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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sitzen würden.
    Die Sicherheitsleute schwärmten aus. Dies war die Aufgabe, vor der sich alle gefürchtet hatten. In Giseh nach einer einzelnen Bombe zu suchen war das Äquivalent zu der sprichwörtlichen Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
    Jack und die drei Frauen teilten sich auf. Dschamila ging mit Georgina, und ohne dass Jack gefragt hätte, fand er Samiha an seiner Seite. Er kannte sich auf dem Plateau aus, weil er oft Freunden aus der Heimat, die ihn besuchten, die berühmten Sehenswürdigkeiten gezeigt hatte, und auch mit neuen Universitätsmitarbeitern oder Studenten war er oft hier oben gewesen. So konnte er Samiha helfen, sich zu orientieren.
    »Das ist gewaltig«, meinte sie. »Unsere Chancen, die Bombe zu finden, sind minimal.«
    »Dies hier ist einer der ältesten Friedhöfe der Welt«, bemerkte er sinnend. »Vielleicht ist es passend, dass er so endet. Passend und sehr traurig. Aber du hast recht – eine gründliche Suche würde Wochen dauern, und man brauchte mehrere Tausend Leute. Grabmäler, Mastabas, Tempel, die drei großen Pyramiden und sieben kleinere. Überall Höhlen, unterirdische Kammern, versteckte Räume in den Pyramiden. Doch uns bleibt nichts anderes übrig, als zu suchen. Und zu hoffen.«
    Samiha hatte vor langer Zeit schon den Glauben an Gott verloren, war seit Jahren eine Abtrünnige, sowohl im Herzen als auch dem Verstand nach. Ihre Kultur duldete keineAbweichung vom graden Weg, ermutigte keinen kritischen oder neuen Gedanken, bestrafte jedes Aufkeimen von Unglauben. Äußerlich war sie eine gute Muslima geblieben, denn sie hatte keine andere Wahl. Innerlich suchte sie nach etwas anderem.
    Unbewusst tat sie das Schockierendste, was eine muslimische Frau in ihrer Situation tun konnte – sie streckte die Hand aus und legte sie auf die seine. Dort, wo sie herkam, konnte eine Frau für eine solche Geste gegenüber einem Fremden getötet werden. Er lächelte und schwieg.
    »Ich habe Angst«, bekannte sie.
    »Angst vor dem Tod?«
    »Nein.« Er konnte ihr Gesicht nicht sehen. »Angst, hier allein zu sterben. Dieser Ort erscheint mir unwirklich, fremd. Man hat mich aus meinem Leben herausgerissen, und diese ganzen letzten Monate habe ich mich wie tot gefühlt. Vielleicht bin ich tot, vielleicht ist dies ein Alptraum, in dem ich für den Rest der Ewigkeit leiden muss.«
    »Ich bleibe bei dir«, sagte er. Jetzt, in der Dunkelheit, schien ihre Hand das Einzige zu sein, was ihn an die Erde band.
    Sie erforschten bei ihrer Suche jeden Riss, jeden Spalt, die Rückseite jeder Mauer. Jack leuchtete mit der Taschenlampe in jeden dunklen Winkel. Nichts. Vielleicht hatte man die Bombe in eine tiefe Höhlung gelegt und Steine davor gehäuft, vielleicht waren sie bereits an dem Versteck vorbei, ohne es gemerkt zu haben. Er war müde, und er spürte Samihas Erschöpfung, als sie nebeneinander hergingen, Hand in Hand. Er dachte an Emilia und Naomi, vor allem an Naomi, die jetzt in Alexandria war, dachte daran, dass sie von nun an allein sein würde für den Rest ihres Lebens. Die Leute würden sich immer daran erinnern, dass ihr Vater ein Massenmörder gewesen war, dass er seine Frau und seine Eltern umgebracht hatte.
    Der Morgen stieg aus dem Wüstensand, färbte ihn blutrot, dann golden, als hätte man flüssiges Metall darüber ausgegossen. Es war 7.00 Uhr. Jack schaute Samiha an. Wenn die Galgenfrist abgelaufen und die Bombe nicht gefunden war, wenn man nichts anderes mehr tun konnte, als dastehen und auf die Explosion warten, das Ende aller Dinge, wollte er sie in die Arme nehmen und festhalten. Mehr war ihm nicht geblieben.
    Während ihrer Suche unterhielten sie sich. Sie erzählte ihm ihre Geschichte, über die dürren Fakten hinaus, die er bereits kannte, und er erwiderte ihr Vertrauen. Stockend berichtete er von dem Tag, an dem er Emilia mit durchschnittener Kehle gefunden hatte. Nicht jedes Detail, nicht jede Nuance seiner Gefühlsregungen schilderte er, aber genug, mehr als genug. Sie lauschte, jedes seiner Worte traf sie ins Herz. Sie wollte, dass er glücklich war, wollte die Leere in seinem Herzen mit dem füllen, was ihr an Gefühl und Verständnis noch geblieben war. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen. Der Tod würde ihnen den Schmerz nehmen, doch gab er nichts dafür. Sie glaubte seit langem nicht mehr an ein Paradies. Dieser fremde Mann war alles, was sie hatte, für das bisschen Zeit, das ihnen noch blieb, bevor die Dunkelheit über sie kam.
    Er schaute sie an, spürte

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