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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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dem Buch fehlt, in meiner Erinnerung gelöscht?«
    Verna beugte sich vor und hob eine Braue. »Das, meine Liebe, ist genau die Frage, die ich so Besorgnis erregend finde.«
    Berdine schien verblüfft. »Soll das heißen, Ihr wisst, wovon ich spreche? Ihr glaubt mir?«
    Verna nickte. »Ich fürchte ja. Ich hatte nicht die Absicht, Euch zu irgendwelchen Vermutungen zu verleiten, Ihr solltet mir nur meinen Verdacht bestätigen.«
    »Dann ist Ann also deswegen so besorgt? Ist es das, was wir für sie überprüfen sollen?«
    »So ist es.« Verna schob das chaotische Durcheinander aus Büchern auf dem robusten Tisch hin und her, bis sie schließlich das Gesuchte fand. »Werft einen Blick in dieses Buch, es ist der Text, der mir vielleicht am meisten Sorgen macht. Gesammelte Ursprünge ist insofern eine überaus ungewöhnliche Prophezeiung, als sie ausschließlich in Geschichtenform verfasst worden ist. Es ist das Buch, mit dem ich mich eingehend befasst habe, ehe ich den Palast der Propheten verließ, um mich auf die Suche nach Richard zu machen. Ich kenne die Geschichte praktisch auswendig.« Verna blätterte durch die Seiten. »Jetzt ist es vollkommen leer, und ich kann mich an kein einziges Detail erinnern, außer, dass es irgendetwas mit Richard zu tun hatte – aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, was genau.«
    Berdine musterte Vernas Augen, wie nur eine Mord-Sith die Augen eines andern mustern konnte. »Es geht also um irgendein Problem, ein Problem, das Lord Rahl gefährlich werden könnte.«
    Verna atmete tief durch, so tief, dass einige der in der Nähe stehenden Kerzen sachte flackerten.
    »Es wäre gelogen, wenn ich etwas anderes behaupten wollte, Berdine. Der fehlende Text befasst sich zwar nicht ausschließlich mit Richard, bezieht sich aber insgesamt auf eine Zeit nach seiner Geburt. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was die Art des Problems betrifft, aber ich gebe zu, es stimmt mich überaus besorgt.«
    Berdines Verhalten durchlief eine Veränderung. Normalerweise war sie die gutmütigste Mord-Sith, die Verna kannte, sie begegnete der Welt rings um sie her mit einer schlichten, fast kindlichen Heiterkeit und war mitunter von herzerfrischender Wissbegier. All den Nöten und Betrübnissen zum Trotz, die anderen längst ein Jammern entlockt hätten, trug sie für gewöhnlich ein ungekünsteltes Lächeln zur Schau. Aber sobald sie den Eindruck hatte, dass Richard von irgendwoher eine Gefahr drohte, wechselte sie schlagartig zu geschäftsmäßiger Nüchternheit. Und jetzt war sie auf einmal so misstrauisch und kalt bedrohlich wie jede andere Mord-Sith auch.
    »Was könnte der Grund dafür sein?«, wollte sie wissen. »Sagt mir: Was hat das zu bedeuten?«
    Verna klappte das aus lauter leeren Seiten bestehende Buch wieder zu. »Ich weiß es nicht, Berdine, wirklich nicht. Ann und Nathan sind ebenso bestürzt wie wir – und Nathan ist Prophet.«
    »Was mag wohl mit der Passage über Menschen, die ihr Vertrauen in ihren Anführer verlieren, gemeint sein?«
    Für eine nicht mit der Gabe Gesegnete hatte sie recht zielsicher den entscheidenden Satz der überaus mysteriösen Prophezeiung herausgepickt.
    »Nun«, sagte Verna, bei der Formulierung ihrer Antwort um eine gewisse Vorsicht bemüht, »das könnte eine Reihe von Dingen bedeuten. Schwer zu sagen.«
    »Schwer vielleicht für mich, aber doch sicherlich nicht für Euch.«
    Verna räusperte sich. »Wisst Ihr, ich bin keine Expertin in Prophezeiungen, aber ich denke, es geht um Richard.«
    »Das weiß ich auch. Aber wieso ist in der Prophezeiung die Rede davon, die Menschen würden das Vertrauen in ihn verlieren?«
    »Prophezeiungen sind selten so direkt, wie sie vielleicht scheinen.« Sie wünschte, die Frau würde endlich aufhören, sie anzustarren. »Was sie zu sagen scheinen, hat gewöhnlich nichts mit dem tatsächlichen Geschehnis zu tun, mit dem die Prophezeiung sich im Kern befasst.«
    »Prälatin, meiner Ansicht nach scheint diese Prophezeiung darauf hinzudeuten, dass es eine Frage des gesunden Menschenverstandes sein könnte, die zu dem ›Vertrauensverlust‹ in den Anführer führt. Da dieser Anführer als Gegenspieler jenes Schwarms bezeichnet wird, der sich damit brüstet, den Zielen des Schöpfers zu dienen – damit dürfte die Imperiale Ordnung gemeint sein -, folgt daraus, dass von Lord Rahl die Rede sein muss, was wiederum bedeutet, dass Lord Rahl jener Anführer ist, in den die Menschen das Vertrauen verlieren. Das Ganze folgt gleich nach

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