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Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Titel: Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.E. Higgins
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werdet wieder schlafen«, sagte er. »Nun ist Euer Geheimnis gut aufgehoben.«
    »Und was ist mit Ratchet?«, fragte Perigoe, und ein Zittern lag in ihrer Stimme. »Er hat das Buch immer noch.«
    »Habt Geduld, Perigoe. Er wird zahlen für das, was er getan hat. Das ist alles, was ich sagen kann.« Er drückte ihr einen Beutel Münzen in die Hand. »Nehmt das hier. Und nun geht nach Hause und schlaft Euch aus.«
    Joe blickte Perigoe nach, als sie die Dorfstraße hinunterging. Er sah sie in ihrem Laden verschwinden und wartete, bis die Lichter gelöscht wurden. Dann ging er zu Bett, lächelnd. Mit dem Schlafen hatte Joe Zabbidou keine Probleme.

Kapitel 30

    Fragment aus den
    Erinnerungen des Ludlow Fitch
    P erigoes Geheimnis war das letzte, das ich im Schwarzen Buch eintrug. Am Morgen nach ihrem Besuch schickte mich Joe nach Brot. Ich grüßte die Bäckersleute wie immer, aber ihre Reaktion war frostig. Elias bediente mich schweigend und seine Blicke durchbohrten mich wie Dolche. Der älteste der Söhne, der hinter dem Ladentisch stand, wollte mir nicht einmal ins Gesicht sehen. Ich verabschiedete mich und zermarterte mir das Hirn, womit ich sie beleidigt haben könnte. Als ich aus der Tür kam, sah ich die beiden anderen Sourdough-Jungen auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen. Gewöhnlich begleiteten sie mich gern ein Stück, aber an diesem Tag rannten sie die Straße hinunter und beobachteten mich nur aus der Ferne. Einer warf einen Schneeball. Er traf mich am Kopf, und ich spürte einen brennenden Schmerz. Instinktiv fuhr ich mit der Hand nach der schmerzenden Stelle, und als ich meine Finger ansah, stellte ich fest, dass sie blutig waren: Vor meinen Füßen lag ein kleiner Stein.
    Dann ging plötzlich über mir das Fenster auf, ein Kübelwurde ausgekippt, und ein Schwall eiskaltes Schmutzwasser durchnässte mich von Kopf bis Fuß. »Das ist das Richtige für dich!«, rief eine höhnische Stimme. »Scher dich rauf zu deinem Teufelsfreund. Wir wollen euch hier nicht!« Es war Ruby, die Bäckersfrau.
    Ich rannte los, rannte die ganze Straße hinauf bis zu unserem Laden und stürmte zur Tür hinein. Ich schlug sie hinter mir zu und schob hastig den Riegel vor.
    »Was ist denn los?«, fragte Joe, als er das Blut in meinem Gesicht sah.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich, »aber Elias hat kein Wort mit mir gesprochen, und Ruby hat einen Eimer Wasser über meinem Kopf ausgegossen.«
    Joe machte ein verblüfftes Gesicht. »Warum?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich keuchend. »Ich habe nur einen Laib Brot verlangt.«
    Ich schälte mich aus meinem Umhang und hängte ihn vor dem Feuer auf. Joe saß vornübergebeugt auf seinem Sessel, die Hände unter dem Kinn verschränkt. Als ich mein nasses Haar schüttelte, verdampften Wassertropfen auf den glühenden Scheiten.
    »Habt Ihr geahnt, dass so was passieren wird?«, fragte ich. »Hat es mit Jeremiah zu tun?«
    »Ob es mit Jeremiah zu tun hat, weiß ich nicht«, sagte Joe langsam. »Aber ich muss sagen, dass ich etwas in dieser Richtung erwartet habe.«
    »Warum?«
    »Weil es zwischen Dank und Unzufriedenheit keine scharfeGrenze gibt. Jeder nimmt gern mein Geld an, die Leute sind freundlich und bedanken sich, sie gehen nach Hause und vergessen, wie schlecht sie dran waren, bevor ich hierherkam. Aber es dauert nicht lange, da kommen sie wieder zu mir und verlangen mehr.«
    Ich wunderte mich über den bitteren Unterton in seiner Stimme. Das war nicht der Joe, den ich kannte, der Joe, bei dem es keine Unzufriedenheit und keine Enttäuschung gab und der mit allem fertig wurde. Es irritierte mich, ihn von dieser Seite kennenzulernen.
    »Ihr hört Euch an, als hättet Ihr so was schon erlebt«, sagte ich.
    »Das habe ich auch. Aber für gewöhnlich weiß ich, warum es geschieht.«
    »Egal, warum, ich finde es jedenfalls ungerecht«, sagte ich, doch in diesem Augenblick ließ Saluki ein durchdringendes Gequake hören, und die friedliche Ruhe des Morgens wurde plötzlich von einem heftigen Streit auf der Straße unterbrochen.
    Joe sprang auf und lief zur Tür, ich hinterher, und zusammen rannten wir die Straße hinunter. Der Anblick, der sich uns bot, war ziemlich lächerlich, fast theaterreif, hätte nicht bitterer Ernst dahintergestanden. Mitten auf der Straße standen Jeremiah Ratchet und Horatio Cleaver und stritten, besser gesagt, sie kämpften miteinander. Und der Grund ihrer Meinungsverschiedenheit? Ein Truthahn.
    Joes Augen funkelten. »Es hat angefangen«, sagte

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