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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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halbe Pirouette, umfasste den Lauf der Maschinenpistole und rammte seinem Bedränger das Knie zwischen die Beine. Der Mann fiel schreiend um, beide Hände auf die malträtierten Kostbarkeiten gepresst.
    Der zweite Trupp hatte sie fast erreicht. Der Vorderste hielt die MP in Hüfthöhe und zielte auf Dschamila. Jack hob Uzi-Kopie, deren er sich soeben bemächtigt hatte, und zerfetzte seinen Oberkörper mit einer Salve von 9 mm Geschossen. Blut spritzte nach allen Seiten, besudelte die Gäste, die in kopfloser Panik durcheinanderliefen. Jack fluchte, als er noch mehr Bewaffnete herankommen sah, denn er wagte nicht, auf sie zu schießen; zu groß war das Risiko, Unbeteiligte zu treffen.
    Dschamila hielt Umschau. Jeder Eingang war bewacht. Doch es gab einen Fluchtweg, an den vielleicht niemand gedacht hatte.
    »Schnell!« rief sie. »Komm mit.«
    Jack heftete sich an ihre Fersen. Ein Mann sprang von der Seite vor Dschamila hin und richtete die MP auf ihre Brust, aber sie holte in vollem Lauf mit der Waffe aus und zerschmetterte ihm den Unterkiefer. Er fiel zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen.
    Sie erreichten den Bereich der Frauen, schafften sich freie Bahn, indem sie Stühle und Tische im Vorbeilaufen hinter sich stießen, ein Hindernisparcours für ihre Verfolger.
    Einer von diesen schickte ihnen einen Feuerstoß nach, fehlte und traf ein Trüppchen verängstigter Frauen, die sich in Sicherheit bringen wollten. Drei von ihnen waren auf der Stelle tot, ihre festlichen Kleider mit Blut getränkt.
    Braut und Bräutigam sahen überrascht, verstört und schreckensstarr, wie ihre Hochzeitsfeier sich in ein Inferno verwandelte. Die kleine Chadidscha konnte sich nicht rühren. Sie wäre gern weggelaufen, aber in ihrem Hochzeitskleid konnte sie nur winzige Schritte machen. Gamal, ihren Ehemann, hielt hingegen nichts auf seinem Stuhl. Er sah Leute heranzukommen, einen Mann und eine Frau, verfolgt von Männern mit Maschinenpistolen. Er sprang auf und war mit einem Satz von dem Podium herunter, seine jugendliche Braut überließ er ihrem Schicksal.
    »Hier lang«, rief Dschamila. »Hinter dem Podium ist ein Ausgang.«
    Zwei weitere Verfolger hatten das Feuer eröffnet. Kugeln trafen wahllos jeden, der zu langsam oder zu gebrechlich war, um sich aus der Schusslinie zu bringen.
    Bei dem Podium angelangt, konnte Jack keinen Ausgang entdeckten.
    »Wir müssen drüber weg«, erklärte Dschamila atemlos. »Dahinter ist eine kleine Treppe.«
    Jack sprang auf die Plattform, streckte die Hand aus, um Dschamila zu sich heraufzuziehen. Der Schreck über das Auftauchen der beiden Fremden bewirkte, dass Chadidscha die Lähmung abschüttelte. Sie schnellte von ihrem Stuhl hoch und schrie. Schrie die Bewaffneten an, hört auf, geht weg, tut mir nichts. Eine Uzi stotterte, und eine Girlande roter Blüten entfaltete sich auf dem paillettenbesetzten Vorderteil, eine purpurne Schärpe von der Schulter bis zur Hüfte. Kugeln schlugen in ihr Herz, die Lunge und den Magen, durchbohrten die Nieren, zerfetzten die Leber, zerstörten ihr kurzes Leben und die wenigen, bescheidenen Kleinmädchenträume, die sie je zu haben gewagt hatte. Die Gebete der Familie wurden erhört, und Chadidschas Hochzeitsnacht war gekrönt von Blut.
    Dschamila beugte sich zu ihr hinab, aber Jack erkannte, dass da nicht mehr zu helfen war, und zog sie hinter sich her zur Treppe, die wenigen Stufen hinunter und durch die Tücherwand.
    Dahinter umfing sie – nach der Helligkeit der beleuchteten Umfriedung – tiefe Dunkelheit.
    »Wir müssen verschwinden«, meinte Jack.
    Dschamila zog ihn zu der nächsten Türöffnung, doch er schüttelte den Kopf.
    »Verstecken funktioniert nicht. Sie werden alles absuchen. Verstärkung rufen. Wir brauchen unbedingt einen fahrbaren Untersatz.«
    »Dann müssen wir dorthin.« Dschamila erinnerte sich an die Richtung, aus der sie die letzten Autos kommen gehört hatte.
    Sie liefen weiter, im Dunkeln strauchelnd und stolpernd, trotzdem war es für sie kein Grund zur Freude, als es hinter ihnen hell wurde, denn Männer mit Maschinenpistolenstürmten durch denselben Ausgang, den sie genommen hatten, und einige rissen die Tücher herunter, um für die anderen Platz zu schaffen.
    Jack warf einen Blick über die Schulter; ihre Verfolger zeichneten sich als Schattenrisse vor dem erleuchteten Hintergrund ab. Er selbst stand knapp außerhalb des Scheins der bunten Lichtergirlanden in der Umfriedung.
    Mit einer Handbewegung bedeutete er Dschamila, sich

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