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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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    Verna entfuhr ein Seufzer der Erleichterung, als sie die drei Kästchen unberührt an exakt jener Stelle vorfand, wo Richard sie nach eigenen Angaben zurückgelassen hatte. Im Augenblick gab es vermutlich keinen sichereren Ort für die Aufbewahrung derart gefährlicher magischer Gegenstände. Vielleicht würde sie ja eines Tages einen Weg finden, das Tor zu vernichten – sofern dies überhaupt möglich war. Fürs Erste jedoch waren sie dort sicher aufgehoben.
    »Vielen Dank, General Trimack. Ich nehme mit großer Erleichterung zur Kenntnis, dass alles so ist, wie es sein sollte.«
    »Und so wird es auch bleiben«, erwiderte er und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür, die sich geräuschlos schloss. »Außer Lord Rahl gelangt niemand hier hinein.«
    »Gut.« Sie schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln, dann ließ sie den Blick durch den prächtigen Palast schweifen, der sie umgab, über diese Illusion von Beständigkeit, Frieden und Sicherheit, die er verströmte. Wenn es doch nur so gewesen wäre. »Nun, ich fürchte, wir müssen aufbrechen, ich muss zurück zu den Streitkräften. Ich werde General Meiffert ausrichten, dass die Dinge hier im Palast in guten Händen sind. Hoffen wir, dass Lord Rahl bald zu uns stößt und wir die Imperiale Ordnung aufhalten können, ehe sie überhaupt bis hierhin vorrücken kann. In den Prophezeiungen ist ausdrücklich davon die Rede, dass wir die Imperiale Ordnung vernichtend schlagen, wenn nicht gar in die Alte Welt zurücktreiben können, vorausgesetzt, er stößt in der entscheidenden Schlacht zu uns.«
    Mit einem entschlossenen Nicken verabschiedete sich der General von ihr. »Mögen die Gütigen Seelen mit Euch sein, Prälatin.«
    Mit Berdine an ihrer Seite verließ sie den verbotenen Bereich und ließ den Garten des Lebens hinter sich zurück. Und als sie die Stufen hinabstiegen, war sie erleichtert, dass sie wieder auf dem Weg zurück zur Armee war, auch wenn deren Mission ihr Kopfzerbrechen bereitete. Seit ihrem Besuch im Palast, das spürte sie jetzt, hatte ihr Engagement, ihre Verbundenheit mit dem, was unter Richards Herrschaft aus dem d’Haranischen Reich geworden war, merklich zugenommen, ja, selbst ihr Interesse am Leben selbst schien neu geweckt.
    Aber wenn es ihnen nicht gelang, Richard zu finden und ihn zu bewegen, sich in der Schlacht, die sie beim finalen Zusammenstoß mit der Imperialen Ordnung erwartete, an die Spitze der Streitkräfte zu stellen, dann kam das Vorhaben, Jagangs Armeen aufzuhalten, einem glatten Selbstmord gleich.
    »Prälatin?« Berdine drückte die Tür mit der Schlangenschnitzerei ins Schloss.
    Verna blieb stehen und wartete, während die Mord-Sith mit der Hand den Bronzeschädel des Türgriffs tätschelte.
    »Was ist denn, Berdine?«
    »Ich denke, ich sollte hier bleiben.«
    »Hier bleiben?« Verna sah ihr in die Augen. »Aber warum denn?«
    »Wenn Ann Lord Rahl findet und ihn zur Armee bringt, wird er dort auf Euch und eine Reihe anderer Mord-Sith zählen können, die ihn beschützen – er wird, wie Ihr es nennt, am Ort seiner Bestimmung angelangt sein. Nur – womöglich findet sie ihn ja gar nicht.«
    »Ihr wird gar nichts anderes übrig bleiben. Im Übrigen ist sich auch Richard der Bedeutung dieser Prophezeiung bewusst, er weiß, dass seine Anwesenheit bei der entscheidenden Schlacht dringend erforderlich ist. Selbst wenn es Ann nicht gelingen sollte, ihn zu finden, bin ich zuversichtlich, dass er zu uns stoßen wird.«
    Berdine, die sichtlich Mühe hatte, die richtigen Worte zu finden, zuckte mit den Schultern. »Mag sein, vielleicht aber auch nicht. Ich habe lange Zeit mit ihm verbracht, Verna. Das entspricht einfach nicht seiner Denkweise. Die Prophezeiungen haben für ihn nicht den gleichen Stellenwert wie für Euch.«
    Verna stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ein wahres Wort aus Eurem Mund, Berdine.«
    »Dies ist das Zuhause von Lord Rahl, auch wenn er hier, außer als Gefangener, nie wirklich gelebt hat. Trotzdem ist er hierher zurückgekommen, um sich um uns, sein Volk und seine Freunde, zu kümmern. Ich war lange mit ihm zusammen, ich weiß, wie sehr wir ihm am Herzen liegen, und ich weiß auch, dass er sich darüber klar ist, wie sehr wir ihm alle zugetan sind. Vielleicht verspürt er ja das Bedürfnis, nach Hause zurückzukehren.
    Und wenn dem so ist, dann, finde ich, sollte ich für ihn da sein. Er ist bei den Büchern und den Übersetzungen auf meine Hilfe angewiesen – glaube ich zumindest.

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