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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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nicht im Entferntesten komisch, Sie Bastard. Sie haben die Leiche identifiziert. Sie waren bei der Beerdigung. Meine Tochter ist tot. Ich weiß nicht, was für ein krankes diplomatisches Verwirrspiel Sie spielen, aber dieses Gespräch ist hier und jetzt beendet. Gehen Sie. Raus und verschwinden Sie nonstop zurück nach Kairo.«
    Er fuhr hoch, sein Stuhl kippte um. Mit dem größten Vergnügen hätte er auch Simons Kopf auf den Boden geschmettert. Der Kerl war weiter nichts als noch einer von diesen Idioten, die sich für was Besseres hielten, die Sorte, die er in der Armee zu verabscheuen gelernt hatte, ein Prahlhans und Schwätzer, der immer noch an Rule, Britannia glaubte, und sich persönlich bemüßigt fühlte, allen anderen dieses Motto mit dem Stiefelabsatz in die Stirn zu prägen.
    Simon nahm noch einen Schluck Kaffee.
    »Setzen Sie sich, Jack. Heben Sie Ihren Stuhl auf und setzen Sie sich hin. Ich werde nirgends hingehen. Und Sie auch nicht.«
    »Haben Sie nicht gehört? Sie sollen verschwinden. Bei Gott, ich könnte Ihnen mit einer Hand den Hals umdrehen, Sie kleine perverse Ratte.«
    »Wenn Sie das tun, werden Sie nicht erfahren, aus welchem Grund ich gekommen bin. Jack, ich habe Ihnen gesagt, es sind gute Neuigkeiten, überwiegend.«
    Simons gelassene Bestimmtheit wirkte beruhigend auf Jack. Er hatte noch etwas in der Armee gelernt und zwar,wie man Befehlen gehorcht, Befehlen, die meistens von Männern wie Henderson gegeben wurden. Er hob den Stuhl auf und stellte ihn an den Tisch.
    »Gut. Nun setzen Sie sich hin und hören sich an, was ich zu sagen habe. Versuchen Sie, mich nicht zu unterbrechen. Anschließend können Sie Fragen stellen. Und trinken Sie Ihren Kaffee. Sie brauchen einen klaren Kopf.«
    Jack tat, wie ihm geheißen, doch insgeheim schwor er sich, dass er Henderson nicht ungestraft davonkommen lassen würde, falls er nicht mit einer guten Erklärung für seine ungeheuerliche Behauptung aufwarten konnte.

14
Fiona
    »Jack, der Leichnam, den ich identifiziert habe, das tote Mädchen, das wir neben Emilia in die Erde gesenkt haben – das war nicht Naomi.« Er hob die Hand. »Nein, lassen Sie mich ausreden. Es gab eine tragische Verwechslung. Das tote Kind, das Sie in Mehdi Mussas Hinterzimmer auf dem Boden liegen sahen, das kleine Mädchen in der Schuluniform neben Emilia, war nicht Naomi. Sagt Ihnen der Name Fiona Taggart etwas?«
    Jacks benommener Verstand suchte in dem Tohuwabohu, das in seinem Kopf herrschte, nach einer Erinnerung.
    »Ja.« Er nickte. »Ja. Sie ging mit Naomi in dieselbe Klasse. Sie sahen sich auffallend ähnlich. Jetzt fällt es mir ein, sie war öfter bei uns zu Besuch. Emilia hat sie manchmal mit Naomi zur Schule gefahren, wenn ihre Eltern nicht da waren.«
    Langsam begriff er. Aber wenn die Tote Fiona war ...? So ergab das Ganze noch weniger Sinn als vorher.
    »Die Tote war Fiona. Dass ich mich bei der Identifizierung geirrt habe, lag einmal daran, dass es keinen vernünftigen Grund gab, anzunehmen, das kleine Mädchen neben Emilia könnte jemand anders sein als Naomi. Zweitens, obwohl ich Naomi einige Male begegnet bin, habe ich sie immer nur kurz gesehen, und, wie Sie selbst gesagt haben, die beiden Mädchen sahen sich frappierend ähnlich. Außerdem hatte Fionas Mörder sie verstümmelt. Ihr Gesicht war übel zugerichtet. Deshalb hatte ich darauf bestanden, dass ich an Ihrer Stelle die Identifizierung vornehme.«
    Jack starrte ihn an. Er konnte, wollte, wagte nicht, die Schlussfolgerung aus dem Gesagten zu ziehen.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er. »Wo war Naomi, wenn nicht mit Emilia bei Mehdi? Und die Taggarts müssen doch gemerkt haben, dass ihre Tochter nicht nach Hause kommt, oder?«
    »Das ist der springende Punkt. Die Taggarts waren nicht in Kairo, nicht einmal in Ägypten. Jill Taggarts Mutter war ernsthaft erkrankt, man fürchtete das Schlimmste. Das Ehepaar Taggart war tags zuvor nach England geflogen. Fiona ließen sie in der Obhut des Hausmädchens, einer Frau mit Namen Wafa. Das hatten sie schon früher so gehandhabt, für ein, zwei Tage, und sie rechneten auch diesmal nicht mit einer längeren Abwesenheit, höchstens eine Woche oder anderthalb. Daraus wurden schließlich drei Wochen, und sie waren sehr beschäftigt, erst mit den Besuchen im Krankenhaus, dann mit der Beerdigung von Jills Mutter.«
    »Trotzdem. Hätte diese Wafa Fiona nicht als vermisst gemeldet, als sie von der Schule nicht nach Hause kam?«
    Simon seufzte und trank den Becher

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