Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
möglicherweise derselbe Titel gewesen, aber nicht exakt dieses Buch. Ihr wart damals in der Burg der Zauberer, also war es doch vermutlich eine andere Abschrift, oder?«
    »Na ja, sicher, wahrscheinlich habt Ihr Recht, es war wohl nicht genau dasselbe Buch …« Berdine richtete sich auf und kratzte sich in ihrem braunen, welligen Haar. »Aber wenn es derselbe Titel war, wieso glaubt Ihr dann, dass die Abschrift in der Burg der Zauberer den vollständigen Text enthielt, während hier Teile fehlen?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass die Abschrift dort immer noch vollständig ist, ich habe lediglich klargestellt, dass es die Abschrift in der Burg der Zauberer war, und nicht dieses Buch hier, was Ihr mit Richard studiert habt. Dass Ihr Euch erinnert, darin gelesen zu haben, ohne irgendwelche leeren Seiten zu bemerken, beweist gar nichts. Viel wichtiger ist, dass dieses Buch insofern identisch sein könnte, als es genau denselben Text enthält, nur dass der Schreiber, der dieses Duplikat anfertigte, möglicherweise einfach einige Seiten im Text freigelassen hat. Dafür kann es eine Reihe von Gründen geben.«
    Berdine schien nicht überzeugt. »Und was für Gründe sollten das sein?«
    Verna zuckte mit den Achseln. »Manchmal lässt man in Büchern mit unvollständigen Prophezeiungen, so wie diesem hier, einige Seiten frei, um künftigen Propheten Platz für die Vollendung der Prophezeiungen zu lassen.«
    Berdine stemmte ihre Fäuste in die Hüften. »Na schön, dann beantwortet mir eine Frage. Wenn ich dieses Buch durchsehe, erinnere ich mich an die Dinge, die ich lese. Mag sein, dass ich das meiste nicht verstehe, aber im Großen und Ganzen erinnere ich mich an den Text. Wie kommt es dann, dass ich mich nicht an ein einziges Detail aus den Stellen erinnere, die in dem Buch fehlen?«
    »Die Erklärung ist einfach. Ihr erinnert Euch nicht an den Inhalt der freigelassenen Stellen, weil sie nichts anderes sind als eben das – freigelassene Stellen, hinterlassen von ebenjener Person, die, ich sagte es bereits, die Abschrift angefertigt hat.«
    »Nein, das meinte ich nicht. Was ich meinte, war, ich erinnere mich ungefähr daran, wie Prophezeiungen ausgesehen haben, an ihre Länge. Ihr achtet als mit der Gabe Gesegnete beim Lesen vermutlich eher auf den Inhalt. Bei mir ist das anders. Da ich die Prophezeiungen nie wirklich verstanden habe, erinnere ich mich stattdessen eher an ihre äußere Form. Ich weiß noch genau, wie lang sie waren. Diese hier sind nicht mehr vollständig. Ich habe sie damals nicht verstanden und erinnere mich genau, wie lang sie mir vorkamen, auch daran, wie schwierig es mir fiel, aus so weitschweifigen Prophezeiungen klug zu werden.«
    »Ein schwer verständlicher Text erscheint einem immer länger, als er tatsächlich ist.«
    »Nein.« Ihr Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. »Das ist es nicht.« Sie schlug die letzte Prophezeiung auf und tippte mit dem Finger auf die Seite. »Diese hier umfasst nur eine einzige Seite, danach folgen eine Reihe von Leerseiten. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich an die anderen genauso gut erinnere, aber aus irgendeinem Grund habe ich die letzte aufmerksamer gelesen, und ich sage Euch, ich weiß genau, dass sie deutlich länger war. Ich kann weder beschwören, wie lang die anderen waren, noch wie lang genau diese hier sein müsste, aber eins weiß ich sicher, diese letzte hier umfasste mehr als nur eine Seite, und sie war ganz sicher nicht unvollständig, so wie unser Exemplar hier. Sosehr ich mich bemühe, ich kann mich einfach nicht erinnern, wie lang sie war oder was darin stand, aber eins weiß ich: S ie war länger als nur eine Seite.«
    Das war die Bestätigung, auf die Verna gehofft hatte.
    »Auch wenn ich aus dem meisten nicht recht klug werde«, fuhr Berdine fort, »an diesen Abschnitt hier, gleich zu Anfang, wo von einer gegabelten Quelle und dieser verwirrenden Geschichte mit der Rückkehr zu einer seherischen Wurzel die Rede ist, und gleich darauf von der ›Teilung des Schwarms durch den Vorkämpfer für die Ziele des Schöpfers‹ – zumindest dieser Teil klingt so, als ginge es um die Imperiale Ordnung -, kann ich mich erinnern. Aber was danach kommt, diese Leerstelle nach ›das verlorene Vertrauen in den Anführer‹, ist mir entfallen.
    Ich bilde mir das nicht ein, Verna, bestimmt nicht. Ich weiß nicht, was mich so sicher macht, dass der Rest fehlt, trotzdem ist es so. Und genau das beunruhigt mich ja so – wieso ist der Teil, der in

Weitere Kostenlose Bücher