Das Schwert der Vampire
die Wunden seines Vaters zu berühren.
„Mein Sohn, wie schön dich unter den Lebenden zu wissen, dem Schöpfer sei gedankt.“ Mit einer Geste der Ehre näherte sich Roy dem Bett.
„Großvater, ich danke dir. Du hast mir dein Blut gegeben, und du auch mein Sohn. Dank euch lebe ich noch.“ Marvin umfasste seine Hände.
„Du hast es verdient und ich möchte nichts weiter davon hören. Sag mir lieber wie du dich fühlst“, fragte Roy.
„Als wäre ich unter eine Walze gekommen. Meine Knochen, seid ihr sicher ich hab nur eine Ladung Schrotkugeln bekommen und nicht zehn?“
Alle lachten.
„Ich denke das macht das neue Blut, der Körper stellt sich um, das geht nicht ohne Schmerzen ab. Lassen wir dich jetzt alleine, komm mein junge lassen wir deinen Vater erholen.
Je schneller er gesund wird, desto schneller kommt er nach Hause.“ Roy legte seine Hand auf LeeRoys Schulter.
Geknickt gab LeeRoy seinem Vater noch einen Kuss und folgte seinem Urgroßvater nach draußen, nicht gerne aber gehorsam. Nach einer Weile erschienen der Doktor und Neven, die erfreut über die Genesung waren.
„Du bist über dem Berg mein lieber, dein Körper hat das Blut gut angenommen, aber ich kann für nichts garantieren, wir werden sehen was für Konsequenzen das für die Zukunft hat“, sagte ihm der Doc.
„Was meinst Du damit?“, fragte Marvin und schaute den Doktor an.
„Wir wissen nichts über die Konsequenzen, was Werwolfs-Blut einem Menschen bringt. Eins ist sicher, wie gesagt hat dein Körper es angenommen, doch ob du jetzt zu einem Werwolf wirst oder was anderes, keine Ahnung“, antwortete er wahrheitsgemäß.
„Was anderes?“, fragten Skye, Neven und Marvin gleichzeitig.
„Ja, damit meine ich irgendwelche Kräfte, die zutage kommen können.
Dein Körper scheint sich zu verändern, nicht in der gleichen Weise wie z.B. bei Justin, oder es dauert länger.
Auf jeden Fall passiert was mit dir und wir müssen abwarten, was genau es sein wird. Du solltest jetzt essen und ruhen, wir sehen uns morgen wieder.“ Der Doktor nickte zum Gruß mit dem Kopf und verschwand.
„Skye du wirst dich jetzt ausruhen. Marvin geht es gut und wird einige Stunden ohne dich auskommen können“, sagte der König zu Skye.
„Du hast Recht Hoheit, ich merke meine Kräfte schwinden, werde mich im Raum nebenan hinlegen.“ Sie gab Marvin einen zärtlichen Kuss und ging in das angrenzende Zimmer um zu schlafen.
Sie merkte wie die letzten Tage ohne Schlaf langsam an ihre Kräfte zehrte. Wölfe konnten zwar auch eine lange Zeit ohne Schlaf auskommen, jetzt war die Grenze überschritten und die emotionale Situation zehrte nochmals daran.
Neo kam mit einem Tablett auf dem eine Schüssel mit Suppe für Marvin stand. Marvin begrüßte es sehr, denn jetzt hatte er mehrere Tage nichts gegessen.
In dem Moment, wo er den zweiten Bissen hinunterschluckte, fing er an zu würgen und musste sich übergeben. Sein Magen rebellierte auf alles, das einzige was noch drin blieb ist etwas Wasser. Also gab er auf, seinen Magen mit irgendwelchem Nahrungsmittel zu stressen.
Dr. Neill schaute sich seine Wunden an und war erstaunt wie schnell sie heilten, noch ein Hinweis auf das neue Blut.
Nach zwei weiteren Tagen brachte Skye ihn nach Hause, wo er sich in gewohnter Umgebung erholen sollte. Und er erholte sich von Tag zu Tag immer mehr und wagte nach 5 Tagen kleine Spaziergänge ums Haus herum.
Im normalen Fall wäre er gar nicht in der Lage, bei den Wunden die die Schrotflinte hinterlassen hatte, überhaupt aufzustehen. Marvin fühlte sich eigenartig und auf einmal krümmte er sich vor Schmerzen und fiel auf die Knie.
Langsam beobachtete er, wie er sich veränderte, wie irgendwas mit ihm vorging. Zwar war er auf eine Veränderung gefasst und er fühlte sich anders als vorher, er wollte aber nicht daran denken oder dran glauben. Er wollte so sein, wie er seit fast 30 Jahren gelebt hatte, ein Mensch und nur ein Mensch.
Aber während er darüber nachdachte, veränderte sich sein Körper. Es fragte nicht nach seiner Meinung oder seinen Wünschen und einen Augenblick später sprang er als Wolf ins Gebüsch.
Eine neue Welt erschloss sich ihm, eine Welt, die er nicht für möglich gehalten hatte. Auf einmal nahm er die Welt in seine tausende von Facetten wahr.
Die Erde atmete, lebte auf eine Art, die er nie in sein Leben gemerkt hatte.
Er verstand, was die Vögel quietschten, die kleinen Tiere und sogar die Pflanzen und Bäume. Verwirrt und berauscht sprang
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