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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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hinter dem Haus hervorragen sieht, fällt ihm plötzlich alles wieder ein. Mouse und das Zauberwort, das er Mouse verdankt. Henrys Haus, Henrys Studio, die Nachricht des Sterbenden. Unterdessen werden alle Polizeibeamten und Ermittler verschwunden sein, und das Haus wird leer sein und nur von Blutflecken widerhallen. Dale Gilbertson – wie vermutlich auch die Trooper Brown und Black – wird ihn suchen. Die Trooper interessieren Jack nicht, aber er will mit Dale reden. Es ist an der Zeit, Dale in einige erstaunliche Tatsachen einzuweihen. Was Jack ihm zu sagen hat, wird Dale maßlos verblüffen, aber wir sollten uns daran erinnern, was John Wayne einst Dean Martin über das Schlagen von Eiern und die Herstellung von Omeletts erzählt hat. »Wenn der Duke gesprochen hat, hat wirklich jeder zugehört«, hat Lily Cavanaugh gesagt, und das wird auch Dale Gilbertson tun müssen, weil Jack ihn als treuen und tatkräftigen Begleiter auf seinem Weg durch Black House dabeihaben will.
    Als Jack an Henrys Haus vorbeigeht, legt er zuerst die Fingerspitzen an die Lippen und fährt dann damit übers Holz, um so den Kuss zu übertragen. Henry. Für alle Welten, für Tyler Marshall, für Judy, für Sophie und für dich, Henry Leyden.
    Das Handy im Fahrerhaus des Pickups meldet drei gespeicherte Nachrichten, die alle von Dale stammen, die er aber löscht, ohne sie sich anzuhören. Zu Hause blinkt die rote Anzeige seines Anrufbeantworters und wiederholt sich mit der rücksichtslosen Beharrlichkeit eines hungrigen Säuglings. Jack drückt auf Wiedergabe. Dale Gilbertson, dessen Stimme zunehmend unglücklicher klingt, begehrt viermal zu wissen, wo sein Freund Jack Sawyer sich aufhalte, und übermittelt seinen dringenden Wunsch, mit besagtem Gentleman zu sprechen – hauptsächlich über den Mord an seinem Onkel und beider Freund Henry, aber es werde auch nicht schaden, über das gottverdammte Massaker im Maxton zu reden, okay? Ob ihm der Name Charles Burnside vielleicht irgendwie bekannt vorkäme?
    Jack sieht auf die Armbanduhr, will der Anzeige nicht glauben und blickt deshalb zur Küchenuhr auf. Seine Armbanduhr
geht jedoch richtig. Es ist 5.42 Uhr, und hinter Randy und Kent Gilbertsons Scheune kräht weiter der Hahn. Plötzlich durchflutet ihn eine Müdigkeit, die schwerer als selbst die Schwerkraft ist. Das Telefon in der Sumner Street ist zweifellos besetzt, aber ebenso sicher liegt Dale inzwischen schlafend im Bett, und Jack will nur mit Dale sprechen. Er gähnt mit weit aufgerissenem Rachen wie eine Katze. Noch nicht einmal die Zeitung ist da!
    Er zieht das Sakko aus und wirft es auf einen Stuhl, dann gähnt er wieder, diesmal noch gewaltiger. Vielleicht war sein Nachtlager doch nicht so bequem: Jack hat einen steifen Hals, und der Rücken schmerzt ihn. Er hangelt sich die Treppe hinauf, wirft die ausgezogenen Sachen auf das zweisitzige Sofa im Schlafzimmer und lässt sich ins Bett fallen. An der Wand über dem Sofa hängt das sonnige kleine Gemälde von Fairfield Porter, und Jack erinnert sich, wie Dale an dem Abend, an dem sie gemeinsam die Bilder ausgepackt und aufgehängt haben, darauf reagiert hat. Dale war auf den ersten Blick in dieses Bild vernarrt – er hatte von sich vermutlich nicht geahnt, dass er in einem Gemälde solche Befriedigung finden könnte. Also gut, denkt Jack, wenn wir’s schaffen, lebend aus Black House rauszukommen, schenke ich’s ihm. Und ich werde ihn notfalls dazu zwingen, es anzunehmen: Will er nicht, drohe ich damit, es zu zerschneiden und im Ofen zu verbrennen. Oder ich erzähle ihm, dass ich es sonst Wendell Green schenke!
    Die Augen fallen ihm bereits zu; er sinkt tiefer ins Bett und verschwindet – diesmal jedoch nicht wirklich – aus unserer Welt. Er träumt.
    Er folgt einem schwierigen, abschüssigen Waldweg zu einem brennenden Gebäude hinunter. Auf beiden Seiten winden sich brüllende Bestien und Ungeheuer, die meist unsichtbar bleiben, aber manchmal eine knorrige Hand, einen Stachelschweif, eine schwarze Knochenschwinge hervorstrecken. Diese schlägt er mit einem schweren Schwert ab. Der Arm schmerzt ihn, sein ganzer Körper fühlt sich wund und müde an. Irgendwo blutet er, aber er kann die Wunde nicht sehen oder ertasten, sondern er spürt nur, wie ihm das Blut hinten über die Beine sickert. Seine ursprünglichen Weggefährten sind alle tot, auch er ist
tödlich verwundet – oder könnte es sein. Er wünscht sich, er wäre nicht so allein, er hat nämlich schreckliche Angst.
    Das

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