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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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nach Ihnen suchen. Und sie werden Naomi am Leben lassen, bis sich die Gelegenheit ergibt, Ihnen einen neuen Austausch vorzuschlagen.«
    »Diese ›sie‹ – wer ist das? Was führen sie im Schilde?«
    »Wie gesagt: Sie wollen das Schwert.«
    »Dann geben Sie’s ihnen.«
    Simon rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Er hatte geahnt, dass es nicht leicht sein würde.
    »So einfach ist es nicht, Jack. Hören Sie mich bis zu Ende an. Wir wissen nicht genau, wer diese Leute sind, aber allmählich können wir uns ein Bild machen, und was wir da sehen, gefällt uns nicht. Die Amerikaner unterstützen uns. Die Ägypter ebenfalls, aber sie halten ihre Karten verdeckt, wie gewöhnlich. Bevor ich weiterrede, muss ich Ihnen etwas sagen. Sie haben bereits eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben, richtig?«
    Jack nickte.
    »Während meiner Zeit beim Special Air Service habe ich für den MI6 im Irak gearbeitet.«
    »Gut. Dann wissen Sie Bescheid. Jack, ich gehöre zum Büro des MI6 in Kairo.«
    »Habe ich mir gedacht. Aber wenn Sie für den Geheimdienst tätig sind ...«
    »War Emilia es ebenfalls. Ganz recht. Wir hatten vereinbart, das Ihnen gegenüber geheimzuhalten. Teils, weil Ihre Verbindung zum SAS von früher zu Interessenskonflikten hätte führen können, hauptsächlich aber, weil sie eine weithöhere Sicherheitsstufe hatte als Sie. Emilia wollte vermeiden, dass es deswegen zu Konflikten zwischen ihnen beiden kommt.«
    »Höher als ich? Wie kann das sein? Sie war Ihre Sekretärin.«
    »In Wirklichkeit, Jack, war sie mein Chef. Sie war die Leiterin der Sicherheitsabteilung der Kairoer Botschaft. Ich habe ihren Posten übernommen.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles, Simon? Warum diese Enthüllungen? Erst Naomi, jetzt Emilia. Was bezwecken Sie damit?«
    »Jack, wir brauchen Ihre Hilfe. Wir müssen herausfinden, wer die führenden Köpfe dieser Gruppe sind und sie unschädlich machen. Die haben etwas, das Ihnen gehört. Sie haben etwas, was die unbedingt haben wollen.«
    »Wie unbedingt?«
    Simon stand auf und ging zum Kamin. Das Feuer war heruntergebrannt, Kälte machte sich in der Hütte breit. Er bückte sich, sammelte einen Armvoll Scheite und schichtete sie in die Glut. Jack beobachtete ihn schweigend.
    »Entschuldigung wegen der Eigenmächtigkeit«, meinte Simon. »Ich bin immer noch etwas durchgefroren.«
    Er kehrte an seinen Platz zurück.
    »Haben Sie das Schwert hier, Jack? Kann ich einen Blick darauf werfen?«
    »Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte. Damals ist einfach alles in Bausch und Bogen zusammengepackt worden. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einfach nicht die Kraft, das Chaos zu sichten. Es ist also mit dem ganzen anderen Kram herübergekommen, den die Botschaft nachgeschickt hat. Der Brief ebenfalls.«
    »Dann ist es in Sicherheit?«
    »Ich habe es in eine Schublade gelegt, den Brief dazu, und seitdem nicht wieder angeschaut.« Er lehnte sichzurück und reckte die Arme, dann stand er auf. »Kommen Sie mit.«
    Jack zog die Schublade einer kleinen Kommode auf und nahm das Schwert samt Scheide heraus, danach den Umschlag mit dem Brief von Said ibn Thalid. Alle drei Gegenstände legte er nebeneinander auf den Küchentisch.
    Er klärte Simon über Mehdi Mussa auf und sein Anliegen und zitierte die wichtigsten Passagen aus dem Brief von Said. Er berichtete von dem rotgestreiften Stoff und den Hadhramait-Sandalen und erläuterte, worin ihre Bedeutung zu sehen war.
    Anschließend kehrten sie in die Stube zurück und setzten sich vor den Kamin. Die Scheite hatten Feuer gefangen, und helle Flammen züngelten über dem Holz. Eine Zeitlang saßen sie stumm da und schauten zu, wie das Feuer mehr und mehr an Kraft gewann. Der Wind heulte und pfiff im Schornstein, und von Zeit zu Zeit fuhr eine Bö herab, so dass die Flammen jäh aufloderten und Millionen Funken stoben.
    Jack hielt es nicht auf seinem Platz. Er trat ans Fenster, zog den Vorhang beiseite und schaute hinaus in die Dunkelheit und das in der Bahn des aus dem Zimmer nach draußen fallenden Lichts sichtbare Schneetreiben. Er war müde, und er wusste, dass sein selbst auferlegtes Exil sich dem Ende zuneigte. Simon Henderson hatte nicht den weiten Weg gemacht, durch den bitterkalten schottischen Winter, nur um guten Tag zu sagen. Er hatte früher schon mit dem Secret Intelligence Service zu tun gehabt. Er wusste, das waren keine Warmduscher.
    »Simon, woher wissen Sie von der Existenz des Schwertes?«
    Simon zuckte die Schultern.
    »Von

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