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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefährliche Fremde stürzen will, sind die Bezüge zur zeitgenössischen amerikanischen Haltung zwar etwas überdeutlich; meist gelingt es ParaNorman aber angenehm unprätentiös zu bleiben und weder seine humorvolle Seite noch seine stilistische Originalität zu aufdringlich in Szene zu setzen.
    Hierzu trägt nicht zuletzt die traditionelle Stop-Motion-Technik bei, die aufgrund des enorm aufwendigen Herstellungsprozesses nur selten eingesetzt wird. Vor allem das englische Aardman-Studio ( Wallace & Gromit ) hält die Technik am Leben, die inzwischen auch nicht mehr ohne die Hilfe von Computern auskommt, insbesondere bei den auch in ParaNorman zu findenden Stürmen, übernatürlichen Ereignissen und anderen Phänomenen. Ähnlich wie bei dem vor einigen Montane gestarteten Piraten haben die Macher sich sichtlich bemüht, eine passende Mischung aus der bisweilen ruckartig wirkenden Stop-Motion-Technik und den durch immer perfektere Computeranimation veränderten Erwartungen an Animationsfilme zu finden. Zwar wirkt auch ParaNorman in manchen Momenten fast schon zu glatt, zu perfekt animiert, doch der einzigartige Charme der Stop-Motion-Technik überstrahlt solche Momente schnell wieder. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man überperfekte Figuren aus dem Computer auf der Leinwand sieht oder von Hand geschaffene Puppen, die sich mit natürlicher Unperfektheit bewegen. Im Wust der zahlreichen CGI-Animationsfilme ist ParaNorman eine willkommene Abwechslung.
    Michael Meyns

PERFECT SENSE
    UK/Schweden/Dänemark/Irland 2011   ·  Regie: David Mackenzie   ·  Darsteller: Ewan McGregor, Eva Green, Ewen Bremner
    ★★★★✩✩
    Weltuntergang made in Glasgow: Perfect Sense , der intelligente SF-Film von Regisseur David Mackenzie, raubt der Weltbevölkerung nach und nach ihre Sinne, lässt die Menschheit allmählich in dumpfer, geschmackloser Finsternis versinken. Damit legt der Schotte einen gefühlvollen, nichtsdestotrotz schockierenden und intensiven Endzeit-Streifen über eine Epidemie vor, die keine Zombies, aber trotzdem bis zur Unkenntlichkeit abgestumpfte Opfer hervorbringt – Menschen, die nichts mehr schmecken und riechen können und danach auch noch taub werden und erblinden. Eine greifbare Panik, Beklemmung und Wut ist die Folge.

    Außerdem ist es eine interessante Herangehensweise für einen solch spezifischen Genre-Film, nicht mit voller Wucht die Ausbreitung der fatalen Epidemie zu zeigen, sondern stattdessen, wie ganz normale Menschen damit umgehen und sich ihrem unausweichlichen Schicksal stellen. In diesem Fall konzentriert sich das Geschehen hauptsächlich auf das schwierige Liebespaar Michael und Susan, wobei Ewan McGregor und Eva Green ebenso wie Ewan Bremner eine schauspielerische Glanzleistung abliefern.
    Eine Liebesgeschichte aus Zeiten des Weltuntergangs, der erfreulicherweise ohne wandelnde Untote auskommt – das ergibt einen angenehm andersartigen Endzeit-Film mit hochkarätiger Besetzung, viel britischem Flair und beinahe schon lyrischer Anmutung. Und spricht beim Publikum alle noch vorhandenen Sinne an.
    Christian Endres

POSSESSION – DAS DUNKLE IN DIR
    (THE POSSESSION)
    USA 2012   ·  Regie: Ole Bornedal   ·  Darsteller: Jeffrey Dean Morgan, Kyra Sedgwick
    ★★★✩✩✩

    »Dieser Film basiert auf wahren Begebenheiten«, heißt es am Anfang von Ole Bornedals Horror-Thriller Possession – Das Dunkle in dir . Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Wahre Begebenheit? Ein Film, der von einer mysteriösen Truhe erzählt, in der Untote eingesperrt sind, die bei unbefugter Öffnung übernatürliche Phänomene verursachen, Menschen in den Wahnsinn treiben und nur mit einem Exzorzismus wieder besänftigt werden können? Nun gut, dieser Film ist aus Amerika, jenem Land also, in dem ein erheblicher Teil der Bevölkerung Kreationismus gleichberechtigt neben der Evolutionstheorie unterrichten will. Dort sind die Maßstäbe einer »wahren Begebenheit« offensichtlich also etwas anders gelagert als bei uns. Der Witz ist zwar, dass es die im Film dargestellten Truhen, »Dybbux Box« genannt, tatsächlich gibt. In der jüdischen Tradition spielen sie eine große Rolle, wobei man dem Film nicht unterstellen sollte, einen perfiden, unterschwellig antisemitischen Kommentar abzugeben. Dem einst als großes Talent gefeierten Dänen Ole Bornedal (man erinnert sich gern an sein Debüt Nachtwache ) geht es hier ausschließlich um Thrills. Und die liefert er durchaus effektvoll ab,

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