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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Zeitpunkts halfen. Nach Aussage der anderen war es nie Ziel der Prophezeiungen, Zeitpunkte eindeutig festzulegen, was diesen Punkt zu einer der größten Probleme im Umgang mit Prophezeiungen machte.
    Auch störte ihn, dass diese Prophezeiung, die in vielen Punkten so sehr von jener abwich, die er im Palast der Propheten gelesen hatte, ihn ebenfalls mit dem hoch-d’Haranischen Begriff fuer grissa ost drauka bezeichnete. Vermutlich sollte ein solcher Querverweis, Zedd hatte es angedeutet, ihre Wichtigkeit betonen.
    Allerdings war die Verbindung zu der Prophezeiung mit dem Hinweis auf den fuer grissa ost drauka , die Richard im Palast der Propheten gesehen hatte, eindeutig mit noch etwas ganz anderem verknüpft: den Kästchen der Ordnung.
    In jener alten Prophezeiung, die Richard als Bringer des Todes bezeichnete, bedeutete das Wort Tod , je nachdem, wie es verwendet wurde, drei sehr unterschiedliche Dinge: einmal den Bringer der Unterwelt, der Welt der Toten; dann den Bringer der Seelen, der Seelen der Toten, und schließlich den Bringer des Todes, also den, der tötet. Jede dieser Bedeutungen unterschied sich von den anderen, gleichwohl waren alle drei gemeint.
    Die zweite Bedeutung bezog sich auf seine ganz persönliche Handhabung des Schwertes der Wahrheit, die dritte meinte einfach nur, dass er gezwungen war, Menschen zu töten. Die erste hingegen war ein eindeutiger Verweis auf die Kästchen der Ordnung.
    Im Zusammenhang mit der vorliegenden Prophezeiung war die dritte Möglichkeit vermutlich die nahe liegende: Er musste die Führung der Armee übernehmen und den Feind töten, demnach war es nur folgerichtig, ihn als fuer grissa ost drauka zu bezeichnen. Und doch erschien ihm wiederum alles etwas zu passend.
    All diese passenden Erklärungen und Zufälle waren dazu angetan, Richards Misstrauen zu wecken. Und da auch Kahlans Verschwinden dabei eine Rolle spielte, spürte er, dass hinter all diesen Dingen noch weit mehr stecken musste.
    Er blätterte zu der Seite vor der Textpassage zurück, und schließlich, zur Kontrolle, auch noch zu der Seite davor. Beide waren leer.
    »Ich habe ein Problem hiermit«, sagte er und sah auf, um in die ihn aufmerksam beobachtenden Augen zu blicken.
    »Und das wäre?« Ann, die Arme verschränkt, bediente sich desselben Tonfalls, den sie auch benutzt hätte, wenn sie einen unerfahrenen, nicht ausgebildeten und unwissenden Novizen vor sich gehabt hätte, der eben erst in den Palast der Propheten gebracht worden war, um im Gebrauch seiner Gabe unterwiesen zu werden.
    »Nun ja, es steht weder davor noch dahinter etwas«, gab er zurück. »Die Seiten sind sämtlich unbeschrieben.«
    Nathan vergrub sein Gesicht in den Händen, Ann dagegen warf die Arme in einer Geste verständnisloser Empörung in die Luft. »Natürlich nicht! Der Text ist verschwunden, wie eine ganze Reihe anderer Passagen auch. Genau darüber sprachen wir doch gerade. Deswegen ist es ja so wichtig!«
    »Aber ohne Kenntnis des Kontexts könnt Ihr doch überhaupt nicht entscheiden, ob diese Passage wirklich wichtig ist, oder? Um eine Information verstehen zu können, muss man doch den Zusammenhang kennen.«
    Trotz des aufgeregten Gebarens von Ann und Nathan schmunzelte Zedd bei sich. Da hatte sich jemand soeben an eine vor langer Zeit erteilte Lektion erinnert.
    Nathan sah auf. »Was hat das mit dieser Prophezeiung zu tun?«
    »Nun, soweit wir wissen, könnte unmittelbar davor ein den Inhalt relativierender Text gestanden haben, oder gleich dahinter eine Passage, die ihn in der Folge als unbedeutend einstuft. Aber woher sollen wir das wissen, wenn der betreffende Text fehlt? Diese Prophezeiung könnte durch was auch immer aufgehoben worden sein.«
    Zedd schmunzelte. »Der Junge hat in diesem Punkt nicht ganz Unrecht.«
    »Er ist kein Junge«, knurrte Ann. »Er ist ein Mann, und er ist der Lord Rahl, das Oberhaupt des d’Haranischen Reiches, dessen Truppen er selbst zusammengezogen hat, um gegen die Imperiale Ordnung zu kämpfen, und es wird Zeit, dass er endlich die Führung dieser Truppen übernimmt. Schließlich hängt unser aller Leben davon ab.«
    Richard ließ die Seiten rückwärts am Daumen vorbeilaufen und entdeckte plötzlich ein Stück Text, das er beim ersten Mal offenbar übersehen hatte. Er blätterte zu der Stelle zurück und rief: »Hier ist noch etwas, das nicht verschwunden ist.«
    »Was?«, fragte Nathan ungläubig und drehte sich herum, um einen Blick darauf zu werfen. »Die Stelle war zuvor leer,

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