre sein oder so was   …»
    «André?»
    «Ist das sein Name?» Jonathan sah sie ein wenig misstrauisch an.
    Belinda fühlte sich ertappt und wurde sofort rot. «Ja   … Das ist Graf André von Kastel – um seinen vollen Titel zu nennen. Ihm gehört das Kloster. Und Oren und deine beiden Mädchen, Elisa und Feltris, sind seine Bediensteten.» Sie nahm Jonathans Hand und fing an, mit dem Daumen über seine Handfläche zu streicheln. Das mochte ihr Freund, und sie hoffte, ihn damit von weiteren unbequemen Fragen abzuhalten. «Wann hast du ihn denn getroffen?»
    «Eine ganze Zeit nachdem unser großer blonder Freund mich zu Bett gebracht hatte.» Jetzt war es an Jonathan zu erröten. Fast als würde er nun zweideutige Gedanken hegen. «Ich fühlte mich sehr komisch. Irgendwie weggetreten. Ich schloss die Augen, und als ich sie wieder aufschlug, war da dieser andere Mann mit im Zimmer. Langes Haar, irgendwie aristokratisch aussehend und strahlend blaue Augen. Er meinte: ‹Hier, trinken Sie das. Dann geht es Ihnen gleich besser.› Dann gab er mir irgendeinen Kräutertrank aus einem edlen Porzellanbecher. Schmeckte erst gruselig, aber nach den ersten paar Schlucken doch ganz okay.»
    «Und hast du dich danach besser gefühlt?»
    «Ja, ich glaube schon», erwiderte Jonathan nachdenklich und blickte auf ihre ineinander verschränkten Hände. «Ich spürte so eine warme Welle und bin dann auch sofort eingeschlafen. Es war ein richtig tiefer Schlaf und nicht so ein Dösen wie vorher.» Er führte ihre Hand zu seinen Lippen und küsste sie schüchtern. «Ich habe durchgeschlafen und bin erst vor einer Viertelstunde wieder aufgewacht. Das Erste, wonach ich suchte, warst du.» Seine grauen Augen strahlten, als er ihre Hand erneut küsste.
    Ich will ihn, dachte Belinda und spürte gleichzeitig eine gewisse Distanz. Nach allem, was ich seit meiner Ankunft hier getan und empfunden habe, will ich immer noch mehr! Und das, wo ich in den vergangenen achtundvierzig Stunden mehr Sex hatte als in den letzten Monaten zusammen.
    Das liegt an dir, nicht wahr?, beschuldigte sie André in Gedanken. Du hast das ausgelöst. Du hast meine Libido verstärkt, damit ich dir noch mehr von Nutzen sein kann. Sie hätte gern zu dem Porträt aufgeschaut, doch im Moment schien es ihr wichtiger, Jonathan alle Aufmerksamkeit zu schenken. Er war ein guter Mann. Ein lieber, aufregender Mann. Und das war sie ihm für ihre Untreue schuldig. Belinda war absolut sicher, dass er etwas ahnte.
    «Du siehst hinreißend aus», sagte er plötzlich und berührte durch die feine Baumwolle des Nachthemds ihre Schulter. «Irgendwie   … unschuldig. Du siehst aus wie ein Mädchen aus dem viktorianischen Zeitalter. Ganz unberührt und naiv.» Er ließ seine Fingerkuppen über die Smokarbeiten und den Spitzenbesatz nach unten gleiten, bis sie ganz leicht auf ihrer Brust ruhten. Dort drehte er seine Hand und umfasste durch den feingewirkten Stoff ihre festen Kurven. «So rein wie eine Nonne, aber in deinem Inneren bist du scharf wie nie.»
    Wie wahr, dachte Belinda. Ihre Brustwarzen versteiftensich bereits unter seiner Berührung. Sie war wirklich scharf wie nie – und das alles wegen André und des Zaubers, mit dem er sie zu umgeben schien. Scharf auf alles. Schon beim ersten Aufkeimen erotischer Stimmung war ihre Lust hellwach. Sie wollte penetriert werden, wollte unkomplizierten, einfachen Sex mit dem vertrauten Körper eines Mannes, den sie mochte. Sie stöhnte leise auf und drehte sich in der Hoffnung zu Jonathan um, dass er auch ihre andere Brust streicheln würde.
    «Was bist du doch für ein kleines Luder», sagte Jonathan und griff ihre Stimmung auf, indem er tatsächlich beide Brüste umfasste und ihre Nippel mit seinen Daumen bearbeitete. «Du denkst an versaute Sachen. Das merke ich

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