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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vereinten Kräften wieder so weit hoch, dass sich Kopf und Schultern in der warmen, dunklen Luft befanden.
    Er klopfte ihr auf den Rücken. »Atmen, Nicci, atmen. Kommt schon, Ihr müsst die Sliph loslassen und atmen. Tut es, mir zuliebe.«
    Und schließlich tat sie es. Japsend sog sie die Luft in ihre Lungen, schlug dabei aus Entsetzen über ihre Verwirrung, ihre Verlorenheit in dieser so fremdartigen Umgebung wild mit den Armen um sich, bis Richard sie zu sich heranzog und ihr half, ihre Arme über den Rand zu legen. Keuchend zog sie sich auf die Mauer.
    In den Wandhalterungen der nahen Mauern befanden sich Glaskugeln, die, ganz so wie in der Burg der Zauberer, aufleuchteten, als er schließlich aus dem Brunnen kletterte.
    »Was meint Ihr, was könnte dies für ein Ort sein?« Cara schaute sich in dem dämmrigen Licht um.
    »Das war wirklich die reinste … Verzückung«, keuchte Nicci, noch immer unter dem Einfluss des Erlebnisses.
    »Ich hab es ja gesagt«, ächzte Richard, als er ihr beim Heruntersteigen half.
    »Sieht aus, als befänden wir uns in einer Art Felsenkammer«, sagte Cara, während sie die äußere Umgrenzung abschritt.
    Richard hielt auf die dunkle Stelle am einen Ende zu, und sofort erstrahlten zwei größere, in mächtigen Eisenhalterungen liegende Glaskugeln in gespenstisch grünem Licht. Er sah, dass sie eine Treppe flankierten, deren Stufen allerdings unter der Decke endeten.
    »Ziemlich merkwürdig.« Cara stand bereits auf der zweiten Stufe und untersuchte die im Dunkeln liegende Decke.
    »Hier.« Nicci stand über den Seitenrand der Stufen gebeugt. »Hier gibt es eine Metallplatte.«
    Es war die gleiche Art Metallplatte, die Richard auch schon an anderer Stelle gesehen hatte; es handelte sich um Platten, mit denen die Schilde ausgelöst wurden. Nicci klopfte mit der flachen Hand darauf, doch nichts tat sich. Dann presste Richard seine Handfläche auf das eiskalte Metall, und kurz darauf war das mahlende Geräusch sich bewegenden Gesteins zu hören. Wolken von Staub rieselten herab.
    Geduckt wichen die drei zurück und sahen sich in dem trüben Licht um, um in Erfahrung zu bringen, was genau da in Bewegung geraten war. Der Boden erzitterte, und plötzlich schien sich der gesamte Raum zu verschieben und irgendwie seine Form zu verändern, bis Richard erkannte, dass es in Wahrheit nur die Decke war, die zur Seite gezogen wurde.
    Ein immer mehr anwachsender Fleck Mondlicht ergoss sich über die Stufen.
    Richard hatte nicht die leiseste Ahnung, wo sie sich befanden, außer dass es sich wohl um eine offenbar unterirdische Felsenkammer handelte. Er wusste nicht, wo dieses Caska eigentlich lag – nur, dass es sich nach Aussage der Sliph im Herzen der Leere befand, doch dessen Lage war ihm gleichermaßen unbekannt, daher hatte er wirklich nicht den leisesten Schimmer, was er erwarten sollte. Ein entschieden beklommenes Gefühl beschlich ihn.
    Er griff nach seinem Schwert.
    Es war nicht da. Zum tausendsten Mal, so schien es, wurde ihm mit einem Gefühl lähmenden Bedauerns bewusst, wo es sich jetzt befand.
    Stattdessen zog er sein langes Messer und begann in geduckter Haltung die Stufen hinaufzusteigen. Als Cara ihn sein Messer zücken sah, schnellte der Strafer in ihre Faust, und sie versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen, doch er hielt sie mit ausgestrecktem Arm zurück, sodass sie etwas seitlich links hinter ihm blieb. Nicci ging unmittelbar rechts hinter ihm.
    Als er den Kopf aus der Bodenöffnung schob, erblickte er die schattenhaften Umrisse dreier nicht weit vor ihm stehender Personen. Da das Sehvermögen während der Erholungsphase nach einem Aufenthalt in der Sliph beträchtlich schärfer war als normal, konnte er sie vermutlich besser sehen als sie ihn.
    Und dank ebendieses geschärften Sehvermögens konnte er erkennen, dass der Mann in der Mitte ein zierliches Mädchen an seinen Körper gepresst hielt und ihr mit einer Hand den Mund zuhielt. Er konnte das Mädchen sich winden sehen. Auf der Klinge, die er ihr an den Hals presste, schimmerte das Mondlicht.
    »Waffen runter«, knurrte der Mann, der das Mädchen festhielt, »und ergib dich der Imperialen Ordnung, oder du bist tot.«
    Richard warf das Messer so in die Luft, dass es eine halbe Drehung beschrieb, und fing es an der Spitze auf. Plötzlich stürzte ein dunkler Schatten auf den Kopf des Mannes herab; der Vogel stieß ein so durchdringendes Krächzen aus, dass der Mann zusammenzuckte. Richard nahm sich nicht die Zeit, sich über

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