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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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und den Sabberern ein. Mit gewisser grimmiger Befriedigung musste Chipper anerkennen, dass das Geschäft seines Vaters ihm trotz einem beklagenswerten Mangel an Glamour wenigstens Gelegenheit bieten würde, gleichermaßen Heiminsassen und Staat zu bestehlen.
    Wir wollen nun durch die große Glastür hineinfliegen, die
elegante Eingangshalle durchqueren (wobei uns die Geruchsmischung aus Luftverbesserer und Salmiakgeist auffällt, die selbst in den öffentlichen Bereichen solcher Einrichtungen vorherrscht) und durch die Tür mit Chippers Namen schweben, um herauszubekommen, was diese gut ausgestattete junge Frau hier so früh am Morgen eigentlich tut.
    Hinter Chippers Tür liegt zunächst ein fensterloses Kabuff, dessen Einrichtung aus einem Schreibtisch, einem Garderobenständer und einem kleinen Bücherregal besteht, das von Computerausdrucken, Broschüren und Faltblättern überquillt. Die Tür neben dem Schreibtisch steht offen. Durch die Öffnung sehen wir in einen um einiges größeren Büroraum. Die Wände sind hier mit dem gleichen polierten Holz wie die Tür des Direktors getäfelt; das Büro enthält zudem einen Ledersessel, einen Couchtisch mit Glasplatte und ein graubeiges Sofa. Im rückwärtigen Teil ragt ein riesiger Schreibtisch auf, der unordentlich mit Akten voll getürmt und so blitzblank poliert ist, dass er fast zu leuchten scheint.
    Unsere junge Frau, die Rebecca Vilas heißt, sitzt auf der Kante dieses Schreibtischs und hat die Beine auf besonders sehenswerte Weise übereinander geschlagen. Ein Knie liegt über dem anderen, und die Waden bilden zwei wohlgeformte, gleichsam parallele Linien, die zu den beiden dreieckigen Spitzen der schwarzen hochhackigen Pumps hinunterführen, von denen die eine in die Zeigerposition vier Uhr und die andere nach sechs zeigt. Rebecca Vilas, das merken wir, hat sich in Szene gesetzt, um begutachtet zu werden, hat eine Pose eingenommen, die gewürdigt werden soll, wenn auch gewiss nicht von uns. Hinter den ovalen Brillengläsern lugen die Augen skeptisch und gleichzeitig amüsiert hervor, aber wir können nicht erkennen, was diese Empfindungen verursacht hat. Alles deutet darauf hin, dass sie Chippers Sekretärin ist, aber auch diese Annahme drückt wieder einmal nur die halbe Wahrheit aus, wie die spöttische Ungezwungenheit ihrer Haltung impliziert. Ms. Vilas’ Pflichten sind längst über reine Sekretariatstätigkeit hinaus erweitert worden. (Wir könnten darüber spekulieren, wer den hübschen Ring an ihrem Finger bezahlt hat; solange wir uns in schmutzigen Verdächtigungen ergehen, liegen wir jedenfalls genau richtig.)

    Wir schweben durch die offene Tür, folgen der Richtung von Rebeccas zunehmend ungeduldigem Blick und starren nun das stämmige, in Khaki gekleidete Hinterteil ihres knienden Arbeitgebers an, der Kopf und Schultern in einen geräumigen Safe gesteckt hat, in dem wir Stapel von Kontenbüchern und eine Anzahl brauner Umschläge sehen, die offenbar prall mit Geld gefüllt sind. Chipper nimmt die Umschläge jetzt aus dem Safe, wobei einige Geldscheine herausflattern.
    »Du hast das Schild, das Plakat gemalt?«, fragt er, ohne sich umzudrehen.
    »Aye, aye, mon capitaine«, sagt Rebecca Vilas. »Und ein herrlicher Tag ist’s, den wir für diesen großen Anlass haben werden, wie’s nur recht und billig ist.« Ihr irischer Akzent ist überraschend gut, wenn auch etwas aufgesetzt. Sie ist noch nie an einem exotischeren Ort als Atlantic City gewesen, wohin Chipper, der dafür seine Vielflieger-Meilen verwendet hat, sie vor zwei Jahren für fünf zauberhafte Tage begleitete. Den Akzent hat sie alten Filmen abgelauscht.
    »Wie ich dieses Erdbeerfest verabscheue!«, sagt Chipper, während er die letzten Umschläge aus dem Safe angelt. »Die Frauen und Kinder bringen die Zombies jedes Mal durch die Hektik den ganzen Nachmittag über dermaßen auf Trab, dass wir sie abends bis ins Koma sedieren müssen, damit wieder etwas Ruhe einkehrt. Und wenn du die Wahrheit hören willst: Ballone hasse ich geradezu.« Er kippt das Geld auf den Teppich und fängt an, die Scheine nach dem jeweiligen Nennwert in Stapel zu sortieren.
    »Als Mädchen vom Lande frag ich mich bloß«, sagt Rebecca, »warum ich an diesem großen Tag schon bei Tagesanbruch kommen sollte.«
    »Weißt du, was ich außerdem noch hasse? Die ganze Musikchose. Singende Zombies und dieser dämliche DJ. Symphonic Stan mit seinen Big-Band-Schallplatten, o Mann, wenn das kein Nervenkitzel ist.«
    »Ich

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