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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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leer.
    »Sie haben recht, das sollte man annehmen. Aber sie tat es nicht. Sie wissen, wie das in Ägypten so ist. Wafa war außer sich vor Sorge. Alarmierte sie die Polizei, würde man sie verhaften und ihr die Schuld geben, ganz gleich was passiert war. Die Zeit verging, und ihre kleine Unterlassung wurde zu einer großen Lüge. Die Schule rief an und fragte nach Fiona, und Wafa sagte, die Kleine sei mit den Eltern nach England geflogen. Wenn die Taggarts anriefen – was sie nicht allzu oft taten, muss man sagen –, erzählte Wafa ihnen, Fiona wäre schon im Bett oder in der Schule, und die Eltern waren zu sehr anderweitig in Anspruch genommen, um sich deswegen Gedanken zu machen.«
    »Aber das ist Monate her. Haben sie nach ihrer Rückkehr das Kind nicht als vermisst gemeldet?«
    »Selbstverständlich. Sie schleiften Wafa zum Polizeirevier, wo sie immer noch festgehalten wird, und die Geschichte kam ans Licht. Aber niemand sah eine Verbindung zu Naomis Tod, bis vor kurzem. Ich hatte Emilias Terminkalender mit in mein Büro genommen, aber nur flüchtig durchgeblättert. Es gab darin einen Vermerk, dass Sie an dem betreffenden Morgen bei Fiona vorbeifahren und sie mit zur Schule nehmen sollten.«
    Jack runzelte die Stirn.
    »Wir haben getauscht«, sagte er. »Ich hatte zu Hause etwas zu erledigen, und Emilia wollte es übernehmen, Naomi zur Schule zu bringen. Aber von Fiona war nicht die Rede.«
    »Wahrscheinlich ist es ihr erst wieder eingefallen, als sie schon unterwegs war. Sie muss Fiona abgeholt und mit zu Mehdi Mussa genommen haben.«
    »Aber ... Aber meine Tochter war doch auch dabei, und wenn sie nicht die Tote war, wo ist sie dann abgeblieben?«
    »Ich weiß es nicht. Nicht genau, heißt das. Was ich weiß, ist, dass der Mörder sie mitgenommen hat. Er wusste, wer sie war. Er muss nach den Namen gefragt haben, Emilias, denen der beiden Mädchen. Fiona musste sterben, weil er befürchtete, dass sie ihn wiedererkennen oder der Polizei eine Beschreibung liefern könnte. Naomi aber hat er mitgenommen, und er hat sie nach wie vor in seiner Gewalt.«
    »Aber ...«
    »Wir haben das hier vor ein paar Tagen in Ihrem Büro gefunden. Ihre Sekretärin hat Ihre Post ungeöffnet aufbewahrt. Als mir klar wurde, was mit Naomi passiert sein musste, habe ich die gesamte Korrespondenz durchgesehen, die zu Ihnen nach Hause gegangen war, und dann alles, was in der Universität auf Sie wartete. Diese Nachricht war dabei.«
    Er schob einen Briefumschlag über den Tisch. Jack öffnete ihn und zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus, billigesblaues Schreibpapier, wie man es an jedem Schreibwarenstand an der nächsten Straßenecke kaufen konnte, und bei jedem Buchhändler auf dem Suq. Bedeckt war es mit den feinen Linien hastig hingeworfener arabischer Schriftzeichen.
    Professor Goodrich, wenn Sie Ihre Tochter wiedersehen wollen, befolgen Sie exakt meine Anweisungen. Bringen Sie das Schwert des Propheten und den Brief von Said morgen zur Hussein-Moschee. Legen Sie beides vor der Michrab * nieder und verlassen Sie die Moschee. Sprechen Sie mit niemandem über diese Angelegenheit. Falls wir auch nur vermuten müssen, dass Sie die Polizei unterrichtet haben, wird Ihre Tochter sterben wie ihre Freundin, nur wird ihr Sterben Tage dauern, nicht Augenblicke.
    Jack legte den Brief hin. Seine Gefühle drohten ihn zu übermannen.
    »Dann ist sie tot. Wenn ich davon gewusst hätte ... Lieber Gott.«
    »Eigentlich denken wir nicht, dass sie tot ist, Jack. Zum einen haben wir eine ungefähre Vorstellung von den Leuten, die sie entführt haben. Wir wissen nur nicht, wo sie zu finden sind. Die Ägypter sind auch auf der Suche nach ihnen, aber die Gruppe ist in den Untergrund gegangen. Man weiß dort, dass Sie immer noch im Besitz dieses Schwertes und des Briefes sind.« Er hob die Augenbrauen. »Übrigens, ich nehme an, dass die Stücke echt sind?«
    »Ich ... Ich hatte nicht genug Zeit für bis ins Letzte gehende Nachforschungen. Aber ich bin überzeugt, dass der Brief echt ist. Und die Gegenstände, die Mehdi mir zusammen mit dem Schwert gezeigt hat, dazu die Inschrift ... Ja,ich bin zu neunundneunzig Prozent sicher, dass es sich nicht um eine Fälschung handelt.«
    »Davon können Sie mir später erzählen. Der Punkt ist, dass diese Leute das Schwert unbedingt in ihren Besitz bringen wollen. Man weiß, dass Sie es haben, aber man hat keine Ahnung, wo Sie sich aufhalten. Das wissen nur ich und Ihre Eltern, und sonst niemand. Trotzdem werden die

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