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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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und lenkte ihr Pferd neben seines. »Was hast du in Erfahrung bringen können? Was hat sie gesagt?«
    »Was ich suche, ist seit langer Zeit begraben«, murmelte er mutlos, wie zu sich selbst. Erschöpft wischte er sich mit der Hand übers Gesicht, dann endlich löste er sich aus seinen eigenen Gedanken und fixierte sie mit seinem stechenden Blick. »Sagt Euch der Begriff Feuerkette etwas?« Als Nicci nur den Kopf schüttelte, fuhr er fort: »Herz der Leere?«
    »Herz der Leere?« Nicci sann kurz darüber nach. »Nein, was soll das sein?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, aber genau das muss ich herausfinden. Im Augenblick hoffe ich noch, dass vielleicht Zedd ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen kann. Kommt jetzt, machen wir uns auf den Weg.«

46
     
    Die Burgmauern, errichtet aus kunstvoll verfugten Quadern dunklen Granits, ragten wie eine steile Felswand vor ihnen in den Himmel. Während sie sich beim Verlassen der Brücke zwischen Richard und Cara schob, konnte Nicci kaum den Blick von dem verwirrenden Labyrinth aus Brustwehren, Bollwerken, Türmen, Verbindungsgängen und Brücken lösen. Irgendwie wirkte das Gemäuer beinahe lebendig, so als beobachtete es sie auf ihrem Weg hinauf zum gähnenden Steingewölbe des Eingangstors, wo die Straße unter dem Fundament der äußeren Ummauerung in einem Tunnel verschwand.
    Ohne Zögern ließ Richard sein Pferd unter dem hochgezogenen massiven Fallgatter hindurchtraben. Hätte sie die Wahl gehabt, sie hätte bei der Annäherung an einen solchen Ort größere Vorsicht walten lassen. Noch nie hatte sie ein Gebäude erlebt, das ein so starkes Gefühl magischer Energie verströmte. Es war, als stünde sie allein auf weiter Flur, während sich ringsumher ein gewaltiges, kräftiges Unwetter zusammenbraute, ein Gefühl, das ihr einen Eindruck von den Schilden vermittelte, die die Burg der Zauberer bewachten.
    Nahezu unbemerkt hatten sich die dunstigen Schleierwolken am Himmel zu einer geschlossenen Wolkendecke zusammengezogen und den spätnachmittäglichen Himmel in ein kontrastloses Grau verwandelt. Das Dämmerlicht, das die strahlende Sonne abgelöst hatte, ließ das Mauerwerk der Burg noch düsterer und abweisender erscheinen, so als hätte sich die Burg beim Anblick einer nahenden Hexenmeisterin und eines Zauberers, die imstande waren, die an diesem Ort noch immer waltenden Kräfte zu beherrschen, selbst in diese Wolkendecke gehüllt.
    Nach Verlassen der überwölbten Öffnung in der mächtigen Außenmauer gelangten sie auf eine Straße, die in ihrem weiteren Verlauf durch die tiefe Schlucht im Burginnern führte, an deren Ende sich die Straße tunnelartig durch eine weitere düstere Mauer bohrte: eine zweite Barriere, für den Fall, dass eine solche je erforderlich sein sollte. Ohne Zögern ritt Richard auch in diesen zweiten langen Tunnel hinein, wo das Geräusch der Pferdehufe vom feuchten Mauerwerk des düsteren überwölbten Durchgangs widerhallte.
    Jenseits des Tunnels tat sich eine weitläufige, mit dichtem, üppigem Gras bewachsene Koppel vor ihnen auf. Rechter Hand führte die Schotterstraße an einer von mehreren Türen unterbrochenen Mauer entlang. Die ersten Türen, unmittelbar hinter dem Fallgatter, dürften vermutlich die Eingänge für die Besucher der Burg gewesen sein. Wahrscheinlich, überlegte Nicci, war dieser Zugang hinter der zweiten Ummauerung einst der ganz normale Burgeingang gewesen. Ein Zaun auf der anderen Straßenseite friedete die Koppel ein. Dahinter, auf der linken Seite, wurde die Koppel von der Burg selbst begrenzt. Ganz am Ende befanden sich die Stallgebäude.
    Richard saß wortlos ab, öffnete das auf die Koppel führende Gatter und scheuchte sein Pferd, obwohl noch immer gesattelt, dort hinein. Leicht verwundert folgten Cara und Nicci seinem Beispiel, ehe sie ihm über das Gelände zu einem Eingang mit einem Dutzend breiter, mit der Zeit durch Abnutzung glatt gewordener und ausgetretener Granitstufen folgten. Diese führten hinauf zu einem zurückversetzten Portal, dessen schlichte, wenngleich massive, ins Innere der eigentlichen Burg führende Flügeltür sich in diesem Moment knarrend öffnete.
    Ein alter Mann, das wellige weiße Haar in heillosem Durcheinander, steckte, einem von Besuchern überraschten Hausbesitzer nicht unähnlich, den Kopf heraus und schnappte nach Luft. Er war anscheinend noch etwas außer Atem, denn als er merkte, dass Besucher kamen, hatte er quer durch die ganze Burg eilen müssen. Zweifellos war er

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