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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machte, kommt mit schöner Regelmäßigkeit pünktlich zu Halloween ein neues Update des Stoffs in die Kinos. Dabei bemühten sich die Macher im Verlauf der letzten drei Teile, neben immer neuen Ausreden für das Vorhandensein des körnigen Fake-Doku-Materials eine kohärente Mythologie zu finden, die dem Ausufern eines im Grunde recht einfachen Stoffes zur Saga einen Anschein von Legitimation geben sollte. Das funktionierte mehr schlecht als recht, denn genau wie im ersten Film waren auch in Nummer 2 und 3 dann in erster Linie doch wieder unendlich lange und langweilige Einstellungen suburbaner Wohn-, Schlaf- und Esszimmer zu sehen, deren immanente Banalität alle zwanzig Minuten durch einen lauten Buh-Effekt unterbrochen wurde. Das war nicht wirklich unheimlich, gruselig oder spannend, sondern entsprach eher dem klassischen Geisterbahnprinzip von Antizipation und Einlösen des Schreck-Versprechens.

    Paranormal Activity 4 schert sich nun nicht mehr wirklich um die etwas wirre Hintergrundgeschichte des Dämons Toby und der besessenen Horrortante Kathy, sondern verlegt die Handlung kurzerhand ganz woandershin, wählt bemüht zielgruppenkonform hübsche Teenager als Helden, die den ganzen Quark mit Notebook- und Handy-Cams aufzeichnen, wirft einen Damien-Klon in den Mix und zeigt ansonsten wieder genau das, wofür die Reihe mittlerweile bekannt ist: gepflegte Langeweile im Vorstadthäuschen ohne einen Funken Gespür für jedwede narrative Dramaturgie oder filmische Gestaltungsmittel. Um eine frühere Rezension zu paraphrasieren: Eine halbe Stunde lang passiert nichts, dann macht’s bumm. Auch hier gilt dies wieder, mit dem Unterschied, dass man sich mittlerweile gar nicht mehr die Mühe macht, dem Ganzen irgendetwas Neues hinzuzufügen. Das wahre Grauen dabei: der Gedanke, dass das jetzt ewig so weitergeht. Erste lokale Ableger gibt es schon ( Tokyo Nights – what the fuck?), und man muss es den Produzenten lassen, dass sie für ihr Franchise tatsächlich eine ganz eigene Ästhetik geschaffen haben, die es aus dem trüben Sumpf der anderen uninspirierten neuen Horrorstreifen, der ganzen Sinisters , Apparitions und The Possessions dieser Welt, heraushebt. Wenn das zugrundeliegende Rezept aber über das reine Hin und Her zwischen Langeweile und Erschrecken nicht hinausgeht, dann ist das bitter. Aber was soll’s, die Leute wollen das sehen, also bitte. Nur mit Film hat das nicht viel zu tun. Ganz, ganz schlecht.
    Lars Zwickies

PARANORMAN
    USA 2012   ·  Regie: Chris Butler, Sam Fell   ·  Stimmen: Kodi Smit-McPhee, Tucker Albrizzi, Casey Affleck, Leslie Mann, Elaine Stritch
    ★★★★✩✩
    Norman ist anders. Nicht einfach nur anders, wie ungewöhnliche Kinder in typischen Außenseiter-Filmen sind, sondern wirklich anders. Denn Norman hat eine Gabe, die anfangs eher wie ein Fluch wirkt: Er sieht Geister. Zu Hause sitzt seine tote Großmutter auf dem Sofa, auf dem Weg zur Schule begegnet er lang verstorbenen Bewohnern seiner Heimatstadt, darunter auch Hunden und Tauben. Kein Wunder also, dass Norman ein Einzelgänger ist, der weder von seiner Familie noch von seinen Mitschülern wirklich ernst genommen wird. Doch das wird sich bald ändern. Sein einsam im Wald lebender Onkel, der die gleiche Gabe besitzt wie Norman, macht ihn kurz vor seinem plötzlichen Tod auf eine drohende Gefahr aufmerksam. Wenn es Norman nicht gelingt, vor Einbruch der Nacht an einem ganz bestimmten Grab aus einem Buch vorzulesen, werden die Toten auferstehen und die Kleinstadt heimsuchen.
    Und diese Stadt hat es in sich: In puritanischen Zeiten hatte sich der Ort als besonders eifriger Verfechter von Ordnung und Moral hervorgetan und dementsprechend begeistert der Hexenverbrennung gefrönt. Doch eine besonders junge Hexe hat einen Fluch über den Ort gelegt und droht die Stadt ebenso heimzusuchen wie die untoten Richter, die sie einst verurteilten. Zusammen mit dem dicklichen Neil, seiner Schwester und dem Schulrowdy setzt Norman alles daran, die Katastrophe zu verhindern – und entdeckt, dass auch Untote nicht notwendigerweise eine Bedrohung sind.

    Sowohl das Zombie-Genre als auch Filme über Einzelgänger in Kleinstädten haben sich eigentlich längst totgelaufen. Doch zusammengenommen formen sie in ParaNorman eine originelle Geschichte, die mit einer schönen Mischung aus Melancholie und Humor erzählt wird. Wenn die Dorfgemeinschaft zum wütenden Lynchmob wird und sich wie in guten alten Zeiten blutrünstig auf das scheinbar so

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