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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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versetzte ihr der Gedanke an Vertraulichkeiten mit Tanek einen Schock.
    Es war eine dumme Reaktion. Zuzugeben, dass Tanek
    außergewöhnlich war, hieß noch lange nicht, dass sie versessen darauf war, mit ihm ins Bett zu gehen. In ihrem Leben war kein Platz für Sex mit irgendeinem Mann, und wenn sie noch nicht einmal mit Tanek befreundet sein wollte, dann wollte sie ihn ganz gewiss nicht in ihrem Bett. Er war für sie nur ein Mittel zum Zweck der Rache an Maritz, und so bliebe es auch.
    Weshalb hatte sie ihn überhaupt nach seiner Vergangenheit gefragt? Je weniger sie über ihn wüsste, um so besser wäre es.
    Nein, das war nicht wahr. Sie hatte ihn gefragt, weil sie neugierig gewesen war zu erfahren, aus welchem Material ein Mann wie Tanek bestand. Neugier war ein normaler und akzeptabler Zug. Ihre Neugierde war noch nicht ganz gestillt, und mit einem Mal platzte sie mit einer weiteren Frage heraus:
    »Der Koch, der für Ihre Entlassung verantwortlich war. Haben Sie ihn jemals wieder gesehen? «
    »O ja, ich habe ihn wieder gesehen«, sagte Tanek und lächelte.

11. Kapitel
    Sie wurde von niemandem verfolgt.
    Ihre Phantasie ging einfach mit ihr durch, sagte Tania sich.
    Wahrscheinlich war sie übergeschnappt. Aber als sie in die Einfahrt des Hauses bog, stieg Erleichterung in ihr auf. Sie war zu Hause. In Sicherheit. Sie blieb einen Augenblick sitzen und blickte in den Rückspiegel, doch das einzige vorbeifahrende Fahrzeug war ein Transporter der Tagesstätte, der mit Kindern beladen war.
    Wusste sie es doch, sie war einfach paranoid. Dies war nicht Sarajevo, sondern Minneapolis. Sie stieg aus dem Wagen, öffnete den Kofferraum und nahm die erste Einkaufstüte heraus.
    »Lassen Sie mich das tragen.«
    Sie schreckte auf und wirbelte herum.
    Phil kam den Weg hinauf. »Habe ich Sie erschreckt? Tut mir leid.«
    »Ich hatte Sie nicht erwartet.« Phil nahm Tania die Tüte ab, zog die beiden anderen aus dem Kofferraum und schlug den Deckel mit dem Ellbogen zu. »Sie hätten mich rufen sollen.«
    »Ich dachte, ich käme allein zurecht.« Tania lächelte ihn an und ging dann die Einfahrt zum Haus hinauf. »Außerdem ist das nicht Ihre Aufgabe.«
    »Ich bin froh, wenn ich beschäftigt bin. Jetzt, wo der Sommer vorbei ist, habe ich im Garten kaum noch was zu tun.« Er verzog das Gesicht. »Ich weiß sowieso nicht, was ich hier noch soll, nun, da Nell mit Nicholas in Idaho ist.«
    »Sie sind uns eine große Hilfe.« Sie sah ihn nicht an, während sie die Haustür öffnete. »Hat... Nicholas Ihnen aufgetragen, auf mich aufzupassen? «
    Er runzelte die Stirn. »Was meinen Sie? Er hat gesagt, dass ich hier warten soll, bis er sich bei mir me ldet, und dass ich ihnen, soweit Sie es wollen, zur Hand gehen soll.«
    »Aber Sie sollen mir nicht nachlaufen, um aufzupassen, dass mir nichts passiert? «
    »Nein.« Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Ist irgendetwas passiert? «
    »Nein.« Sie betrat den Flur und wandte sich in Richtung der Küche. »Wahrscheinlich geht nur meine Phantasie mit mir durch. Ich habe niemanden gesehen. Es war nur so ein Gefühl, als würde ich von irgendjemandem verfolgt. Aber warum sollte mich irgendwer beobachten? «
    Er sah sie grinsend an. »Wer täte das wohl nicht? « Doch dann wurde er wieder ernst. »Aber es laufen jede Menge Verrückte herum. Man kann nicht vorsichtig genug sein heutzutage. Wie wäre es, wenn ich Sie nächstes Mal bei Ihren Einkäufen begleiten würde? «
    Sie schüttelte den Kopf. »Dann käme ich mir wie eine Närrin vor. Ich bin sicher, dass dieser Verfolger nur in meiner Einbildung existiert.«
    »Na und? « Er stellte die Tüten ab. »Dann hätte ich wenigstens was zu tun.«
    »Mal sehen.« Entschlossen begann sie, ihre Einkäufe in den Schränken zu verstauen. »Aber ich danke Ihnen für das Angebot.«
    Er zögerte und sah sie nachdenklich an, doch dann wandte er sich zum Gehen. »Sie und Dr. Lieber sind sehr nett zu mir. Es gefällt mir nicht, wenn Sie sich ängstigen. Rufen Sie einfach, falls Ihnen nach Gesellschaft zumute ist.«
    Lächelnd beobachtete Tania, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Während der letzten Wochen war Phil ein Teil ihres Lebens geworden. Gut gelaunt hackte er ihr Holz, wusch ihre
    Wagen und brachte ihren Garten in Schuss. Es erfüllte sie mit Freude, wenn er, über eins der Beete gebeugt, zu ihr aufblickte und ihr fröhlich winkend zu verstehen gab, dass alles in Ordnung und dass er bei ihnen durchaus zufrieden war.
    Ihr Lächeln schwand,

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