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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schwester Tovi wissen.
    Kahlan schüttelte den Kopf.
    Schwester Ulicia stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Gut. Dann lass sie mal sehen.«
    Kahlan nahm ihr Bündel von der Schulter und zog es weit genug nach vorn, dass die Schwestern die Lasche öffnen konnten. Die beiden machten sich etwas unbeholfen an dem Riemen zu schaffen, mit dem diese festgezurrt war, aber schließlich bekamen sie ihn auf und schlugen die Lasche zurück.
    Die beiden Schwestern stand dicht nebeneinander, Schulter an Schulter, sodass niemand im Flur sehen konnte, was sie taten, niemand jenen unseligen Gegenstand erkennen konnte, den sie im Begriff waren, ans Tageslicht zu fördern. Behutsam entfernte Schwester Ulicia den glänzenden weißen Kleiderstoff, der noch immer halb im Bündel steckte, um einen Blick auf das darin eingehüllte tiefschwarze Kästchen zu werfen.
    Die beiden standen in stummer Ehrfurcht da und starrten.
    Mit vor Aufregung zitternden Fingern schob Schwester Ulicia ihren Arm erneut hinein und begann ungeschickt darin herumzuwühlen.
    »Wo sind die beiden anderen?«
    Kahlan schluckte. »Ich konnte nur eines im Bündel unterbringen, die beiden anderen haben nicht mehr hineingepasst. Ich weiß, Ihr habt gesagt, ich müsste sie unbedingt dort drin verstecken, aber dafür waren sie zu groß. Ich werde …«
    Weiter kam sie nicht. Ehe sie erklären konnte, dass sie beabsichtige, zwei weitere Male loszuziehen, um die beiden anderen Kästchen zu beschaffen, schlug Schwester Ulicia mit ihrem Eichenstab so wuchtig zu, dass die Bewegung ein Sirren in der Luft erzeugte.
    Kahlan vernahm ein ohrenbetäubendes Krachen, als er mit voller Wucht seitlich gegen ihren Kopf prallte.
    Die Welt ringsum schien in vollkommener Stille und Dunkelheit zu versinken.
    Nach einer Weile merkte Kahlan, dass sie zusammengebrochen war und auf ihren Knien am Boden kauerte. Sie hielt sich eine Hand über das linke Ohr und stöhnte unter lähmenden Schmerzen. Dann sah sie das überall auf den Boden gespritzte Blut; sie zog ihre Hand zurück und meinte plötzlich, sie in einem warmen, blutdurchtränkten Handschuh stecken zu sehen. Sie konnte nur darauf starren, währenddessen ging ihr Atem in kurzen kleinen Stößen. Die Schmerzen waren so ungeheuerlich, dass ihre Stimme ihr den Dienst versagte. Sie war nicht einmal fähig, einen gequälten Schrei auszustoßen. Ihr war, als blicke sie durch einen langen, verschwommenen schwarzen Tunnel, und ein Gefühl von Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus.
    Unvermittelt packte Schwester Ulicia ihr Hemd und riss sie wieder auf die Beine, nur um sie gleich darauf gegen die Wand zu schleudern. Kahlans Kopf prallte gegen den Stein, aber verglichen mit dem Schmerz, der von der Seite ihres Kopfes bis zu Unterkiefer und Ohr ausstrahlte, schien das nicht weiter von Belang.
    »Du dämliches Miststück!«, fluchte Schwester Ulicia, während sie Kahlan zurückriss und ein weiteres Mal gegen die Wand schleuderte. »Du dummes, unfähiges, nichtsnutziges Stück Dreck!«
    Tovi schien sich ebenfalls tatkräftig über sie hermachen zu wollen. Sie sah eine Hälfte von Schwester Ulicias zerbrochenem Eichenstab ein Stück den Flur entlang an der Wand liegen. Kahlan, wissend, dass es ihre einzige Rettung war, bemühte sich, ihre Stimme wiederzufinden.
    »Es war unmöglich, alle drei gleichzeitig im Bündel zu verstauen, Schwester Ulicia.« Der salzige Geschmack ihrer Tränen vermischte sich mit dem ihres Blutes. »Ihr habt mir aufgetragen, sie in meinem Bündel zu verstecken, aber sie haben nicht hineingepasst. Ich wollte doch einfach noch einmal zurückgehen und sie holen, das ist alles. Bitte, ich mache mich augenblicklich auf den Weg. Ich schwöre es, ich werde sie Euch holen.«
    Schwester Ulicia trat ein Stück zurück, in den Augen einen glühenden Zorn, der beängstigend war. Noch im Zurückweichen bohrte sie Kahlan einen Finger mitten in die Brust, sodass diese hart gegen die Marmorwand geworfen und mit so unerschütterlicher Kraft dort festgehalten wurde, als lehnte sich ein Bulle gegen sie. Jeder Atemzug geriet zum Kampf gegen diesen zermalmenden Druck, jeder Versuch, etwas zu erkennen, geriet zum Kampf gegen das in ihre Augen rinnende Blut.
    »Du hättest die beiden anderen Kästchen in dein Bettzeug wickeln sollen, dann hättest du sie jetzt alle beisammen. Oder etwa nicht?«
    Kahlan hatte diese Möglichkeit gar nicht erst in Betracht gezogen, denn sie war schlicht nicht infrage gekommen. »Aber darin ist doch schon

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