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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hintergrundgeschichten diverser Figuren kommen, wie Garing zwischendurch via Twitter verkündete. Doch schon das vierte US-Heft der ersten Mini hatte im Original satt Verspätung, da Garing den Aufwand der Endproduktion und der Datenaufbereitung seiner ersten Kapitel für den Druck unterschätzt hatte und dann nicht mehr hinterherkam.
    Es ist ein gutes Zeichen, dass man ihm das nicht krumm genommen und stattdessen geduldig auf das nächste Heft von seinem unwirtlichen Planetoiden gewartet hat.
    Christian Endres

BRANDON GRAHAM/GIANNIS MILONOGIANNIS u. a.
    PROPHET: REMISSION
    image, Berkeley 2012  ·  144 Seiten  ·  $ 9,99 (US-Import)
    Seit Jahren ist Rob Liefeld eine der umstrittensten Gestalten im amerikanischen Comic-Business. Im Herbst 2012 eckte der Mitbegründer des image-Verlags und Co-Schöpfer von Deadpool erst wieder mit DC und kurz darauf via Twitter auch noch mit Batman- und Swamp Thing- Autor Scott Snyder an – eine fast genauso unterhaltsame Show wie Liefelds Internetvideo ein Jahr davor, in dem er beim Autofahren ein paar Comic-Seiten fertiggestellt hat. Füße zeichnet Liefeld dagegen immer noch nicht gern, egal ob in- oder außerhalb seines Autos. Daran hat sich seit den Neunzigern, als er mit Todd McFarlane, Jim Lee und einigen anderen Marvel-Abtrünnigen den image-Verlag gründete, nicht viel geändert. Was sich definitiv geändert hat, sind die Anmutung und Qualität von Liefelds Science-Fiction-Serie Prophet , die bei image seit Anfang 2012 von Autor-Zeichner Brandon Graham neu definiert und zu unerwarteten Höhen geführt wird.

    Youngblood dürfte eine der bekanntesten Comic-Kreationen gewesen sein, die Rob Liefeld über seine Extreme Studios in das frühe Programm des image-Verlages einspeiste. In Heft zwei der amerikanischen Superhelden-Serie debütierte im Sommer 1996 Jonathan Tyler Prophet, ein mit übermenschlichen Kräften versehener Krieger aus der Vergangenheit, der mit riesigen Waffen und Pseudosymbolik das Böse in der Zukunft bekämpft. Ein typischer Neunzigerjahre-Comic eben. Riesige Schwerter und Knarren. Lange Haare. Gewaltige Muskeln. Runde Rundungen. Zeitreisen. Von Eleganz oder auch nur Substanz keine Spur.
    Umso überraschender ist deshalb, was Brandon Graham aus der zurecht vergessenen Figur und ihrer eigenen Serie gemacht hat, die im Januar 2012 mit US-Heft 22 zwar die alte Nummerierung der letzten Prophet -Heftreihe übernommen hat – sonst aber glücklicherweise nicht viel.
    Nachdem er die Highschool geschmissen hatte, schlug sich der 1976 geborene Graham in der Werbung und mit Porno-Comics durch. Später schuf der Enkel des amerikanischen Pin-up-Künstlers Bill Randall als Autor und Zeichner unter anderem die schräge Science-Fiction-Helden-Achterbahnfahrt King City , die bei image ebenfalls 2012 erstmals vollständig in einem dicken Paperback gesammelt worden ist. Doch auch mit diesem wilden Gemisch aus Manga und Independent-Comic mit Vertigo-Charme hat Prophet nichts gemein.
    »Ursprünglich hatte ich das Ziel, etwas zu machen, das sich wie die Conan-Comics von John Buscema und Roy Thomas aus den 1970ern anfühlt«, verrät Graham über seine Pläne zur Generalüberholung von Prophet – ganz ohne Rob Liefeld und dafür mit unverbrauchten Zeichner-Kollegen und Co-Autoren wie Simon Roy oder dem griechisch-amerikanischen Old City Blues- Webcomic-Genie Giannis Milonogiannis, die der intelligenten SF-Serie auch vom Look her eine geradezu manganesque oder oft auch sehr europäische Anmutung geben.
    Deshalb weht oft sogar so etwas wie ein Hauch von Moebius durch Prophet . Dazu passt auch Grahams Aussage zur Weiterentwicklung des Serienkonzepts: »Ich wuchs mit der Lektüre des Heavy Metal -Magazins auf, und das geht dir einfach ins Blut über. Jeder, der mit mir an Prophet zusammenarbeitet, ist ein Fan der Arbeit von Moebius und Enki Bilal. Es ist aufregend, wie viel Ideenfreiheit in den Sachen steckt, die sie gemacht haben.«
    Diese Begeisterung für die Möglichkeiten der Science Fiction – für das Potenzial und die Vielfalt des Genres – merkt man den neuen Prophet -Kapiteln jederzeit an. Das ist auch mal recht sperrig und nicht immer sofort auf den ersten Blick zu durchschauen, bisher jedoch zumeist auch stets äußerst lohnenswert und beeindruckend anders.
    Aber ist besonders das amerikanische Publikum bereit für diesen Relaunch der Abenteuer von John Prophet, ja diesen ganz schön europäischen oder asiatischen und so oder so unglaublich abgehobenen Duktus

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