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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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öde. Sie fand, es sollte nicht so sein, und doch war es so.
    Als Schwester Ulicia bemerkte, dass Kahlans Blick auf die zurückkehrende Schwester Arminia fiel, eine reife Frau von offenem Wesen, wandte sie sich herum. Soeben bahnte sich Arminia unter dem Geraschel ihres dunkelblauen Kleides immer wieder ausweichend mit eiligen Schritten einen Weg zwischen den einherschlendernden, in Unterhaltungen vertieften und nicht weiter auf ihren Weg achtenden Passanten hindurch und durchquerte den breiten Flur.
    »Und?«, erkundigte sich Schwester Ulicia, als Schwester Arminia bei ihnen anlangte.
    »Ich wurde aufgehalten, von einer Menschenmenge, die eine Andacht an unseren Lord Rahl intonierte.«
    Schwester Ulicia seufzte. »Uns ist es genauso ergangen. Was hast du herausgefunden?«
    »Es ist die richtige Stelle – gleich hinter mir, an der nächsten Kreuzung rechts und dann durch den Flur. Aber wir müssen unter allen Umständen vorsichtig sein.«
    »Warum?«, wollte Schwester Ulicia wissen, als die Schwestern Tovi und Cecilia herbeieilten, um mitzuhören.
    Die vier Schwestern steckten die Köpfe zusammen.
    »Die Tür befindet sich gleich dort, an der Seite des Flurs. Völlig unmöglich, ungesehen dort hineinzugelangen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass niemand auch nur auf den Gedanken kommen soll, den Raum zu betreten.«
    Schwester Ulicia warf einen Blick rechts und links in den Flur, um sich zu vergewissern, dass niemand sie beachtete. »Was soll das heißen, es ist ziemlich offensichtlich?«
    »Die Gestaltung der Türen zielt eindeutig darauf ab, Unbefugte abzuschrecken. Sie sind über und über mit Schlangen bedeckt.«
    Erschrocken wich Kahlan einen Schritt zurück. Schlangen waren ihr verhasst.
    Schwester Ulicia, die Lippen aufeinander gepresst, klopfte mit ihrem Stab gegen ihr Bein. Schäumend vor Wut, wandte sie sich mit säuerlicher Miene schließlich herum zu Kahlan.
    »Weißt du noch, was du zu tun hast?«
    »Ja, Schwester«, antwortete Kahlan augenblicklich.
    Sie wollte es endlich hinter sich bringen. Je eher die Schwestern glücklich und zufrieden waren, desto besser. Außerdem war die Stunde bereits vorgerückt. Der lange Aufstieg im Innern des Felsplateaus und der anschließende Sprechgesang hatten mehr Zeit in Anspruch genommen, als ursprünglich vorgesehen. Die Schwestern waren davon ausgegangen, um diese Zeit längst fertig und wieder auf dem Rückweg zu sein.
    Insgeheim hoffte Kahlan, sie könnte, sobald sie ihre Arbeit erledigt hätte, ein Lager aufschlagen und ein wenig schlafen. Man erlaubte ihr nie, genügend Schlaf zu bekommen. Zwar war das Errichten eines Lagers für sie mit zusätzlicher Arbeit verbunden, aber zumindest konnte sie sich darauf freuen, ein wenig zu schlummern – sofern sie sich nicht den Unmut der Schwester zuzog und sich eine Tracht Prügel einhandelte.
    »Na schön, das ändert praktisch nichts. Wir werden uns lediglich etwas mehr im Hintergrund halten müssen, das ist alles.« Schwester Ulicia kratzte sich an der Wange und benutzte dies als Vorwand, sich ausgiebig umzusehen und nach Wachen Ausschau zu halten, ehe sie erneut den Kopf vorstreckte. »Cecilia, du bleibst hier und behältst dieses Ende des Flurs nach Anzeichen drohender Gefahr im Blick. Arminia, du gehst zurück bis hinter die Einmündung und hältst dort auf der anderen Seite die Augen offen. Und zwar jetzt gleich, damit es für einen zufälligen Beobachter nicht so aussieht, als gehörten wir zusammen, wenn wir uns der Tür nähern.«
    Schwester Arminia ließ ein verschlagenes Grinsen aufblitzen. »Ich werde über den Flur schlendern und wie eine von ehrfürchtiger Scheu ergriffene Besucherin aussehen, bis sie wieder zurück ist.«
    Ohne ein weiteres Wort zog sie los.
    »Tovi«, fuhr Schwester Ulicia fort, »du wirst mich begleiten. Wir werden als zwei Freundinnen auftreten, die auf Besuch schwatzend durch den prunkvollen Palast des Lord Rahl schlendern. Unterdessen wird sich Kahlan hier ihrer Aufgabe annehmen.«
    Sie packte Kahlans Oberarm und wirbelte sie zu sich herum. »Komm mit.«
    Mit einem derben Schubs wurde Kahlan vor ihnen hergestoßen und, noch während sie ihr Bündel auf den Rücken schwang, den Flur entlanggescheucht. Die beiden Schwestern folgten ihr. Als sie sich der Einmündung näherten, wo sie rechts abbiegen mussten, kamen zwei Soldaten um die Ecke und hielten genau auf sie zu. Schwester Tovi sahen sie kaum an, Schwester Ulicias Lächeln dagegen veranlasste sie zurückzulächeln. Wenn sie

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