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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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diese unerwartete Attacke zu wundern, sondern schleuderte das Messer.
    Der Vogel erhob sich auf weiten Schwingen in die Lüfte, als die Klinge den Mann mit einem satten, dumpfen Geräusch mitten ins Gesicht traf. Die Klinge war so lang, dass sie das Gehirn des Mannes durchbohrte und mit der Spitze an der Rückseite des Schädels wieder austrat. Der Mann schlug hinter dem Mädchen kerzengerade auf den Boden und war tot, ehe er auch nur daran denken konnte, der Kleinen etwas anzutun.
    Die Männer rechts und links der Kleinen kamen nicht einmal mehr dazu, sich von der Stelle zu rühren, da entfesselte Nicci eine leise sirrende Sichel aus purer Energie, welche die beiden säuberlich enthauptete. Das einzige Geräusch, das dabei entstand, war der dumpfe Doppelschlag der beiden auf dem Boden aufprallenden Schädel. Die Körper selbst sanken rechts und links der Kleinen nieder.
    Bis auf das Zirpen der Zikaden herrschte wieder Stille in der Nacht.
    Mit zögerlichen Schritten kam das Mädchen näher, ließ sich auf die Knie fallen und beugte sich am Rand der Stufen vor, bis ihre Stirn den Stein zu seinen Füßen berührte.
    »Ich bin Eure ergebene Dienerin, Lord Rahl. Ich danke Euch, dass Ihr gekommen seid und mich beschützt habt. Ich lebe nur, um zu dienen. Mein Leben gehört Euch. Gebietet nach Belieben über mich.«
    Die Kleine hatte ihren mit zitternder Stimme vorgetragenen Spruch noch nicht ganz aufgesagt, da schwärmten Cara und Nicci bereits zu den Seiten aus und hielten nach weiteren Gefahren Ausschau. Richard legte einen Finger an die Lippen, um ihnen zu bedeuten, dass sie dabei völlig lautlos vorgehen sollten, um möglicherweise in der Nähe lagernde Truppen nicht auf sie aufmerksam zu machen. Die beiden sahen sein Zeichen und bestätigten es mit einem Nicken.
    Er wartete, lauschte, ob ihnen etwas gefährlich werden konnte. Da das Mädchen ohnehin bereits am Boden lag, ließ er sie dort liegen, wo sie in Sicherheit war. Plötzlich vernahm er das Rauschen von Federn in der Luft. Der Rabe ließ sich auf einem nahem Ast nieder, und kurz darauf folgte ein leises Rascheln, als er seine Flügel zusammenfaltete.
    »Die Luft ist rein«, verkündete Nicci mit leiser Stimme, als sie sich wieder aus den Schatten schälte. »Mein Han sagt mir, dass sich in der unmittelbaren Umgebung sonst niemand mehr befindet.«
    Erleichtert ließ Richard die Anspannung aus seinen Muskeln weichen. Dann hörte er das Mädchen in stillem Entsetzen leise wimmern und setzte sich unmittelbar neben sie auf die oberste Treppenstufe.
    »Schon gut.« Sachte fasste er sie bei den Schultern und drängte sie, sich aufzurichten. »Ich tu dir nicht weh. Du bist jetzt erst einmal in Sicherheit.«
    Kaum hatte sie sich aufgerichtet, zog er das völlig verängstigte Mädchen in seine Arme, drückte sie beschützend an sich und zog, als sie zu den drei Toten hinüberblickte, so als könnten sie noch immer jeden Moment aufspringen und sie ihm wieder entreißen, ihren Kopf an seine Schulter. Sie war ein zierliches, gelenkiges Ding, ein junges Mädchen an der Schwelle zur erwachsenen Frau, und doch wirkte sie so zerbrechlich wie ein gerade flügge gewordener Vogel. Vor Erleichterung weinend, schlang sie ihre dünnen Arme um Richards Hals.
    »Ist der Vogel ein Freund von dir?«, fragte er.
    »Das ist Lokey«, bestätigte sie mit einem Nicken. »Er passt auf mich auf.«
    »Nun, heute Abend hat er seine Sache jedenfalls gut gemacht.«
    »Ich dachte schon, Ihr würdet nicht mehr kommen, Meister Rahl. Ich dachte, ich wäre schuld daran, weil ich Euch als Priesterin nicht gut genug bin.«
    Er strich ihr mit der Hand über den Hinterkopf. »Woher wusstest du denn, dass ich kommen würde?«
    »Die Weissagungen haben gesagt, dass es so geschehen wird. Aber ich hab schon so lange gewartet, dass ich dachte, sie hätten sich geirrt. Ich hatte die Hoffnung fast schon aufgegeben und dachte, Ihr würdet uns vielleicht nicht als würdig befinden, und hatte Angst, ich wäre womöglich schuld daran.«
    Mit diesen Weissagungen, vermutete er, war offenbar eine Art Prophezeiungen gemeint. »Du sagst, du bist Priesterin?«
    Als sie darauf nickte, ein Stück zurückwich und in sein lächelndes Gesicht schaute, sah Richard, dass ihre großen, kupferfarbenen Augen hinter einer tiefdunklen, auf ihr Gesicht aufgemalten streifenförmigen Maske hervorlugten.
    »Ich bin die Priesterin der Gebeine. Ihr seid zurückgekehrt, um mir zu helfen. Ich bin Eure Dienerin und dazu ausersehen, die

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