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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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hörst rechtzeitig von mir, mein Junge. Tschüß!"
    Vierzig Minuten später betrat James Lait die kleine Teestube in der Arbycrone-Road. Das Lokal befand sich im Souterrain eines Hauses, von dessen Fassade der Putz blätterte, und das sich vergeblich bemühte, vornehmer als seine Nachbarn auszusehen. Offensichtlich hatte es lange Zeit einer Fabrikantenfamilie als Behausung gedient, denn es lag in einem verwahrlosten Garten, an den sich eine Schraubenfabrik anschloß. Der Fabrikant und seine Familie hatten anscheinend den Schmutz und die Armut der Straße als zu störend empfunden und waren schließlich ausgezogen. Jetzt war das Gebäude nur noch eine Karrikatur seines früheren stolzen Selbstes.
    Es war kurz vor Mittag. Nur ein paar Arbeitslose hockten an einem Tisch der Teestube und sprachen über ihre Chancen beim nächsten Football-Pool. Sie blickten kurz und erstaunt auf, als der elegante James Lait eintrat, wandten sich aber sofort wieder ihrem Gesprächsthema zu. Sie hielten ihn wohl für einen Vertreter, der hier eine Verschnaufpause einlegen wollte.
    James Lait blickte um sich. Obwohl sich das Lokal damit brüstete, eine Teestube zu sein, ließ der Schanktisch mit seinem Zapfhahn für Bier erkennen, daß es sich um ein ganz gewöhnliches Restaurant handelte. Hinter dem Tisch stand ein häßliches, bleichgesichtiges Mädchen, das ihn mit halboffenem Mund musterte. Er lächelte ihr kurz zu und musterte dann die Nischen, die an einer Längsseite der beiden Wände untergebracht waren. In einer Nische, die am weitesten von dem Arbeitertisch entfernt war, saß ein Mann mit einer abgeplatteten Nase. James ging auf den Tisch zu und verbeugte sich leicht.
    „Ist es gestattet, Platz zu nehmen?“
    Thorpe schaute in die Höhe. Er hatte kalte, helle Augen und eine graue, unsaubere Haut, wie man sie bei Leuten findet, die zu lange in der ungesunden Luft einer Eisenhütte gearbeitet haben. Er war schäbig angezogen und trug keinen Schlips.
    Thorpe nickte. Er rollte zwischen seinen wulstigen Lippen eine billige Zigarre hin und her, ohne sie mit den Fingern zu berühren. Schweigend sah er zu, wie James Lait sich setzte und den Hut neben sich legte.
    Das Mädchen trat an den Tisch und Lait bestellte ein Bier, weil er sah, daß auch Thorpe Bier trank. Nachdem das Mädchen gegangen war steckte sich Lait eine Zigarette in Brand. Er hatte es nicht eilig und nahm sich vor, sich durch die Schweigetaktik seines Gegenübers nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
    Thorpe nahm den Blick nicht eine Sekunde von Laits Gesicht. Schließlich fragte er verdrossen: „Nu, was ist?"
    „Ich habe mich ein bißchen verspätet", erklärte Lait lächelnd. „Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus?"
    „Gar nichts. Ist ja schließlich bezahlte Zeit. Worum geht's?"
    „Flurbereinigung, wie unser gemeinsamer Freund Kirby ein wenig zynisch bemerkte. Mir ist eine Person im Wege."
    „Na und?“
    „Können Sie das erledigen?"
    „Nicht gern, aber es ist auch eine Preisfrage."
    „Daran soll es nicht scheitern."
    „Zweitausend muntre Freudenspender. Die Hälfte vor, die andre Hälfte nach Ausführung des Auftrages."
    „Ist mir recht."
    Sie schwiegen einen Moment, weil das blaßgesichtige Mädchen das Bier brachte. Nachdem sie sich zurückgezogen hatte, hob Lait das Glas und sagte: „Prost!"
    Sie tranken einander zu. Thorpe stellte das Glas ab. An seinem Mund war etwas Schaum hängen geblieben. Er traf keine Anstalten, ihn abzuwischen.
    Lait schob Thorpe einen kleinen Zettel zu. „Das ist die Adresse", sagte er.
    Thorpe betrachtete den Zettel genau, dann zerriß er ihn in kleine Schnitzel und verbrannte sie im Ascher. „Lady Clarkstone", murmelte er. „Hübscher Name."
    „Sie ist auch eine hübsche Frau", meint Lait nachdenklich. „Eine bemerkenswerte Person."
    Lait gab nähere Instruktionen. „In drei Tagen ist es soweit. Voraussichtlich vormittags um zehn Uhr."
    „Wer wird im Haus sein?"
    „Nur die Gräfin und das Mädchen."
    „Was für 'n Mädchen?"
    „Das Dienstmädchen."
    „Okay, damit werd' ich schon fertig."
    „Wir treffen uns vorher noch einmal, um alles genau festzulegen. In der Zwischenzeit können Sie sich ja das Haus näher anschauen."
    „Ist in Ordnung. Wie steht's mit den Piepen?"
    Lait zog das Scheckheft hervor und füllte ein Formular aus. „Scheck ist mies", bemängelte Thorpe.
    „Das ist ein Barscheck", meinte Lait. „Ihr Name erscheint nicht darauf."
    „Okay."
    Thorpe verstaute den Scheck etwas umständlich in

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