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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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deswegen untätig herumlungerte, weil sie irgendeine Bemerkung über sein Abendessen erwartete – womöglich sogar ein Kompliment.
    »Was gibt es denn zu essen?«
    »Eintopf.«
    Zedd reckte seinen Hals ein Stück vor, um einen Blick in die Holzschale zu werfen. »Und wo sind die Kekse?«
    »Kekse gibt es nicht, nur Eintopf.«
    »Das hab ich schon verstanden, Eintopf, ich bin ja nicht blind. Was ich meinte, war, wo sind die Kekse, die unbedingt dazugehören?«
    Rikka zuckte mit den Achseln. »Wenn Ihr wollt, kann ich Euch ein wenig frisches Brot holen.«
    »Das hier«, stieß er mit düsterer Miene hervor, »ist Eintopf, und Eintopf verlangt nach richtigen Keksen, nicht nach Brot.«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass Ihr Kekse zum Abendessen wollt, hätte ich Euch statt des Eintopfs Kekse backen können. Allerdings hättet Ihr mir das früher sagen sollen.«
    »Ich will die Kekse nicht anstelle des Eintopfs«, knurrte Zedd.
    »Wenn Ihr unzufrieden seid, scheint Ihr wohl nicht so recht zu wissen, was Ihr wollt, könnte das sein?«
    Zedd blinzelte sie aus einem zusammengekniffenen Auge an. »Als Quälgeist seid Ihr wahrhaft ein Naturtalent.«
    Ein Lächeln auf den Lippen, machte sie auf dem Absatz kehrt und rauschte erhobenen Hauptes aus dem Zimmer. Vermutlich, überlegte Zedd, legten Mord-Sith dieses affektierte Gehabe selbst dann noch an den Tag, wenn sie allein waren.
    Er wandte sich wieder seinem Buch zu und versuchte, das Problem von einem anderen Blickwinkel aus anzugehen, konnte den betreffenden Abschnitt aber nur einige Male überfliegen, ehe der Riegel an der Tür angehoben wurde und Rachel, einen Gegenstand in beiden Händen, ins Zimmer geschlurft kam. Sie nahm den Fuß zu Hilfe, um die Tür zu schließen.
    »Du solltest jetzt wirklich dein Buch beiseite legen und etwas zu Abend essen.«
    Zedd schenkte der Kleinen ein Lächeln, er musste stets lächeln, wenn er sie sah. In dieser Hinsicht hatte sie eine ansteckende Wirkung auf ihn.
    »Na, Rachel, was hast du denn da Schönes?«
    Sie streckte die Arme vor, stellte die Blechschale auf den Schreibtisch und schob sie mit langem Arm zu ihm herüber.
    »Kekse.«
    Verdutzt erhob sich Zedd ein Stück von seinem Stuhl, um sich vorzubeugen und einen Blick in die Blechschale zu werfen.
    »Woher hast du denn die?«
    Sie blinzelte ihn mit ihren großen Augen verständnislos an, so als sei dies die seltsamste Frage, die sie je gehört hatte. »Sie sind für dein Abendbrot. Rikka bat mich, sie ihr abzunehmen. Sie hatte mit den beiden Schalen Eintopf für dich und Chase schon beide Hände voll.«
    »Du sollst dieser Frau doch nicht helfen«, erwiderte er, die Stirn drohend in Falten gelegt. »Sie ist böse.«
    Rachel kicherte. »Du redest dummes Zeug, Zedd. Rikka erzählt mir Geschichten über die Sterne. Erst fügt sie sie zu Bildern zusammen, und dann erzählt sie mir zu jedem Bild eine Geschichte.«
    »Tut sie das. Nun, klingt ja richtig nett von ihr.«
    Wegen des nachlassenden Tageslichts wurde das Lesen zunehmend beschwerlich. Zedd streckte eine Hand vor und schickte einen Funken seiner Gabe zu den Dutzenden von Kerzen im reich verzierten Kandelaber hinüber. Sofort tauchte deren warmer Schein das gemütliche kleine Zimmer in ein helles Licht, das die säuberlich verfugten Steine der Mauern und die schweren, quer unter der Decke verlaufenden Eichenbalken erstrahlen ließ.
    Rachel grinste. Sie mochte es, ihn die Kerzen anzünden zu sehen. »Du kannst von allen die beste Magie, Zedd.«
    Er seufzte. »Ich wünschte, du würdest mich nicht allein lassen, Kleines. Rikka weiß meinen Kerzenanzündetrick nämlich nicht zu würdigen.«
    »Wirst du mich denn vermissen?«
    »Nun, das nicht gerade. Ich möchte nur nicht mit Rikka allein gelassen werden«, murmelte er, während er die letzten Zeilen ein weiteres Mal überflog.
    Zuerst werden sie ihn anzweifeln, ehe sie die rechten Ränke zu seiner Gesundung finden. Was mochte das nur bedeuten?
    »Vielleicht könntest du Rikka bitten, dir ein paar Geschichten über die Sterne zu erzählen.« Sofort ging ein trauriger Zug über Rachels Gesicht, und sie kam um seinen Schreibtisch herum. »Aber ich werde dich schrecklich vermissen, Zedd.«
    Er erinnerte sich, wie er vor langer Zeit in ebendiesem Zimmer gesessen hatte. Damals war seine Tochter genauso alt gewesen wie Rachel jetzt. Nun war ihm nur noch Richard geblieben. Er vermisste ihn sehr.
    »Natürlich werde ich dich vermissen, Kleines, aber ehe du dich versiehst, wirst du mit all den

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