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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ausgestattet.«
    »Wie überaus aufmerksam von Zauberer Rahl.«
    »Ja, das war es.«
    Vorsichtig steckte der General den Bolzen in das spezielle Futteral zurück, in dem die Bolzen voneinander getrennt aufbewahrt wurden. Jetzt verstand sie endlich, warum das nötig war, denn auch wenn das genaue Alter dieser Waffen nicht festzustellen war, so vermutete sie, dass es sich um Überbleibsel des Großen Krieges handelte.
    »Zauberer Rahl war es auch, der uns im Gebrauch dieser überaus gefährlichen Waffen unterwiesen hat.« Er bewegte die Finger seiner erhobenen Hand hin und her. »Dabei hat er uns erklärt, dass wir beim Hantieren mit den Pfeilen stets diese Spezialhandschuhe tragen müssten.«
    Er zog den Handschuh wieder aus und stopfte ihn zu seinem Gegenstück hinter den Gürtel zurück. Verna holte tief Luft, um ihre Worte mit dem nötigen Bedacht zu formulieren.
    »General, ich kenne Nathan Rahl schon seit lange vor der Geburt Eurer Großmutter. Er ist nicht immer aufrichtig, was die Gefahren betrifft, die mit seinem Tun verbunden sind. An Eurer Stelle würde ich diese Waffen mit äußerster Vorsicht behandeln und absolut alles, was er Euch, und sei es noch so beiläufig, über sie erklärt hat, so behandeln, als ginge es um Leben und Tod.«
    »Wollt Ihr damit andeuten, er ist leichtsinnig?«
    »Nein, absichtlich nicht, aber oft neigt er dazu, Dinge herunterzuspielen, die er als … lästig empfindet. Davon abgesehen ist er sehr alt und mit zahllosen Talenten gesegnet, weshalb er leicht vergisst, dass seine Kenntnisse von gewissen geheimnisvollen Dingen sehr viel umfassender sind als bei den meisten Menschen oder dass seine Gabe ihn zu Dingen befähigt, die für andere undenkbar, geschweige denn nachvollziehbar sind. Man könnte sagen, er gleicht ein wenig einem alten Mann, der seinen Besuchern zu erzählen vergisst, dass sein Hund bissig ist.«
    Ringsum wechselten die Soldaten viel sagende Blicke. Nicht wenige von ihnen rückten mit Ellbogen oder Hand ein Stück von den Bolzen in ihren Köchern ab.
    General Trimack hakte einen Daumen hinter das Heft seines in der Scheide an seiner linken Hüfte steckenden Kurzschwerts. »Ich nehme Eure Warnung durchaus ernst, Prälatin, dennoch hoffe ich auf Euer Verständnis, wenn ich das Leben von hunderten meiner Männer, die beim letzten Auftauchen einer Schwester umgekommen sind, gegen deren Magie wir machtlos waren, ebenfalls ernst nehme – genauso ernst wie das Leben dieser Männer hier. Ich möchte nicht, dass sich so etwas jemals wiederholt.«
    Verna benetzte ihre Lippen und ermahnte sich, dass dieser Mann nur seine Arbeit tat, zumal sie angesichts der Tatsache, dass der Palast ihr Han aufzehrte, sein Gefühl von Machtlosigkeit auf beklemmende Weise nachempfinden konnte.
    »Verstehe, General Trimack.« Sie strich sich eine Locke ihres Haars aus dem Gesicht. »Auch mir ist die Bürde der Verantwortung für das Leben anderer nicht unbekannt. Das Leben Eurer Soldaten ist selbstverständlich kostbar und jede Maßnahme berechtigt, die den Feind daran hindert, es ihnen zu nehmen. In diesem Sinne möchte ich Euch dringend ans Herz legen, die mit Magie versehenen Waffen vorsichtig zu handhaben. Diese Dinge sind normalerweise nicht für den unkontrollierten Gebrauch durch nicht mit der Gabe Gesegnete gedacht.«
    Er nickte einmal knapp. »Wir werden Eure Warnung beherzigen.«
    »Gut. Weiterhin solltet Ihr wissen, dass das, was sich in diesem Raum befindet, extrem gefährlich ist – und diese Gefahr betrifft uns alle. Es wäre daher in unserem gemeinsamen Interesse, wenn ich mich, da ich schon einmal hier bin, kurz vergewissere, dass es sicher untergebracht ist.«
    »Ich verstehe Eure Sorge durchaus, Prälatin, aber Ihr müsst verstehen, dass mir meine Befehle keinen Ermessensspielraum für Ausnahmen lassen. Allein auf Euer Wort, dass Ihr die seid, die Ihr zu sein vorgebt, und uns lediglich helfen wollt, kann ich Euch keinen Zutritt zu diesem Raum gewähren. Angenommen, Ihr wärt eine Spionin, eine Verräterin oder gar der Leibhaftige höchstselbst? So aufrichtig Ihr auch wirken mögt, ich bin nicht zum Rang eines befehlshabenden Generals aufgestiegen, weil ich mich von attraktiven Frauen zu irgendetwas überreden lasse.«
    Vor allen diesen Leuten als »attraktive Frau« bezeichnet zu werden machte Verna für einen Moment stutzig.
    »Eins kann ich Euch jedoch persönlich garantieren, niemand – absolut niemand – hat diesen Raum seit Lord Rahls letztem Besuch betreten, nicht

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