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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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schwarzgewandeten Gestalten mischten sich unter die Feiernden. Hier und dort waren Gäste auf sie aufmerksam geworden und erkannten, dass sie nicht die Absicht hatten mitzufeiern. Man brauchte niemandem zu erklären, wer sie waren. Es kursierten genug Berichte darüber, dass sie die Gewohnheit hatten, Hochzeitsfeiern zu sprengen, weil sie die Musik und das Tanzen – obzwar nach Geschlechtern getrennt – als Sünde betrachteten, nach ihrer sittenstrengen Auffassung des Islam. Insgeheim verdrehte man die Augen und seufzte, weil man fürchtete, auch diesem Fest könnte ein abruptes Ende beschieden sein.
    Das fürchtete auch Dschamila: ein abruptes und, wenn sie nicht großes Glück hatten, ein blutiges Ende. Mit einer gemurmelten Entschuldigung stand sie auf und ging auf die Suche nach Jack. Verflixt, dachte sie und schlängelte sich zwischen halbwüchsigen Mädchen hindurch, die sich selbstvergessen in einem langsamen Tanz wiegten – wo steckt er bloß? Dumm war nur, wenn sie ihn in der Menge ausmachen konnte, dann konnten es die anderen auch. Sie hätte ihn nicht herbringen dürfen. Und selbst nicht unbewaffnet kommen.
    Jack waren die Fremden noch nicht aufgefallen, doch als er einmal den Blick hob, sah er Dschamila auf sich zueilen. Proteste ertönten, als einige der Gäste sie in den Männern vorbehaltenen Bereich eindringen sahen. Sie achtete nicht darauf, stattdessen versuchte sie, die Bewegungen der schwarzgekleideten Gestalten im Auge zu behalten, während sie gleichzeitig nach Jack ausschaute.
    Endlich entdeckte sie ihn: Er winkte ihr zu, erstaunt über ihr Auftauchen, dann aber bemerkte er den Ausdruck auf ihrem Gesicht und wusste, es drohte Gefahr. Er schaute sichum und sah einen Mann in schwarzer Galabija und mit schwarzem Bart zielstrebig die Menge zerteilen, sah auch, dass der Mann eine Waffe bei sich hatte, eine kompakte Maschinenpistole, deren Form an eine Uzi erinnerte. Von der entgegengesetzten Seite tauchten zwei ähnliche Gestalten auf, die es ebenfalls eindeutig auf ihn abgesehen hatten. Dschamilas Zuruf erreichte ihn über das Stimmengewirr und den Klang der Lauten hinweg.
    »Jack, schnell! Hierher!«
    Er wollte ihr entgegenlaufen, aber aufgestapelte Stühle versperrten ihm den Weg. Er stieß sie zur Seite, stolperte, der erste Mann holte ihn ein, bekam ihn an der Schulter zu fassen und war mit ein, zwei Schritten dicht hinter ihm, um ihn fester zu packen. Seine Kumpane waren nur noch wenige Meter entfernt, und weitere näherten sich aus verschiedenen Richtungen. Überall wurde nun gerufen und geschrien, und die Musiker hörten einer nach dem anderen auf zu spielen.
    Der Mann hinter Jack legte ihm den freien Arm um den Hals. Das war sein Fehler. Jacks sämtliche Kampfinstinkte, antrainiert in jahrelanger Ausbildung und im Kampfeinsatz erprobt, wurden schlagartig aktiviert. Er sank in die Umklammerung, ließ einen Arm fallen und drehte sich plötzlich, die Taille des Angreifers als Achse benutzend, brachte ihn aus dem Gleichgewicht, hebelte sein Standbein aus und warf ihn zu Boden. Dem völlig Überrumpelten entfiel die Waffe. Jack bückte sich, riss den Mann hoch und fällte ihn mit einem Genickschlag endgültig. Sein nächster Griff galt der Waffe. Er identifizierte sie sofort als chinesischen Uzi-Nachbau. Nicht halb so gut wie das Original, aber viel besser als gar nichts.
    Als er sich aufrichtete, war plötzlich ein Mann hinter ihm, den er nicht bemerkt hatte, und drückte ihm die Mündung seiner MP in den Nacken. Jemand stieß einenSchrei aus, dem einen folgten weitere, pflanzten sich fort über den ganzen Platz. Dschamila tauchte vor Jack auf; die anderen beiden Bewaffneten kämpften sich durch die aufgeregte Menge.
    »Die MP, Jack! Wirf sie her!«
    Er zögerte nicht. Sie fing sie auf, wirbelte herum, eröffnete das Feuer und tötete die beiden Männer, die sie fast erreicht hatten. Sie wusste, der Mann, der Jack die Pistole an den Kopf hielt, würde nicht wagen abzudrücken.
    Ganz ruhig nahm sie als Nächstes ihn ins Visier.
    »Hau ab!«
    »Ich erschieße ihn«, sagte der Mann. »Ich habe schon viele Ungläubige wie ihn getötet. Er ist für mich bedeutungslos.«
    »Das ist er nicht, im Gegenteil. Wenn du ihn tötest, wirst du das Schwert nie finden. Ich weiß nicht, wo es ist. Er hat es mir nicht gesagt.«
    Schnelle Schritte näherten sich, jemand brüllte, man solle sie und Jack in die Zange nehmen.
    Der Bewaffnete zögerte den Bruchteil einer Sekunde, Jack beschrieb auf einem Fuß eine

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